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„Verschwörungstheorie“ wird Realität - The Great Reset

Archivmeldung vom 14.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
World Economic Forum
World Economic Forum

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Wird es nach Corona eine Rückkehr zur Normalität geben? Die Antwort lautet – nein. Das zumindest ist das Ziel führender Wirtschaftsvertreter. Auf dem Weltwirtschaftsforum wollen sie im Mai 2021 den Grundstein für einen Neustart der Gesellschaftsordnung legen: Der "Great Reset" wird im nächsten Jahr statt im Schweizer Davos in Singapur vorbereitet. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "Nicht in Davos und auch nicht Anfang des Jahres: In kommenden Jahr wird das Weltwirtschaftsforum in Singapur stattfinden. Offiziell wird die Verlegung damit begründet, dass die Corona-Situation in dem asiatischen Land wesentlich besser sei als in Europa. Sicherlich dürfte es aber auch eine große Rolle gespielt haben, dass die zu erwartenden Proteste gegen die Veranstaltung in der Schweiz sicherlich größer ausgefallen wären als im fernen Singapur.

Das Ziel: Ein Neustart

Auf dem Programm des Word Economic Forum (WEF) wird vom 13. bis 16. Mai nicht weniger stehen als ein großer Neustart für unsere Gesellschaft. Was lange Zeit als „Verschwörungstheorie“ diffamiert wurde – die von Wirtschaft und Politik genutzte Corona-Situation als Katalysator des Great Reset – wird nun ganz offen kommuniziert. So lautet das Motto im Jahr 2021 auch ganz offiziell „The Great Reset“, auch ein Werbevideo zur Veranstaltung macht auf die anstehenden Pläne aufmerksam.

In dem Video heißt es: „Everyone has a role to play“, jeder hat also eine bestimmte Rolle bei diesem Great Reset. Eine sehr große Rolle werden dabei wohl ganz sicher die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums spielen. Hunderte Vertreter aus Politik und vor allem aus der Wirtschaft werden teilnehmen. Zu den „strategischen Partnern“ des Weltwirtschafsforums gehören etwa die Deutsche Bank und die Deutsche Post, die Pharma-Konzerne AstraZeneca, Novartis und Pfizer und auch Facebook, Google, Goldman Sachs, McKinsey oder Microsoft sowie die Bill & Melinda Gates Stiftung.

Nach Corona alles anders?

Der Gründer des Weltwirtschaftsforums, der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Klaus Schwab, hatte bereits in dem gleichnamigen Buch „Covid-19: The Great Reset“ im Juli den Rahmen abgesteckt: Die Welt brauche nach der Corona-Pandemie nicht weniger als eine globale Neuordnung der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auf der Website des WEF wird sogar gefordert: "Kapitalismus und Sozialismus müssen verschmelzen". Die Weltwirtschaft müsse „sozialer und grüner“ werden, heißt es. Und Schwab erklärte sogar, dass eine Rückkehr zum alten Status quo nach der Krise unmöglich sei:

"Das ist Fiktion, das wird nicht passieren."

Sozialer und grüner, diese offiziellen Ziele sind wohl nur schwerlich streitbar. Doch was steckt tatsächlich dahinter? Beim genaueren Lesen der Texte von Klaus Schwab und der Ziele des Economic Forum wird schnell klar, dass die Staaten und deren gewählte Vertreter in den Szenarien der Verantwortungsübernahme durch die Konzerne kaum oder gar nicht vorkommen. Und wenn überhaupt, dann als Steigbügelhalter: Die Regierungen sollen ihre Regulierungsmacht herunterschrauben und am besten in den Dienst der Konzerne stellen.

