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Entlassene Nato-Soldaten aus der Türkei erheben Vorwürfe gegen Ankara

Archivmeldung vom 08.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Militär in der Türkei (Symbolbild)
Militär in der Türkei (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Ehemalige Nato-Soldaten, denen eine Beteiligung am Putschversuch in der Türkei vorgeworfen wird, haben schwere Vorwürfe gegen die türkische Regierung erhoben: Ihre Entlassungen seien politisch motivierte Säuberung innerhalb des Militärs, sagten die entlassenen türkischen Offiziere, die in Belgien Asyl beantragt haben, laut "Süddeutscher Zeitung", WDR und NDR. Sie und ihre Angehörigen würden seit dem Putschversuch am 15. Juli 2016 grundlos verfolgt.

Sie bestreiten den drei Medien zufolge, in die Planungen des Putschversuchs involviert gewesen zu sein. Sie hätten sich am Abend des Putsches außerhalb der Türkei aufgehalten. Sie bestreiten außerdem Verbindungen zu der in der Türkei als Terrororganisation eingestuften Bewegung des umstrittenen Predigers Fethullah Gülen, schreiben SZ, WDR und NDR weiter.

Bis heute seien ihnen keine konkreten Vorwürfe für ihre Entlassung genannt worden. Die Asylbewerber werfen den türkischen Behörden vor, ihnen Passdokumente vorzuenthalten: So seien ihre Diplomatenpässe, die auch Soldaten auf Nato-Basen bekommen, ungültig gemacht worden, ohne dass sie dafür Ersatz bekommen hätten.

Sie hätten durch die Entlassung jegliche finanziellen Ansprüche verloren, ebenso wie ihre Krankenversicherungen. Sie vermuten zudem, dass sie von türkischen Stellen in Belgien beobachtet werden, schreiben SZ, WDR und NDR. Bisher ist weder in Belgien noch in Deutschland über Anträge türkischer Staatsbürger mit Diplomatenpässen entschieden worden, die seit dem Putschversuch um Asyl gebeten haben.

Die ehemaligen Offiziere wurden alle in Europa oder den USA ausgebildet. Sie haben in Belgien Asyl beantragt, weil sie davon ausgehen, bei einer Rückkehr in die Türkei kein faires Verfahren zu bekommen. Zurückgekehrte Kollegen seien verhaftet worden, ihr Verbleib sei teilweise unbekannt. Kurz nach dem Putschversuch seien etwa wöchentlich Entlassungslisten aus Ankara nach Belgien geschickt worden.

Konkrete Anschuldigungen seien dabei nicht angeführt worden. Die türkische Botschaft und die türkische Vertretung bei der Nato wollten sich laut SZ, WDR und NDR zu den Vorwürfen nicht äußern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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