Podoljakas Wochenrückblick: Kessel in Artjomowsk und neue Offensive Russlands stehen kurz bevor
Archivmeldung vom 16.01.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn seinem aktuellen Wochenrückblick berichtet Juri Podoljaka über eine kontroverse Debatte innerhalb des ukrainischen Militärs – Rückzug aus Artjomowsk oder nicht? Podoljaka spricht auch über die zu erwartende Offensive der russischen Streitkräfte. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Eine aktive Diskussion ist im ukrainischen Militär entbrannt: Die einen
fordern einen sofortigen Abzug ihrer Truppen aus dem wichtigsten
Versorgungsknotenpunkt im Donbass, Artjomowsk, wo diesen eine
Einkesselung nach dem Vorbild des benachbarten Soledar droht – auf
Anhöhen westlich der Stadt, wo die Verteidigung leichter fiele. Die
anderen sind dagegen. Das Argument der Befürworter sei, dass in
Artjomowsk Reserven unnötig verheizt und dann beim Abwehren einer
baldigen russischen Offensive fehlen würden, so Juri Podoljaka in seinem
Wochenrückblick vom 9. bis zum 15. Januar 2023.
Wo sie zu
erwarten sei, lasse sich anhand des Verhaltens der ukrainischen
Militärführung beim Verlegen ihrer Reserven in den Donbass ablesen: Dies
leiste sich Kiew zum Beispiel an der nördlichen Grenze der Ukraine,
aber seit über einer Woche nicht mehr am südlichsten Frontabschnitt –
Saporoschje.
Da es bei Kiew überall im Getriebe knirscht, nur
nicht in Sachen Aufklärung, sei dieser Frontabschnitt der zumindest
augenscheinlich wahrscheinlichste Ort der künftigen Offensive Moskaus –
und dass die Artillerie- und Lenkflugkörperangriffe gerade dort in der
letzten Zeit intensiver werden, ist ein weiteres mittelbares Indiz
dafür, schlussfolgert Podoljaka.
Juri Podoljaka ist ein
ukrainischer politischer Blogger (auf YouTube hatte sein Kanal vor der
Löschung durch die Verwaltung der Plattform 2,6 Millionen Abonnenten)
und Journalist aus Sumy (er wohnt seit dem Jahr 2014 im russischen
Sewastopol), dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der
Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine
Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf – dafür vermittelt er
durch Arbeit mit Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang
der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann kurzfristige
Prognosen.
An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen
zugängliche Daten: Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen
Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen
Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an: Neben
solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der Volksrepubliken
Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits-
und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen aus der Zeit
als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem
aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka
also vornehmlich ein OSINT-Analyst."
Quelle: RT DE