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Immer mehr Cyberattacken bedrohen USA

Archivmeldung vom 31.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Alexander (rechts): gegen Attacken unvorbereitet. Bild: flickr.com/isafmedia
Alexander (rechts): gegen Attacken unvorbereitet. Bild: flickr.com/isafmedia

Keith Alexander, Direktor der National Security Agency (NSA), sagt, dass Cyberattacken auf US-Infrastrukturen zwischen 2009 und 2011 um das 17-Fache angestiegen sind. Jetzt appelliert er an Hacker, Sicherheitsbehörden beim Kampf gegen feindliche Angriffe zu unterstützen. Die USA sind laut dem General für einen großangelegten Angriff nicht vorbereitet.

"Was wir beobachten, ist eine Auslagerung von Konflikten in das Cybernetz. Hinter den Attacken auf US-Einrichtungen stehen Länder wie China und Russland, die vor allem Kriegsspionage betreiben und Infrastrukturen erkunden. Angriffe auf Atomkraftwerke halte ich für unwahrscheinlich, weil hier veraltete Computersysteme im Einsatz sind, die keine Angriffsfläche bieten", sagt Alexander Klimburg, Cyberkrieg-Experte beim Österreichischen Institut für internationale Politik http://oiip.ac.at , im pressetext-Interview. Wahrscheinlicher seien Attacken auf Stromnetze, wo es zu permanenten Beschädigungen käme.

Auf dem Aspen Security Forum sprach Alexander erstmals öffentlich über den rapiden Anstieg von Attacken auf amerikanische Stromnetze, Computersysteme und andere Infrastrukturen. Diese Cyberattacken sollen ein viel höheres Gefahrenpotenzial bergen als Computerspionage oder Angriffe auf Finanzeinrichtungen.

Laut dem NSA-Chef ist nicht die Anzahl der Cyberattacken Besorgnis erregend, sondern der Anstieg von Angriffen auf "kritische Infrastrukturen". Zudem seien die USA für eine große Attacke nicht vorbereitet: "Auf einer Skala von eins bis zehn erreichen wir eine Drei."

Der rapide Anstieg von Cyberattacken soll laut dem General nicht mit dem Stuxnet-Virus, mit dem westliche Geheimdienste das iranische Atomprogramm attackiert haben, zusammenhängen. Als das Schadprogramm an die Öffentlichkeit gelangte, befürchteten Experten nämlich, dass es für Gegenattacken missbraucht werden könnte.

Hoffnung auf Hilfe von Hackern

Alexander hat vergangene Woche Schlagzeilen gemacht, als er bei einer Konferenz um die Unterstützung von Hackern buhlte: "Sie werden sich mit uns zusammenschließen und uns helfen müssen." Die Einladung wurde von der Hacker-Community mit Skepsis entgegen genommen und dominierte viele Stunden die Online-Foren - es war von "Ausbeutung" und "Störungen" die Rede.

Alexanders Appell fokussiert sich auf das Beschützen des freien Informationsverkehrs im Internet, der laut dem NSA-Chef immer wieder von internationalen Hacker-Organisationen gestört wird. "Ein Gesetz, welches ein Frühwarnsystem für Cyberattacken vorsieht, soll schon bald dem Kongress vorgelegt werden", kündigt Alexander an.

Quelle: www.pressetext.com/Peter Oslak

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