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Ungereimtheiten bei Doktortitel: Szekeres mit Klage gegen Plagiatsjäger “eingefahren”

Archivmeldung vom 27.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: (C) SPÖ-Parlamentsklub/Kurt Prinz, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0 / WB / Eigenes Werk
Bild: (C) SPÖ-Parlamentsklub/Kurt Prinz, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0 / WB / Eigenes Werk

Wie Wochenblick Ende Jänner berichtete, gab es Anfang des Jahres große Aufregung um die slowakische Doktorarbeit des mittlerweile abgewählten Skandal-Präsidenten der Ärztekammer, Thomas Szekeres. Der sogenannte „Plagiatsjäger“ Stefan Weber fragte Szekeres auf Twitter, ob dessen Doktortitel „ein kleiner Berufsdoktor ist oder ein voller Ph.D.“. Geantwortet hat Weber gleich der Anwalt des Kammerpräsidenten.

Weiter berichtet das Magazin: "Aber auch renommierte Mediziner wie DDr. Christian Fiala oder Dr. Andreas Sönnichsen kritisierten die Doktorarbeit scharf. Am Dienstag ging die Sache nun vor Gericht. Und: Szekeres „ist mit seiner Klage eingefahren“, schrieb Weber in seinem Blog nach der Urteilsverkündung. Eine riesige Blamage für Szekeres, denn auch vor Gericht traten Ungereimtheiten zu Tage.

Szekeres: Skandale und Strafanzeigen

Seit Beginn der Corona-Krise rückte sich der skandalträchtige SPÖ-nahe Szekeres immer wieder ins mediale Rampenlicht. Ständig forderte er strengere Maßnahmen. So wollte er etwa im April 2021 ganz Österreich einsperren, da ihm der Lockdown für Ost-Österreich offenbar einfach zu wenig war. Er sprach sich auch offen für eine brutale Zweiklassengesellschaft und Diskriminierung Ungestochener aus und forderte beispielsweise im Oktober 21, dass Spritzen-Vermeider höhere Steuern zahlen sollten. Abgesehen davon ließ er impf- und maßnahmenkritische Ärzte verfolgen und wollte den Ungespritzten gleich ein Berufsverbot erteilen.

Gefesselt zum Zwangsstich

Vielen ist wahrscheinlich vor allem sein irrer Sager aus einer Pressestunde noch in Erinnerung: Er fantasierte dort offen darüber, Menschen die Zwangs-Spritze gefesselt zu verabreichen. Der Anfang vom Ende des „Sympathieträgers“ dürften dann die Wochenblick-Aufdeckungen rund um die Skandal-Ärztegruppe auf Facebook gewesen sein, in der sich auch der Kammerpräsident tummelte. Schlussendlich brachte ihm die Enthüllung dieser menschenverachtenden Ärzte-Chats der “Ärzte versus Covid-19”-Gruppe sogar Disziplinar– und Strafanzeigen (hier und hier) ein. Grund dafür ist der Verdacht auf unterlassene Hilfeleistung und fahrlässige Tötung. Auch der Verdacht der Untreue steht im Raum aufgrund des Kaufes einer Luxusimmobilie mit Kammer-Zwangsbeiträgen. In allen Fällen gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung. Eine detailliertere Übersicht über die sehr lange Liste seiner Verfehlungen ist hier nachzulesen.

Szekeres’ slowakische Doktorarbeit aus Trnava

Am Dienstag fand nun die Gerichtsverhandlung am Salzburger Landesgericht zwischen dem Plagiatsjäger Stefan Weber und dem Noch-Ärztekammerpräsidenten Thomas Szekeres statt. Es ging um Szekeres‘ Doktorarbeit aus dem slowakischen Trnava aus dem Jahr 2003. Der von so manchen Politikern gefürchtete Plagiatsjäger Stefan Weber untersuchte die Arbeit und stellte Szekeres dazu Fragen. Auf diese bekam er allerdings keine Antwort von Szekeres, sondern einen Brief seines Anwaltes. Szekeres wollte also lieber gerichtlich gegen Weber vorgehen.

Doch wie Weber auf seinem Blog schreibt, ging die Sache anders aus, als sich das Szekeres wohl dachte: “Herr Szekeres verzichtete auf alle weiteren Ansprüche aus dem Klagsbegehren. Man kann es auch so formulieren: Er ist mit seiner Klage eingefahren“, schrieb Weber. Ein Plagiat hatte Weber – anders als es Szekeres’ Anwalt darstellen wollte – gar nie behauptet.

Auch namhafte Ärzte bemängeln die Doktorarbeit

Auch unter Maßnahmenkritikern bekannte Ärzte wie DDr. Christian Fiala oder Dr. Andreas Sönnichsen nahmen die Doktorarbeit unter die Lupe und hatten einige Punkte zu bemängeln. Ironischerweise konnte Dr. Fialas Liste bei der Wiener Ärztekammerwahl aus dem Stand gleich sechs Mandate erreichen. In einer Wahlkurie lag die Liste sogar vor Szekeres’. Die Kritik der Mediziner an der Doktorarbeit: Es gebe keine Einleitung, kein Inhaltsverzeichnis und kein Literaturverzeichnis und überdies auch keine übergeordnete wissenschaftliche These in der Arbeit. Angaben zu einem Betreuer oder einer betreuenden Abteilung würden ebenso fehlen wie eine präzise Forschungsfrage. Auch sei eigenartig, dass die Arbeit mit der Seite 118 beginne, kritisierten die Mediziner in einer Presseaussendung.

Vernichtendes Urteil des Plagiats-Jägers

Vor Gericht kam dann noch mehr Blamables ans Licht, wie Weber in seinem Blog berichtet. Denn offensichtlich hat Szekeres in Trnava abgesehen von der Defensio nicht einmal Prüfungen abgelegt. Weber kommt zum Schluss, dass „rein formal betrachtet, die Promotionsleistung von Thomas Szekeres ungültig“ sein dürfte. Auf seinem Blog schreibt Weber:

„Im heutigen Prozess räumte Szekeres nämlich ein, vor der Defensio der Dissertation keine einzige Prüfung für sein Doktoratsstudium in Trnava absolviert zu haben. Tatsächlich gab es diesen Sonderfall laut Promotionsvorschrift aus dem Jahr 1997. Erst später mit Bologna wurde diese Doktor-Direttissima abgestellt. Szekeres hat also dort nie studiert, sondern lediglich ein Konvolut hingeschickt und dieses dann wie auch immer ‚verteidigt‘.“ Das slowakische Hochschulsystem, “das offenbar hier einen Gefälligkeitsdoktor ohne jede Gegenleistung verschenkt hat”, habe sich wohl Mehrarbeit ersparen wollen, folgert Weber und schließt seinen Blog-Beitrag:

“Meine Frage lautet: Wenn man ohne Studium, ohne Prüfungsleistungen und ohne auch nur einen einzigen neuen Gedanken oder Text einfach so einen Ph.D. im Ausland ‘abholen’ kann, welchen Wert hat dann in diesem Fall der akademische Grad?“

Quelle: Wochenblick

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