Tragödie von Donbass: Neue Dokumente in Moskau präsentiert
Archivmeldung vom 11.12.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittIn Moskau sind neue Dokumente über die Ermordung der Zivilbevölkerung im Donbass durch die ukrainische Armee von 2014 bis heute präsentiert worden. Die abtrünnigen Republiken suchen nach spontanen Bestattungen, die während der Kriegshandlungen eingerichtet wurden, und identifizieren genetisch gefundene Überreste. Dies berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter heißt es diesbezüglich auf deren deutschen Webseite: "Diese Dokumente sollen an internationale Gerichte überwiesen werden, um das ukrainische Militär vor Gericht zu stellen. Sie zeigen, wie die Kiewer Behörden die Zivilbevölkerung des Donbass mit Artillerie, Panzern und Flugzeugen vernichteten. Bewaffnete Freiwilligen-Bataillone der Ukraine drangen in Wohngebäude ein und töteten einfache Menschen. Seit 2014 starben 9.000 Zivilisten, hieß es.
Das ukrainische Militär ließ nicht einmal die Beerdigung der Toten zu, berichten Augenzeugen. Friedhöfe wurden vermint und beschossen. Dies zwang die Bewohner des Donbass, die Opfer spontan zu beerdigen, oft ohne die Möglichkeit, eine Bestattungszeremonie durchzuführen. Daher gelten viele Menschen als vermisst. Die Suche nach diesen Personen wurde von Beginn des Krieges an durchgeführt. Von großem Erfolg gekrönt wurde sie jedoch erst dann, als auf dem Territorium des Donbass moderne Laborgeräte für molekulargenetische Untersuchungen eintrafen.
„2014 war für die Ukraine ein Jahr des Zusammenbruchs – in der Weltanschauung, Ideologie, sozial und historisch“, erinnert sich die stellvertretende Außenministerin der Volksrepublik Lugansk, Anna Soroka, Juristin von Beruf, die ihre Doktorarbeit noch 2006 in Kiew verteidigte. Während der Pressekonferenz in der Nachrichtenagentur „Rossiya segodnay“ sagte sie: „Wir haben beobachtet, wie der Hass der westlichen ,Freunde der Ukraine‘ gegen das russische Volk und die russische Welt aufgezwungen wurde. Schon 2014 haben wir gedacht, dass dieser Hass früher oder später in etwas Schreckliches einmündet. Es ist die Nazi-Ideologie, die es erlaubt, einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung zu führen. Dies wird damit rechtfertigt, dass wir nicht so sind wie sie. Wir sind für sie Untermenschen.“
Die Juristin fährt fort:
„So wurde nicht nur das humanitäre Recht, sondern auch der zweite Abschnitt der ukrainischen Verfassung verletzt. Dahinter steht der Tod von mehr als zweitausend Zivilisten nur in der Volksrepublik Lugansk, davon 35 Kinder. Wir haben neue Angaben zur Zahl der Toten und neue Bestattungsplätze gefunden. Die Länder, die der militärisch-politischen Führung der Ukraine helfen, Völkermord am eigenen Volk, an den Zivilisten des Donbass zu verüben, beteiligen sich an diesen Kriegsverbrechen.“
Unterstützung der Ukraine durch Deutschland und Frankreich führt zu weiteren Opfern unter der Zivilbevölkerung von Donbass
„Die Ukraine hält sich nicht an die Verpflichtungen des Minsker Abkommens, aber Frankreich und Deutschland reagieren in keiner Weise darauf“, fügt Darja Morosowa, die Menschenrechtsbeauftragte der Volksrepublik Donezk, hinzu. Sie wertet dies als eine schweigende Beihilfe der Ukraine. „Solange Deutschland und Frankreich Kiew unterstützen, wird der Tod von Zivilisten weitergehen. Seit Beginn der Kriegshandlungen in der Volksrepublik Donezk sind mehr als 5.000 Menschen ums Leben gekommen, darunter 91 Kinder. Wir haben mehr als 130 Massengräber gefunden. Während der aktiven militärischen Kämpfe war es nicht möglich, die Todesumstände der Opfer zu dokumentieren. Die Zivilisten selbst begruben die Toten, ohne ihre Namen zu kennen. Unter Beschuss war es nicht immer möglich, auf den Friedhof zu gehen. Als Ergebnis erschienen unbekannte Massengräber.“
Laut Morosowa wurden bisher etwa 150 Menschen exhumiert. Die sterblichen Überreste von 84 Bürgern wurden umgebettet. „Die Identität von 44 Personen wurde durch molekulargenetische Forschung identifiziert. Unter den Toten sind vor allem alte Leute, Frauen und Kinder. Sie wurden in derselben Zivilkleidung begraben, in der sie sich zum Zeitpunkt ihres Todes befanden."
