Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Weltgeschehen jKampagne rettet das bedrohteste Volk der Welt

jKampagne rettet das bedrohteste Volk der Welt

Archivmeldung vom 25.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Dutzende Stars und Hunderte Menschen aus 38 Ländern schwenkten Survivals Awá-Symbol zur Unterstützung des bedrohten Volkes. Bild: © Survival
Dutzende Stars und Hunderte Menschen aus 38 Ländern schwenkten Survivals Awá-Symbol zur Unterstützung des bedrohten Volkes. Bild: © Survival

Die Kampagne zur Rettung des bedrohtesten Volkes der Welt feiert einen Triumph, nachdem Brasilien erklärt hat, dass alle illegalen Eindringlinge aus dem Gebiet der indigenen Awá ausgewiesen wurden. Die Meldung kommt genau zwei Jahre nachdem Survival International und der Hollywood-Star Colin Firth die Kampagne zur Rettung der Awá ins Leben riefen. Damit markiert die Kampagne auch einen neuen Rekord für Survivals Bemühungen zum Schutz des Landes indigener Völker.

Die brasilianische Regierung schickte Helikopter, Fahrzeuge und Hunderte Einsatzkräfte, um die illegalen Siedler und Holzfäller aus dem Wald der Awá auszuweisen.  Bild: © Silvano Fernandes/FUNAI
Die brasilianische Regierung schickte Helikopter, Fahrzeuge und Hunderte Einsatzkräfte, um die illegalen Siedler und Holzfäller aus dem Wald der Awá auszuweisen. Bild: © Silvano Fernandes/FUNAI

Nach beispiellosem internationalen Protest schickte Brasiliens Regierung im Januar 2014 Hunderte Einsatzkräfte in die Region, um das Land der Awá vor illegalen Viehzüchtern und Holzfällern zu schützen. Nach einem Kontrollflug über das Gebiet vergangene Woche, übergaben Staatsanwalt und Richter, die mit dem Fall betraut sind, den Awá eine offizielle Bestätigung, dass nun alle nicht-indigenen Personen das Gebiet verlassen haben.

Das Land der Awá umfasst einige der letzten erhaltenen Flecken Regenwaldes im östlichen Amazonasgebiet, obwohl illegale Holzfäller über 30 Prozent des Awá-Territoriums verwüstet haben.
Die brasilianische Regierung schickte Helikopter, Fahrzeuge und Hunderte Einsatzkräfte, um die illegalen Siedler und Holzfäller aus dem Wald der Awá auszuweisen.

Brasilianische Experten hatten davor gewarnt, dass die Awá, eines der letzten nomadischen Jäger und Sammler-Völker des Amazonasgebietes, ohne Hilfe bald ausgerottet wären. Rund 100 Awá leben weiterhin unkontaktiert – sie sind gegenüber eingeschleppten Erkrankungen besonders anfällig.

Die Awá hatten mehrere verzweifelte Aufrufe an die Regierung gerichtet und gebeten die illegalen Eindringlinge auszuweisen, von denen viele bewaffnet sind. In der Vergangenheit kam es auch immer wieder zu gewaltsamen Angriffen auf die Awá. “Wir können nicht jagen … Wir bringen kein Essen mehr zurück”, erklärte ein Awá. “Die Holzfäller sind schon lange hier … Wir haben den Menschen gesagt, dass die Holzfäller hier sind und ihre Kettensägen, Maschinen und Trucks laut kreischen.”

Der Amazonas-Indigene und Aktivist Nixiwaka Yawanawá erklärte: “Dies ist ein wichtiger Erfolg, der Survival Internationals unermüdlicher Arbeit für den Schutz des Waldes und des Lebens meiner Brüder und Schwestern geschuldet ist, sowie dem Druck der internationalen Gemeinschaft auf die brasilianische Regierung, damit diese die Landrechte indigener Völker nach der Verfassung Brasiliens schützt. Wir danken alle Unterstützern, die in diesem Kampf solidarisch an unserer Seite standen.”
Dutzende Stars und Hunderte Menschen aus 38 Ländern schwenkten Survivals Awá-Symbol zur Unterstützung des bedrohten Volkes.

Fakten und Zahlen zu Survivals rekordverdächtiger Awá-Kampagne:

  • Über 57.000 E-Mails wurden an den brasilianischen Justizminister geschickt, um ihn aufzufordern, die illegalen Holzfäller auszuweisen.
  • Dutzende Stars erklärten ihre Unterstützung für die Awá, darunter der weltbekannte brasilianische Fotograf Sebastião Salgado, die Schauspielerinnen Eva Habermann und Gillian Anderson und die Modeikone Vivienne Westwood.
  • Hunderte Awá-Symbole, das Markenzeichen der Kampagne, tauchten dank zahlreicher Unterstützer in über 38 Ländern auf.
  •  Mehrere Anzeigenkampagnen informierten Millionen Menschen weltweit über das Leid der Awá.
  • Die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte, die wichtigste Menschenrechtsorganisation des amerikanischen Kontinents, griff nach einem Bericht von Survival International und der brasilianischen Organisation CIMI, die seit Jahrzehnten mit den Awá arbeitet, ein.

Survival fordert nun von den brasilianischen Behörden die Umsetzung eines langfristigen Landschutzplans, um das Awá-Territorium vor der Rückkehr der Eindringlinge zu schützen.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Wir würden heute diesen Erfolg nicht feiern können, hätte es keine öffentlichkeitswirksame Kampagne gegeben, um Brasiliens Regierung zum Handeln zu bringen. Dies ist ein konkreter Beweis dafür, dass das effektivste Mittel zum Schutz des Überlebens indigener Völker die öffentliche Meinung ist. Awá-Unterstützer weltweit müssen jetzt den Druck aufrecht erhalten, um sicherzustellen, dass ausreichende Schritte unternommen werden, um die Eindringlinge dauerhaft fern zu halten.”

Quelle: SURVIVAL INTERNATIONAL

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte barock in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige