AKW Saporoschje: Pentagon gibt "Wahrscheinlichkeit" eines ukrainischen Beschusses zu
Archivmeldung vom 30.08.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićUS-Beamte haben Fragen zum Beschuss des AKWs Saporoschje durch Kiews Streitkräfte beantwortet. Am 29. August 2022 wurden Fotos veröffentlicht, die Schäden am Dach eines Gebäudes auf dem Gelände des Kraftwerks zeigen. Dort sollen den Angaben zufolge Kernbrennstoffe lagern. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Ein hochrangiger US-Militärbeamter gab am Montag zu, dass ukrainische Streitkräfte möglicherweise das Gebiet um das Kernkraftwerk Saporoschje angegriffen haben. Er bestand jedoch darauf, dass dies nur eine Reaktion auf russisches Feuer war, das angeblich aus dem Gebiet kam. Früher an diesem Tag teilten die russischen Behörden mit, eine ukrainische Artilleriegranate habe das Dach des Gebäudes beschädigt, in dem Reaktorbrennstoff gelagert werde.
"Was ich mit Sicherheit weiß, ist, dass die Russen aus der Umgebung des Werkes schießen", sagte der namentlich nicht genannte Beamte gegenüber Reportern während einer Hintergrundbesprechung im Pentagon.
"Ich weiß auch, dass es Schüsse gibt, die in der Nähe der Anlage eingeschlagen sind."
Der Beamte sagte, es sei "schwer zu erklären, denke ich", wie die USA die Situation um das größte Kernkraftwerk Europas überwachten.
"Und ich möchte nicht sagen, dass die Ukrainer in dieser Gegend auch nicht geschossen haben, weil ich denke, dass dies wahrscheinlich der Fall ist, aber mit guten Absichten – in einigen Fällen erwidern die Russen das Feuer aus dieser Gegend heraus."
Russische Streitkräfte übernahmen Anfang März die Kontrolle über das AKW Saporoschje. Spezialisten der Nationalgarde und des Nuklearschutzes haben den Standort gesichert, während das ukrainische Personal ungehindert weiterarbeitete. Die Regierung in Kiew behauptet, dass russische Streitkräfte das Werk in eine Militärbasis verwandelt hätten, von wo aus sie ukrainische Ziele angriffen; aber auch, dass russische Truppen sich unter falscher Flagge selbst beschossen, um die Ukraine schlecht aussehen zu lassen.
Der US-Beamte wiederum behauptete: "Die Ukrainer sind sich der möglichen Auswirkungen eines Angriffs auf das Kernkraftwerk sehr bewusst und tun alles, um dies nicht zu tun."
Moskau hat der UNO seit Juli Beweise für wiederholte ukrainische Angriffe auf das KKW Saporoschje und die nahe gelegene Stadt Energodar vorgelegt, bei denen Kamikaze-Drohnen und sogar von den USA gelieferte Artillerie eingesetzt wurden. Der jüngste Angriff ereignete sich am Montag, als eine Kugel das Dach eines Gebäudes durchschlug, in dem frischer Reaktorbrennstoff gelagert wurde, wie ein Mitglied der örtlichen Verwaltung mitteilte.
Am Sonntag wurde eine Drohne über dem Werk abgefangen, während ukrainische Artillerieangriffe auf Energodar neun Zivilisten verletzten.
Kiew hat gefordert, dass Russland das AKW Saporoschje wieder in ukrainische Kontrolle übergibt, oder zumindest ein 30 Kilometer großes Gebiet um das Kraftwerk herum entmilitarisiert. Am Montag forderte dann auch der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, eine solche Entmilitarisierung und drängte zusätzlich auf eine Abschaltung der Reaktoren. Die USA haben zuvor Kiews Anschuldigungen wiederholt, dass Moskau "den ukrainischen Strom stehlen" wollte, indem es das Kraftwerk abschaltete oder es vom ukrainischen Netz abtrennte.
Laut russischen Nuklearexperten ist die größte Gefahr nicht etwa eine Reaktorschmelze, sondern die ukrainische Artillerie, die auf das Freiluftlager für abgebrannte Brennelemente zielt – was zu einer Freisetzung radioaktiver Stoffe führen könnte. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, wird persönlich eine Mission leiten, die am 30. August die Anlage besuchen soll.
FOTOS: Ein Dach des Kernkraftwerks Saporoschje wurde durch ukrainische Angriffe beschädigt
Das Dach des Sonderkomplexes Nr. 1 des Kernkraftwerks Saporoschje wurde durch einen ukrainischen Angriff beschädigt, sagte Wladimir Rogow, Mitglied des Hauptrats der Verwaltung der gleichnamigen Provinz.