Dmitri Kalaschnikow, Leiter des gerichtsmedizinischenUntersuchungsbüros der Volksrepublik Donezk, bezeugt: „Allein in diesem Jahr wurden in unserer Republik etwa 70 Zivilisten getötet. Es scheint, als gäbe es keinen Krieg, aber es sterben weiterhin Menschen. Seit 2014 wurden viele Menschen durch den chaotischen Beschuss von Wohngebieten, Spielplätzen und Schulen getötet. Neunstöckige Gebäude wurden mit schweren Waffen beschossen. So kamen ganze Familien ums Leben. In Gorlovka wurden an einem Tag sieben Kinder und 22 Erwachsene ermordet.“
Der Gerichtsmediziner fährt fort: „Sie alle kamen am Supermarkt im Zentrum der Stadt ums Leben. Und solche Fälle gab es viele. In den Leichen der letzten fünf Jahre haben wir Kugeln des Nato-Kalibers gefunden. Auf dem Territorium der Ukraine gab es solche Munition nie. Als Experte bin ich erstaunt über ihre technischen Eigenschaften: Das Einschussloch am Eingang ist klein, und am Ausgang reißt der Kugel eine große Wunde. Ist das auch eine Hilfe für die Ukraine?“
Soroka spricht dann über einen Schulbus im Dorf Donezkij bei Kirowsk in der Volksrepublik Lugansk. „Es bleibt nicht nur lange Zeit ohne Wasser, das von der Ukraine blockiert wird, sondern wird täglich vom ukrainischen Militär beschossen, und die OSZE-Patrouille kommt nicht dorthin. So war der orangegestrichene Schulbus für die Soldaten gut sichtbar. Die Fahrt in die Stadt dauert normalerweise 15 Minuten, aber wegen des Beschusses fuhr der Bus fünf Stunden.“ Die Frau war eine Zeugin dessen, mit welchen Gefühlen Eltern ihre Kinder nach der Schule abgeholt haben. „Das stand aber nicht in den OSZE-Berichten.“
„Auch die Stadt Perwomajskij nahmen die ukrainischen Militärs unter Beschuß, als die Menschen unterwegs waren, um als humanitäre Hilfe gebrachtes Wasser und Brot zu holen“, führt sie weiter aus. „Normalerweise war es morgens halb sechs, weil die Einwohner wussten, dass es dann einen stündlichen Minenbeschuss gibt. Sie gingen auf die Straße und kamen ums Leben. Daher gab es viele nicht identifizierte Opfer, weil sie für eine kurze Zeit rausgingen und ihren Ausweis nicht mitnahmen. Oft war auch niemand in der Nähe, der die Toten identifizieren konnte. Dann mussten sie direkt vor Ort beerdigt werden.“
Website „Tragödie von Donbass”
Sergej Below, Mitglied der Öffentlichen Kammer der Volksrepublik Lugansk, teilte mit, dass die Website "Tragödie von Donbass" geschaffen worden sei. "Dort werden Geschichten von Menschen, Fotos und Videodokumente veröffentlicht. Wir haben Befehle von ukrainischen Kommandeuren, friedliche Siedlungen anzugreifen, gesammelt sowie Berichte von Militäreinheiten, die die Siedlungen beschossen haben. Die Analyse all dieser Dokumente ermöglicht es, eine Beweisgrundlage zu schaffen und sie mit den Ballistikdaten und Gutachten der Gerichtsmediziner zu bestätigen. All diese Zeugenaussagen können im bevorstehenden Tribunal über die Verbrechen der ukrainischen Truppen eine Rolle spielen.“"
Quelle: SNA News (Deutschland)