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Minenjagd an der Nordflanke - Acht Ostseemarinen gemeinsam ins Baltikum

Archivmeldung vom 20.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Minenjagdboot M 1067 Bad Rappenau Bild: Marine
Minenjagdboot M 1067 Bad Rappenau Bild: Marine

Minenjagd in der Ostsee - dieser Aufgabe stellen sich mehr als 200 Kieler Marinesoldaten in den nächsten Wochen. Am 25. März werden die Minenabwehrboote "Weilheim" und "Bad Rappenau" ihren Heimathafen verlassen. Mit dabei sind auch die Tender "Rhein" und "Donau" aus dem Kieler Unterstützungsgeschwader.

Tender "Donau" in See.
Tender "Donau" in See.
Tender A 513 Rhein fährt in der Kieler Bucht
Tender A 513 Rhein fährt in der Kieler Bucht

Die NATO-Partner Estland, Lettland, Litauen, Norwegen und Polen sowie die EU-Partner Schweden und Finnland schließen sich den deutschen Marinesoldaten an. Mehr als zehn graue Schiffe und Boote beteiligen sich am baltischen Minenabwehrmanöver "Baltic Mine Countermeasures Squadron Exercise". Es ist ein länderübergreifendes Manöver mit dem Ziel, die Zusammenarbeit im Ostseeraum weiter zu verbessern. Ins Leben gerufen wurde das Manöver vor drei Jahren vom 3. Minensuchgeschwader der Deutschen Marine.

Von Kiel nimmt das deutsche Kontingent Kurs auf die östliche Ostsee. Dort werden gemeinsam seemännische Manöver, Gefechtsdienst und Unterwasser-Minenabwehr geübt. Aber nicht nur das. Vor Riga (Lettland) werden die Soldaten Altlasten aus den vergangenen Kriegen beseitigen, wie scharfe Munition, Torpedos, Minen und Bomben.

Der Kommandeur des 3. Minensuchgeschwaders, Fregattenkapitän Christian Meister (41), sieht darin die Chance, die Zusammenarbeit im Ostseeraum zu stärken: "Wir und unsere Partner tragen die Verantwortung, die Ostsee sicherer zu machen. Umso mehr freut es mich, dass wir dem auch dieses Jahr gerecht werden, indem wir gemeinsam einen Großverband aufstellen. Internationale Einsätze und Übungen sind unser 'täglich Brot' - und von enormer Wichtigkeit. Wir lassen keine Chance aus, gegenseitiges Verständnis zu festigen, besser zu werden und unsere Fähigkeiten zu schärfen." Fregattenkapitän Meister wird den Verband in See führen. Die Boote werden am 12. April 2019 im Heimathafen zurückerwartet.

Hintergrundinformationen

Seit 2016 lädt das 3. Minensuchgeschwader andere "Mineure" der befreundeten Anrainerstaaten zu einer gemeinsamen Übung ein. Im vergangenen Jahr nahmen zahlreiche ausländische Boote an dem Manöver teil und ließen den Verband auf elf Einheiten aufwachsen. Während des zweiwöchigen Manövers übte der Verband seemännische Manöver und suchte nach Munition, Bomben und Seeminen in dänischen und schwedischen Gewässern.

Das Manöver ist ein Ergebnis der "Baltic Commanders Conference", einer Zusammenkunft der Marinebefehlshaber aus Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen, Schweden und Deutschland. Der Inspekteur der Deutschen Marine hatte das Format 2015 ins Leben gerufen. Es dient der Vernetzung von Kommandeuren auf Bataillons- bzw. Geschwaderebene mit Bezug zur Ostsee. Der Kommandeur der Kieler Einsatzflottille 1, Flottillenadmiral Christian Bock (49), betont den Zusammenhalt und die Solidarität als Garant für die Sicherheit in der Ostsee: "Multinationale Kooperation ist ein Kernmerkmal der Flotte, seit Gründung der Marine. Wir fahren, wirken und kooperieren schon immer international vernetzt. In Zeiten, in denen die Ostsee eine deutlich gewichtigere Rolle für die europäische Sicherheitslage spielt, ist unser gut gepflegtes internationales Netz der pragmatische Schlüssel zu Stabilität. Meine Kommandeure sprechen mit ihren Counterparts, ohne langen Weg durch Instanzen. Ob es um spontanes Einlaufen deutscher Boote in fremden Häfen geht oder die Planung solcher Großmanöver - wenn man sich kennt, läuft es einfach und einfacher."

Im Marinekommando in Rostock deutet ein großer Neubau auf die vertiefte Zusammenarbeit in der Ostsee hin. Er wird einmal den maritimen Einsatzstab unter deutscher Führung beherbergen. Der Stab, in dem immer auch Soldaten anderer Nationen dienen werden, wurde kürzlich im Januar aufgestellt. Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause (62), machte in der Eröffnungsrede die gestiegene strategische Bedeutung der Ostsee deutlich: "Die Aufstellung des German Maritime Forces Staff ist ein Signal der Deutschen Marine, noch mehr Verantwortung im Ostseeraum zu übernehmen."

Die deutsche Dienststelle mit multinationalem Anteil kann bei Bedarf deutlich aufwachsen. Verstärkt durch weiteres Personal wird dieser Einsatzstab für maritime Operationen zum Baltic Maritime Component Command (BMCC) - ein multinationales Hauptquartier beispielsweise für die Landes- und Bündnisverteidigung. Besonders die Anrainerstaaten der Ostsee - Schweden, Polen, Dänemark, Finnland und die baltischen NATO-Partner - werden in das BMCC eingebunden. Nach einer Aufstellungs-, Trainings- und Zertifizierungsphase wird es ab 2025 den Betrieb aufnehmen.

Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine (ots)

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