Mit anderen Worten: Die Politik soll die Rahmenbedingungen schaffen, damit die Wirtschaft schalten und walten kann – alles natürlich mit sozialen und ökologischen Zielen, heißt es. Befürworter dieser Strategie sind etwa der britische Premier Boris Johnson, der ein regelrechter Fan des Great Reset ist, ähnlich wie der britische Thronfolger Prinz Charles. Und auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterstützt den Neustart, wie sie in einer Rede in Brüssel aus diesem Jahr bereits klarmachte:

„Die Notwendigkeit der globalen Kooperation und die Beschleunigung der Veränderung werden beides Treiber des Great Reset sein. Und ich sehe das als eine bespiellose Gelegenheit.“

Kritiker sehen in dem angekündigten Great Reset aber vor allem eines: Eine technokratische Herrschaft der Konzerne und eine Ressourcenverteilung ohne demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten. Der Wirtschaftsjournalist Norbert Häring etwa sieht ganz klar den Übergang zu einer digital überwachten und kontrollierten Variante von Huxleys „Schöner neuer Welt“.

Globale Unternehmen und Wissenschaft agieren als Taktgeber für Politik und Gesellschaft. Das lässt sich bereits jetzt bei der Durchsetzung zahlreicher Corona-Maßnahmen beobachten: Virologen warnen, Pharma-Branche und Internet-Konzerne verdienen Milliarden und Politiker weltweit begünstigen diese Situation zunehmend.

Schauen wir genauer, wer als „Special Guest“ zu den Unterstützern des Great Reset beim kommenden Weltwirtschaftsforum gehört. Da findet sich zum Beispiel der Name von Victoria Alonsoperez, Gründerin und Geschäftsführerin von „Chipsafer“ aus Urugay. Ein Startup, dass Rinderherden mit Mikrochips ausstattet. Damit soll nicht nur per Satellit die Bewegung der Rinder überwacht werden können, sondern auch ihr Verhalten. Laut Herstellern können die externen Smart-Geräte Anomalien im Verhalten der Tiere schnell erkennen und Rinder mit anormalem Verhalten zügig isolieren.

Mit zu den Unterstützern gehört außerdem Bernard Looney, Geschäftsführer des britischen Mineralölunternehmens BP. Ein weiterer Name auf der Gästeliste: Ma Jun, Mitglied des Geldpolitischen Ausschusses der People's Bank of China, also der Chinesischen Zentralbank. Ma Jun ist ein starker Befürworter einer offenen und marktorientierten Wirtschaft. Oder auch Bradford L. Smith, der Präsident von Microsoft.

Warum gerade jetzt?

Aber warum wollen all diese Gäste und die großen Unternehmen einen System-Neustart? Vor allem die Reichsten der Reichen hatten in den vergangenen Jahren doch kräftig hinzuverdient. An dieser Stelle kann auf eine Analyse des Finanz-Journalisten Ernst Wolff verwiesen werden. Er sagt, dass der globale Finanzsektor – mit all seinen bisherigen Vorteilen für das Großkapital - in seiner aktuellen Form auf Dauer nicht mehr funktionsfähig ist. Das globale Finanzsystem werde seit der Weltfinanzkrise von 2007 von den Zentralbanken der Welt nur noch künstlich am Leben erhalten – etwa durch die kontinuierliche Senkung der Leitzinsen.

Und genau dieses System ist nahezu ausgereizt. Hinzu kommt, dass die globale Technologisierung und Digitalisierung dazu führt, dass massenhaft Jobs wegfallen. Allein durch die Erfindung des 3-D-Druckers werden reihenweise Fabriken geschlossen. Weltweit dürften in der nächsten Zeit hunderte Millionen Arbeitsplätze verloren gehen. Und das bedeutet, hunderte Milliarden Menschen fallen als Steuerzahler und als Konsumenten weg. Mit der Corona-Pandemie hat man nun einen perfekten Sündenbock gefunden: Die Massenentlassungen gehen auf die Rechnung des Lockdowns. Ebenso die Zurückdrängung des Bargelds: Bitte lieber kontaktlos mit Karte zahlen. Achtung! – Ansteckungsgefahr. Und weniger Bargeld führt zu mehr digitaler Zahlung und damit zum gläsernen Kunden.

