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Erneuerte Militärdoktrinen: Wirtschaft und Geografie

Archivmeldung vom 08.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Collage: Stimme Russlands
Bild: Collage: Stimme Russlands

Frankreich und Australien haben nahezu zeitglich ihre Militärdoktrinen in den so genannten Weißbüchern skizziert, berichtet Ilja Kramnik bei Radio "Stimme Russlands". Die beiden Länder erwarten keine großen Heeres-Einsätze mehr, nehmen dafür den asiatisch-pazifischen Raum stärker ins Visier.

Weiter heißt es im Beitrag: "Im französischen Weißbuch wird unter anderem die Weltwirtschaftskrise erwähnt. Sie sei neben anderen Bedrohungen in der Lage, die finanzielle und die politische Stabilität der westlichen Welt zu untergraben, so die Einschätzung. Der wirtschaftliche Aufschwung der Schwellenländer wie Brasilien, Indien und China wird im Zusammenhang mit ihrem zunehmenden politischen Einfluss betrachtet. Auch die australischen Experten halten die Wirtschaftskrise für einen wichtigen Faktor, von dem die strategische Planung abhängt.

Politische Widersprüche und mögliche Konflikte im asiatisch-pazifischen Raum wurden sowohl im französischen als auch im australischen Weißbuch als destabilisierende Faktoren eingestuft.

Für Australien sind diese Gefahren akuter, denn dieses Land liegt unmittelbar in der Region. In der australischen Doktrin wird die Verteidigung des eigenen Territoriums als mögliche Aufgabe der Streitkräfte bezeichnet. Im französischen Weißbuch heißt es dagegen, ein bewaffneter Konflikt in Europa sei derzeit kaum wahrscheinlich.

Russlands Rolle

Russland wird in den beiden Weißbüchern erwähnt. Die Franzosen stellen fest, dass die russischen Militärausgaben steigen und die Streitkräfte dementsprechend stärker werden. Festgestellt werden auch einige Differenzen zwischen Russland und der Nato, unter anderem in Bezug auf die Raketenabwehr, die Energiesicherheit und so weiter. Als positiver Faktor gilt die Zusammenarbeit mit Russland in den Bereichen wie Afghanistan-Nachschub, Mali-Einsatz und die russisch-französische militärtechnische Kooperation. Die Beziehungen zwischen Russland und der Nato werden generell als „instabiles Gleichgewicht“ bezeichnet. Die Franzosen hoffen, dass dieses Gleichgewicht bestehen bleibt, und plädieren für weitere Kooperation mit Moskau im Hinblick auf die Sicherheit in Europa.

Die Autoren des französischen Weißbuches sagen, Russlands wirtschaftliche Lage sei nach wie vor instabil. Russlands Abhängigkeit von Öl- und Gasexporten könne seine militärischen Programme beeinträchtigen, so die Prognose.

Dass die Nato-Militärausgaben schrumpfen, hat nach Ansicht der Franzosen eine härtere Konkurrenz am globalen Waffenmarkt zur Folge, wobei die Aktivitäten Russlands und der USA an diesem Markt zunehmen. Auch im australischen Weißbuch wird auf Russlands Rolle als Waffenexporteur hingewiesen. Im Gegensatz zu den Franzosen halten die Australier das russische Wirtschaftswachstum für einen möglichen Einflussfaktor.

Kein klassischer Krieg

Die Australier gehen davon aus, dass der Einflusskampf zwischen China und den USA die allgemeine Lage am stärksten beeinflusst. China wird dabei zwar nicht als „angenommener Gegner“ eingestuft. Die im Weißbuch skizzierte Konstellation lässt aber kaum Zweifel daran, wem diese Rolle zukommt. Die Franzosen nehmen unterdessen Nordafrika und den Nahen Osten ins Visier: Mögliche Terror-Aktivitäten und Destabilisierung in diesen Regionen betrachten sie als Bedrohung.

Weder Frankreich noch Australien sind zu einem klassischen Heeres-Krieg bereit. Sie setzen stattdessen auf Expeditionstruppen, die Kriegsmarine und die Luftwaffe, insbesondere auf Präzisionswaffen und Drohnen. Die beiden Länder bescheinigen ihren Spezialeinheiten eine wichtige Rolle und wollen sie aufstocken. Wie es weiter hieß, sollen Militäreinheiten bessere Unterstützung aus dem Hinterland bekommen.

Frankreich betrachtet seine Atomwaffen als Garantie für strategische Stabilität. Die Australier, die keine Nuklearwaffen besitzen, verlassen sich auf das US-Arsenal, das aus ihrer Sicht die Welt vor einem Atomkrieg sichert."

Quelle: Text Ilja Kramnik - „Stimme Russlands"

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