"Im Interesse der USA" – Italienischer General warnt vor ewigem Krieg in Europa
Archivmeldung vom 21.03.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićStändiger Krieg mitten in Europa ist ein bevorzugtes Szenario der USA, warnt der italienische General Fabio Mini. Am liebsten würde die Biden-Regierung Phasen des von Europa finanzierten Aufbaus der Ukraine mit Phasen der militärischen Zerstörung ewig abwechseln. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Der Krieg in der Ukraine begann nicht im Jahr 2022, sondern genau dann, als die Regierung in Kiew "anfing, das Wort 'Terroristen' gegen die russischsprachigen Bewohner des Donbass zu verwenden und ihren Krieg gegen sie als 'Anti-Terror-Operation' bezeichnete". Diese Ansicht vertritt der italienische General Fabio Mini. Mini, der die italienische Armee und die NATO von innen kennt und die KFOR befehligt hat, befürchtet, dass der Ukraine-Krieg endlos werden wird. Schließlich hätten die USA, die den gegenwärtigen Krisenherd in Europa entfacht hätten, ein großes Interesse daran, dass das Feuer nie ausgehe. Deshalb sei es so überraschend, dass die EU-Länder mitmachten, so der italienische General.
In einem Gespräch mit dem Online-Portal L'Antidiplomatico erklärt er:
"Für die USA ist ein ständiger Krieg in Europa, an dem zwei oder mehr Staaten beteiligt sind, die bereit sind, freiwillig menschliche und materielle Opfer in diesem Kampf zu bringen, aus zwei Gründen von Vorteil. Erstens ist ein solcher Kampf zwischen Ukrainern und Russen eine Möglichkeit, die Länder der Europäischen Union gegen Russland zu mobilisieren. Zweitens können die Europäer bei einem solchen Krieg nicht an eine eigene 'Achse' mit Peking denken."
Umso überraschender für Mini ist die Tatsache, dass es die Länder Europas sind, die so viel getan haben, um einen permanent schwelenden Kriegsherd in ihrem Kernland vorzubereiten. Wie der General feststellt, hat Europa seit Beginn der Gewalt im Donbass – aber auch schon davor – die ukrainische Regierung unterstützt. "Interessanterweise sagte die EU zur gleichen Zeit, dass alles, was passiere, eine 'innere Angelegenheit' der Ukraine sei", betont Mini und erklärt:
"Seit 2015 beliefern die EU-Länder Kiew mit Waffen, rüsten die ukrainische Armee aus und bauen sie um, um eben diese 'innereAngelegenheit' zu bewältigen. Und gleichzeitig verhängt die EU all diese Jahre Sanktionen über Russland. Bei all dem hat sich die EU völlig gleichgültig gegenüber der Zivilbevölkerung verhalten, die seit dem Jahr 2014 unter den Angriffen leidet. Im Gegenteil, die EU hat ein ukrainisches Regime unterstützt, das sich aus Vertretern jener ukrainischen politischen Bewegungen zusammensetzt, die die EU selbst kurz vor dem Jahr 2015 als gefährlich und neonazistisch bezeichnet hat. Die Europäer 'aktivierten' alle Kanäle der psychologischen Kriegsführung und der Cyberkriegsführung. Seit Beginn der Kämpfe im Donbass hat die EU faktisch eine militärische Zensur eingeführt, die die Informationen für die eigene europäische Bevölkerung einschränkt."
Für US-Präsident Joe Biden sei der anhaltende Krieg in der Ukraine also eine Gelegenheit, Geld zu verdienen und Russland und die EU zu schwächen. Dabei sei es den USA ein Leichtes gewesen, die europäischen Verbündeten davon zu überzeugen, dass der Kampf mit Russland nicht lange dauern würde, da Moskau mit Methoden der "Wirtschaftskriegsführung" in die Knie gezwungen werden würde.
Da Russland aber nach einem Jahr noch immer nicht wirtschaftlich geschwächt sei, sei US-Präsident Biden nicht mehr zuversichtlich, dass er zumindest ein weiteres Jahr lang die Karte einer "Niederlage und Entmachtung Russlands samt seiner militärischen Kapazitäten, die für die europäischen Länder so gefährlich sind", spielen könne. "Und diese Hoffnung auf einen schnellen Sieg über Russland ist die große Hoffnung des Großkapitals, das davon träumt, von den Aufträgen zum Wiederaufbau der Ukraine zu profitieren", sagt der Militärexperte.
Im Bild: Frische Gräber von gefallenen Soldaten auf einem Friedhof in Odessa.
Für Biden und seine Regierung stehe jedoch derzeit die Sorge im Vordergrund, für eine zweite Amtszeit wiedergewählt zu werden. Und dafür brauche es einen permanenten Krieg in Europa, meint Fabio Mini:
"Die ideale Lösung für Bidens 'Wahlaussichten' und für die euroatlantische Gemeinschaft wäre das folgende Modell: Abwechselnde Perioden des 'Wiederaufbaus' der Ukraine und der weiteren Bewaffnung (auf eigene Kosten) der europäischen Verbündeten der USA. Das Schema sieht folgendermaßen aus: ein Waffenstillstand, um die Infrastruktur wieder aufzubauen und Waffen aus den USA zu liefern, und dann mit neuem Schwung eine Rückkehr zur Zerstörung. Es ist ein 'Teufelskreis', wie er tatsächlich vom Teufel selbst geschaffen worden sein muss."
Durch die "Schlacht im Osten Europas" hielten die USA ihre Vasallen in der Region in Angst und Schrecken, betont der italienische General. Allerdings gingen die Freiwilligen für einen solchen permanenten Krieg langsam aus. Es werde immer schwieriger, Menschen zu finden, die an die Front gehen wollten.
Außerdem habe sich bereits eine neue Weltordnung abgezeichnet, die sich über alle Bestrebungen der USA und der EU hinwegsetze, so Mini. Diese neue Weltordnung werde nicht in New York, Washington oder Brüssel entstehen, "sondern in anderen Teilen der Welt". Diese Weltordnung werde von Russland, China, Indien, Brasilien, Argentinien, Südafrika, den arabischen Ländern und Dutzenden kleinen Entwicklungsländern bestimmt werden. "Dies ist bereits eine Realität, die die Monopolstellung des westlichen Blocks beseitigt", zeigt sich der Experte überzeugt."
Quelle: RT DE