Fabrikschließungen können übrigens auch gut „Klimaschutz“ verkauft werden, schließlich gibt es weniger CO2-Emissionen. Die Digitalisierung - die wir jetzt auch fortschreitend durch Homeschooling und Homeoffice sehen – ist aber nichts anderes als die Abhängigkeit von Internet-Plattformen, deren Marktmacht derzeit ins Unermessliche wächst. Die Reichsten der Reichen haben allein während der Corona-Krise in diesem Jahr massiv hinzuverdient. Amazon-Chef Jeff Bezos hat sein Vermögen fast verdoppelt: auf über 200 Milliarden US-Dollar. Bill Gates verzeichnet einen Zuwachs von 20 Milliarden auf fast 120 Milliarden, Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat sein Vermögen ebenfalls fast verdoppelt auf gut 100 Milliarden. Richtig erfolgreich war Tesla-Chef Elon Musk: Sein Geld hat sich sogar verdreifacht auf über 92 Milliarden US-Dollar.

Wenngleich dabei natürlich auch Aktienwerte und Firmenanteile mitgerechnet werden: Das sind so enorme Zahlen, unwirklich und unfassbar. Und auch in Deutschland wurde in der Krise ordentlich Profit gemacht: Lidl-Gründer Dieter Schwarz verzeichnet allein 2020 ein Plus von rund 11 Milliarden Euro auf etwa 30 Milliarden. SAP-Gründer Dietmar Hopp freut sich über einen Wertzuwachs von vier Milliarden auf insgesamt knapp 16 Milliarden Euro. Es ist völlig ok und auch anzuerkennen, an Dienstleistungen oder Produkten gut zu verdienen. Wenn diese Personen aber durch ihr Geld so viel Einfluss bekommen, dass sie nicht nur ein Mitspracherecht gegenüber der Politik einfordern, sondern diese gleich selbst gestalten wollen, läuft aber etwas falsch.

Es hat begonnen…

Die Corona-Krise befeuert das Ganze nun enorm: Der Mittelstand bricht langsam weg, eine riesige Pleitewelle rast auf Deutschland und die Welt zu. Und wer genug Geld hat, kann jetzt ordentlich auf Einkaufstour gehen. Chinesische Investoren kaufen reihenweise deutsche Firmen auf, die in finanzielle Schieflage geraten sind, um sich Schlüssel-Technologien zu sichern. War nicht auch die chinesische Zentralbank unter den Befürwortern des Great Reset?

Aber auch im Kleinen können wir es sehen: Aktuell sind ein Drittel der deutschen Kliniken bereits in privater Hand, ein Drittel werden von gemeinnützigen Organisationen wie der Caritas betrieben und ein Drittel von den Kommunen vor Ort. Noch, muss man wohl sagen. Zumindest wenn man dem Helios-Chef, Franzel Simon, glaubt. Er sagt in einem Interview mit bibliomedmanager.de:

„Ich erwarte, dass sich das in den kommenden Jahren ändern wird, spätestens wenn die Steuergelder nicht mehr so üppig fließen wie zuletzt. Viele Kommunen werden dann nicht mehr in der Lage sein, die Defizite ihrer Krankenhäuser auszugleichen. Wir werden einen neuen Privatisierungsschub erleben.“

Ein auf Gewinne ausgerichtetes Gesundheitssystem ist sicher eine gute Idee - für die Betreiber, weniger für die Patienten. Und während unsere Krankenhäuser in die Privatwirtschaft abdriften und deutsche Firmen reihenweise aufgekauft werden, sitzen wir zuhause, halten uns an das Social Distancing, filmen unser Wohnzimmer per Webcam bei einer Zoom-Konferenz und fragen Alexa von Amazon, wie draußen das Wetter ist. Schöne neue Welt.

Es wäre wünschenswert, einen sozialen und grünen Neuanfang voranzutreiben. Die Anhaltspunkte dafür sind jedoch rar. Im Gegenteil: Um die digitale Infrastruktur auszubauen, werden immer neue Rechenzentren aus dem Boden gestampft – diese produzieren weltweit übrigens so viel CO2 wie 42 Millionen Autos – pro Jahr. Und mit der Energie, die für 20 Google-Suchanfragen verbraucht wird, kann eine Energiesparlampe eine Stunde lang leuchten. Ob der Bevölkerung auch bald ein Licht aufgeht? Hoffentlich nicht erst, wenn es bereits zu spät ist."

Quelle: SNA News (Deutschland)


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