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Poroschenko fordert Timoschenko zum Kandidaturverzicht auf

Archivmeldung vom 02.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Julia Timoschenko (2011)
Julia Timoschenko (2011)

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ukrainische Präsidentschaftskandidat Petro Poroschenko hat seine Konkurrentin Julia Timoschenko zum Verzicht auf ihre Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen in der Ukraine aufgerufen und gleichzeitig Kritik zurück gewiesen, er sei ein Kandidat der ukrainischen Oligarchen.

"Das, was Vitali Klitschko getan hat, ist in unserem Land noch nie passiert: Er hat seine eigenen Ambitionen zurück gestellt, um die Einheit im Land nicht zu gefährden", sagte Poroschenko der "Bild-Zeitung". "Wir haben uns in der Opposition alle während der Revolution Maidan geschworen, zusammen zu stehen. Das Land kann jetzt keinen schmutzigen Wahlkampf gebrauchen, der am Ende möglicherweise von Russland ausgenutzt wird und eine neue Invasion provoziert. Deshalb sollte auch Julia Timoschenko verstehen, dass wir nach den vielen Toten am Maidan in einem neuen Land aufgewacht sind, das neue Mentalitäten und neue Politiker verdient hat."

Poroschenko sagte der Zeitung auf die Frage, ob er sich angesichts seiner politischen Vergangenheit selbst für einen neuen Politiker hält: "Ich habe mich sehr verändert. Hätten Sie sich vorstellen können, dass ein Mann, der auf der Forbes-Liste der reichsten Ukrainer steht, mitten auf dem Maidan demonstriert, bei Schüssen und Gewalt?", so der Präsidentschaftskandidat. "Ich stand dort jeden Tag und habe für die Freiheit der Ukraine gekämpft, habe die Demonstranten unterstützt und ihre Forderungen verstanden. Ich stehe für einen Aufbruch in unserem Land."

Poroschenko sagte weiter: "Ich bin kein Oligarch und ein Oligarch sollte niemals Präsident werden! Für mich bedeutet Oligarchie, dass bewusst Druck aufgebaut wird, das politische System für Geschäfte genutzt wird. Ich habe immer das Gegenteil gemacht. In den letzten Jahren standen meine Geschäfte am Abgrund, weil Janukowitsch und Russland mich aus politischen Gründen bekämpft haben."

Poroschenko kündigte an, dass er sein Unternehmen verkaufen wolle, sollte er zum Präsidenten gewählt werden. "Wenn ich gewählt werde, mache ich klaren Tisch und werde den Roshen-Konzern verkaufen. Als Präsident er Ukraine will und werde ich mich alleine um das Wohl des Landes kümmern."

Umfrage: Deutsche haben wenig Vertrauen zu Timoschenko

Die ukrainische Politikerin und Präsidentschaftskandidatin Julia Timoschenko stößt bei den Deutschen auf große Vorbehalte: Fast zwei Drittel (64 Prozent) halten sie laut einer Umfrage für das Magazin "Stern" nicht für vertrauenswürdig. Besonders misstrauisch sind die Wähler der Linken (82 Prozent), aber auch die der SPD (69 Prozent) und der Grünen (67 Prozent).

Dass man Timoschenko, die mit Gasgeschäften ein Vermögen gemacht hat, vertrauen könne, sagen lediglich 20 Prozent aller Bürger. Die 53-Jährige, die bereits zweimal Ministerpräsidentin der Ukraine gewesen und erst Ende Februar aus dem Gefängnis entlassen worden war, tritt bei der Präsidentschaftswahl am 25. Mai gegen den Unternehmer Pjotr Poroschenko an. Vorige Woche hatte ihre auf Putin gemünzte Bemerkung international für Empörung gesorgt, sie sei selbst bereit, "eine Kalaschnikow in die Hand zu nehmen und dem Dreckskerl in den Kopf zu schießen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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