Der Beamte veröffentlichte Fotos auf seinem Telegram-Konto, die das durch den Aufprall hinterlassene Loch zeigen. Rogow gab an, dass der Kernbrennstoff für die Reaktoren der Anlage in dem Gebäude gelagert werde.
Die zivil-militärische Verwaltung der Stadt Energodar in der Nähe des Kraftwerks teilte mit, dass das Dach der Anlage von einem Projektil des Kalibers 155 mm getroffen worden sei. Das betreffende Geschoss sei von der Stadt Níkopol auf der anderen Seite des Flusses Dnjepr aus abgefeuert worden. Wie bereits erwähnt, setzte das ukrainische Militär eine in den USA hergestellte Haubitze M777 für die Offensive ein. Die Übergangsbehörden versicherten gegenüber RIA Nowosti auch, dass die Strahlung im Moment normal sei.
Gleichzeitig behaupten sie, dass Kiew mit seinen Angriffen das Ziel verfolge, die Ankunft der Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zu verhindern.
Am selben Tag gab der Generaldirektor der IAEA, Rafael Mariano Grossi, bekannt, die Delegation der Organisation sei "jetzt auf dem Weg". Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, dass die IAEA-Delegation das Werk über von der ukrainischen Armee kontrolliertes Gebiet erreichen werde.
Ebenfalls am Montag äußerte sich der Sprecher des UNO-Generalsekretärs, Stéphan Dujarric, während einer Pressekonferenz hinsichtlich der Frage, wer das Atomkraftwerk von Saporoschje beschieße. Er erklärte, die UNO "zieht keine Rückschlüsse bezüglich der Frage, wer das Atomkraftwerk von Saporoschje beschießt."
Ein Journalist wollte wissen, ob die internationale Organisation Einschätzungen zum Urheber der Artillerieangriffe auf das Kernkraftwerk geben könne. Dijarric fügte hinzu:
"Dass wir keine Einschätzung diesbezüglich haben, bedeutet nicht, dass wir nicht zu einer Einstellung des Beschusses aufrufen."
Die Antwort des UNO-Sprechers ist aufschlussreich. Denn "keine Rückschlüsse ziehen" bedeutet, dass man bereits vorgegebene Informationen hat, die man nicht auswerten – oder bewerten – möchte.
Experten der Internationalen Atomenergiebehörde der Vereinten Nationen (IAEA) werden das Kernkraftwerk Saporoschje zwischen dem 31. August und dem 3. September untersuchen, um die Situation vor Ort inmitten der Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Streitkräften zu beurteilen. Das berichtete das Wall Street Journal (WSJ) am Montag. "Die Inspektion beginnt am Mittwoch und dauert bis Samstag", berichtete die Zeitung unter Berufung auf ein internes Dokument der ukrainischen Regierung.
Gleichzeitig behaupten sie, dass Kiew mit seinen Angriffen das Ziel verfolge, die Ankunft der Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zu verhindern.
Am selben Tag gab der Generaldirektor der IAEA, Rafael Mariano Grossi, bekannt, die Delegation der Organisation sei "jetzt auf dem Weg". Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, dass die IAEA-Delegation das Werk über von der ukrainischen Armee kontrolliertes Gebiet erreichen werde.
Ebenfalls am Montag äußerte sich der Sprecher des UNO-Generalsekretärs, Stéphan Dujarric, während einer Pressekonferenz hinsichtlich der Frage, wer das Atomkraftwerk von Saporoschje beschieße. Er erklärte, die UNO "zieht keine Rückschlüsse bezüglich der Frage, wer das Atomkraftwerk von Saporoschje beschießt."
Ein Journalist wollte wissen, ob die internationale Organisation Einschätzungen zum Urheber der Artillerieangriffe auf das Kernkraftwerk geben könne. Dijarric fügte hinzu:
"Dass wir keine Einschätzung diesbezüglich haben, bedeutet nicht, dass wir nicht zu einer Einstellung des Beschusses aufrufen."
Die Antwort des UNO-Sprechers ist aufschlussreich. Denn "keine Rückschlüsse ziehen" bedeutet, dass man bereits vorgegebene Informationen hat, die man nicht auswerten – oder bewerten – möchte.
Experten der Internationalen Atomenergiebehörde der Vereinten Nationen (IAEA) werden das Kernkraftwerk Saporoschje zwischen dem 31. August und dem 3. September untersuchen, um die Situation vor Ort inmitten der Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Streitkräften zu beurteilen. Das berichtete das Wall Street Journal (WSJ) am Montag. "Die Inspektion beginnt am Mittwoch und dauert bis Samstag", berichtete die Zeitung unter Berufung auf ein internes Dokument der ukrainischen Regierung."
Quelle: RT DE