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UN: Guterres konfrontiert Ursachen für mangelnde Nachhaltigkeit

Archivmeldung vom 24.09.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
28. April 2022: Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij mit UN-Generalsekretär António Guterres in Kiew Bild: Anadolu Agency / Gettyimages.ru
28. April 2022: Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij mit UN-Generalsekretär António Guterres in Kiew Bild: Anadolu Agency / Gettyimages.ru

UN-Generalsekretär António Guterres hat zum Auftakt der UN-Generaldebatte in New York die gegenwärtige Situation der Weltlage als unnachhaltig bezeichnet und globale Lösungen angemahnt. "Wir befinden uns in einer Ära epischen Wandels und stehen vor Herausforderungen, wie wir sie noch nie erlebt haben - Herausforderungen, die globale Lösungen erfordern", sagte Guterres vor der UN-Vollversammlung am Dienstag.

Der Generalsekretär sieht drei zentrale Treiber von unzureichender Nachhaltigkeit. "Eine Welt der Straflosigkeit, in der die Grundlagen des Völkerrechts und der UN-Charta durch Verstöße und Missbräuche bedroht werden. Eine Welt der Ungleichheit, in der Ungerechtigkeiten und Missstände Länder zu untergraben oder sogar in den Abgrund zu stürzen drohen. Und eine Welt der Ungewissheit, in der unkontrollierte globale Risiken unsere Zukunft auf unvorhersehbare Weise bedrohen", zählte Guterres auf.

Ein Zeitalter der Straflosigkeit könne überall erlebt werden, so der UN-Generalsekretär. Neben anderen Beispielen, wie der Ukraine, dem Sudan und der Sahelzone, ging er insbesondere auf die sich zuletzt zuspitzende Situation im Libanon ein. "Die Menschen im Libanon, die Menschen in Israel und die Menschen in der Welt können es sich nicht leisten, dass der Libanon zu einem weiteren Gaza wird", sagte Guterres. "Nichts kann die abscheulichen Terrorakte der Hamas vom 7. Oktober oder die Geiselnahme rechtfertigen - beides habe ich wiederholt verurteilt. Und nichts kann die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes rechtfertigen. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß des Tötens und der Zerstörung im Gazastreifen sind beispiellos in meinen Jahren als Generalsekretär."

Trotz aller Gefahren habe es im Kalten Krieg Regeln gegeben, so Guterres. "Es gab heiße Linien, rote Linien und Leitplanken. Es kann einem so vorkommen, als gäbe es das heute nicht mehr", bemängelte er. "Wir bewegen uns auf eine multipolare Welt zu, aber wir sind noch nicht am Ziel. Wir befinden uns in einem Fegefeuer der Polarität. Und in diesem Fegefeuer füllen immer mehr Länder die Räume der geopolitischen Gräben und tun, was sie wollen, ohne Rechenschaft abzulegen."

Die zunehmende Ungleichheit, die Guterres als zweiten Grund für einen unnachhaligen Zustand der Welt verantwortlich hält, bezeichnete er als "Schandfleck auf unserem kollektiven Bewusstsein". Ungleichheit sei eine Machtfrage, die historische Wurzeln habe. "Betrachtet man die 75 ärmsten Länder der Welt, so befindet sich ein Drittel von ihnen heute in einer schlechteren Lage als vor fünf Jahren", sagte der UN-Generalsekretär. "Im gleichen Zeitraum haben die fünf reichsten Männer der Welt ihr Vermögen mehr als verdoppelt."

Mit Bezug auf den dritten Treiber von Unnachhaltigkeit ging Guterres insbesondere auf die Klimakrise ein. "Extreme Temperaturen, verheerende Brände, Dürreperioden und Überschwemmungen sind keine Naturkatastrophen. Es sind menschliche Katastrophen, die zunehmend durch fossile Brennstoffe angeheizt werden", sagte er. "Die Klimagefahren reißen ein Loch in die Haushalte vieler afrikanischer Länder und kosten bis zu fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts - jedes Jahr. Und das ist erst der Anfang."

Guterres pochte insbesondere auf mehr Investitionen in Wind- und Sonnenenergie. "Erneuerbare Energien erzeugen nicht nur Strom. Sie schaffen Arbeitsplätze, Wohlstand, Energiesicherheit und für Millionen einen Weg aus der Armut", so Guterres. "Eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe ist gewiss. Ein fairer und schneller Übergang dahin ist es nicht. Das liegt in Ihrer Hand", sagte der Generalsekretär zu den versammelten Staats- und Regierungschefs der UN-Generalversammlung.

Quelle: dts Nachrichtenagentur



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