Die Angriffe des 11. September hinterlassen bleibende Ängste auf der ganzen Welt
Archivmeldung vom 11.09.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuch wenn seit den Anschlägen des 11. September inzwischen neun Jahre vergangen sind, spüren die Menschen weltweit noch immer seine Auswirkungen, so die Ergebnisse einer neuen Forschung mit Survey Sampling International's (SSI) globalen Online-Instrumenten. Die Feststellungen von SSI zeigen dass in allen untersuchten Ländern die Wahrnehmung, sicher vor Terrorismus zu sein, weit unter den Werten vor 9/11 liegt. Auch wenn sich Australier und Neuseeländer sicherer fühlen als Einwohner anderer Länder, so fühlen selbst sie sich heute weniger sicher als noch vor den Ereignissen von 9/11.
Die Japaner fühlen sich am wenigsten sicher vor Terrorismus, auch die Deutschen und Franzosen zeigen ein hohes Mass an Angst. In den USA, wo die Anschläge stattfanden, hat sich das Sicherheitsgefühl deutlich erholt, mit über 40% der Teilnehmer, die ein gewisses Gefühl der Sicherheit empfinden, im Vergleich zu ca. 20% im Monat nach 9/11. Dennoch ist dies immer noch weit entfernt von den über 70%, die vor den Anschlägen sagten, sie fühlten sich sicher. Das Vereinigte Königreich zeigt ein ähnliches Muster wie die USA, mit nur knapp über 40% an Befragten, welche sich heute vor Terrorismus sicher fühlen, im Vergleich zu über 70% vor 9/11.
"Die schrecklichen Ereignisse von 9 / 11 verfolgen die Menschen auf der ganzen Welt auch weiterhin", sagt Mark Hardy, Managing Director, Nord- und Südamerika und Chief Strategy Officer bei SSI. "Auch wenn unsere Forschung zeigt, dass viel von der Angst und Furcht, welche die Menschen gleich nach den Anschlägen empfunden haben, inzwischen verschwunden ist, so bleiben die Auswirkungen von 9/11 auf das Sicherheitsgefühl der Menschen noch immer signifikant. In keinem Land konnten wir feststellen, dass die Menschen wieder den gleichen Grad an Sicherheit empfinden wie vor 9/11."
SSI's Erkenntnisse basieren auf einer Studie von 5000 + Erwachsenen, die an ihren Online-Umfragen teilnahmen. Zu den befragten Ändern gehören die USA, das Vereinigte Königreich, Deutschland, Frankreich, Japan, Australien, Neuseeland und Singapur. SSI bietet eine umfangreiche, weltweite Reichweite zur Unterstützung der Umfrageforschung durch SSI Dynamix(TM), seine dynamische Abfrage-Plattform, die mit seinen eigenen Online-Umfragen verbunden ist, sowie soziale Medien, Reward Programme, Werbeanzeigendienste, Partnerumfragen und Online-Gemeinschaften.
In allen Ländern ausser Japan glauben Menschen dass die Anti-Terror-Politik effektiv war, auch wenn sie immer noch verschärfte Sicherheitsmassnahmen möchten
Trotz ihrer Bedenken glauben die Menschen auf der ganzen Welt, dass in ihren Ländern die Anti-Terror-Politik wirksam war. Die Bewohner von Singapur haben die höchste Meinung von der Politik ihrer Regierung, mit nahezu 80% der befragten, die angaben, dass die Anti-Terror-Massnahmen ihrs Landes wirksam seien. Die Mehrheit der Briten - über 60% - glauben ebenso an die Effektivität der Anti-Terror-Ansätze ihres Landes. Darüber hinaus vergeben etwa die Hälfte der amerikanischen und australischen Befragten gute Noten an ihre Regierungen im Hinblick auf die Anti-Terror-Politik.
Am entgegengesetzten Ende des Spektrums haben die Japaner die negativste Meinung über die Anti-Terror-Politik in ihrem Land. Japan ist das einzige befragte Land, in welchem die Mehrheit der Befragten - 62% - glauben, dass die Anti-Terror-Politik ihres Landes nicht wirksam sei.
Trotz der Tatsache, dass die meisten Teilnehmer Vertrauen in den derzeitigen Ansatz ihres Landes zur Bekämpfung des Terrorismus haben, möchten sie dennoch weitere Sicherheitsmassnahmen umgesetzt sehen. In jedem untersuchten Land hätten zumindest 60% der Befragten gerne härtere Anti-Terror-Massnahmen in Krft gesetzt. Die Unterstützung für verschärfte Sicherheitsmassnahmen ist am höchsten in Singapur und Japan, mit 85% der Befragten, die sagen, sie wollten die Sicherheit erhöhen. Die USA liegt beim Bedürfnis nach grösserer Sicherheit an dritter Stelle, mit 76%, die schärfere Massnahmen fordern.
Die Länder unterscheiden sich stark in ihrer Bereitschaft, persönliche Freiheit gegen mehr Sicherheit einzutauschen
Obwohl die Befragten mehr Sicherheit wollen, sind viele nicht bereit, ihre persönliche Freiheit zu opfern, um sie zu bekommen. Die Reaktionen auf den Eintausch von Freiheit gegen Sicherheit variieren stark von Land zu Land. Singapur hat den höchsten Prozentsatz (61%) der Befragten, die bereit wären, persönliche Freiheit im Gegenzug zu einer höheren Sicherheit einzutauschen. In der Tat ist es das einzige Land mit einer Mehrheit der Bürger, die auf diesen Handel eingehen würden. Es besteht eine signifikante Uneinigkeit bei den Ländern bezüglich der Frage, was wichtiger sei, die eigene Freiheit oder die Sicherheit.
Deutschland zeigt hier die grösste Kluft. Von allen untersuchten Ländern, ist hier der niedrigste Anteil der Teilnehmer bereit, seine Freiheit gegen Sicherheit zu tauschen (25%). Auf der anderen Seite sind 44% der deutschen Befragten dagegen, die Freiheit der Sicherheit zu opfern, und 31% sind sich diesbezüglich unsicher. Auch die USA zeigen hier eine signifikante Trennung, wobei 27% bereit wären, persönliche feiheiten zur Steigerung der Sicherheit aufzugeben, 39% dazu nicht bereit wären 34% sich diesbezüglich unsicher sind.
"Klar, dass das Thema der abnehmenden persönlichen Freiheit zur Erhöhung der Sicherheit zu den am meisten polarisierenden Themen rund um die Welt zählt", sagt Hardy. "Es ist bezeichnend, dass in vielen Ländern - darunter Neuseeland, die USA, das Vereinigte Königreich, Australien und Deutschland - ein Drittel der Befragten unsicher darüber sind, wie sie zu diesem kontroversen Thema stehen."
Quelle: Survey Sampling International