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Deutschlandexperte Kamkin im RT-Interview: BRD ist "Vasallenstaat" im Dienst eines "Schurkenstaates"

Archivmeldung vom 04.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden bei einem EU-Gipfeltreffen in Brüssel am 24.03.2022
Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden bei einem EU-Gipfeltreffen in Brüssel am 24.03.2022

Bild: Eigenes Werk /SB

Immer mehr russische Journalisten und Experten äußern sich deutschlandkritisch. Inzwischen fallen auch recht harsche Töne, die an die Ressentiments in und nach den Zeiten des Zweiten Weltkrieges erinnern. Ob die Beziehungen zu Deutschland nun irreparabel geworden sind, darüber sprach RT mit dem russischen Deutschland-Experten Alexander Kamkin.

Weiter berichtet RT DE: "Der bekannte russische Experte und Radiomoderator Jewgeni Satanowski erklärte kürzlich, dass Putin "von allen, die wir haben", der am meisten prowestlich gesinnte Politiker sei. Wer auch immer sein Nachfolger werde, der werde seinen Zorn gegenüber Deutschland nicht zurückhalten. Damit bezog sich Satanowski auf die öffentliche Verärgerung über die proukrainische Politik Deutschlands, die jüngst in dem Beschluss der Bundesregierung mündete, an die Ukraine tödliche und schwere Waffen zu liefern. Er sagte:

"Abgesehen von Putin gibt es im Moment nichts, was den Instinkt des größten Teils der Bevölkerung des Landes, in dem ich lebe, bremsen könnte, dass es kein Deutschland mehr geben wird. Und dass, wenn nötig, alle Länder in Europa, die jetzt Waffen an die Ukraine liefern, in einen flachen, leicht geschmolzenen Ort verwandelt werden sollten. Den Menschen wird jede Möglichkeit gegeben, in Frieden zu leben. Und dann liefern sie Waffen in die Ukraine, die unsere Leute töten sollen? Die Ukraine ist unsere Familienangelegenheit, keine europäische Angelegenheit."

Über eine mögliche Verschiebung im öffentlichen Bewusstsein in Russland gegenüber Deutschland und anderen westlichen Staaten sprachen wir mit Alexander Kamkin, einem der führenden russischen Deutschland-Experten und wissenschaftlichen Mitarbeiter der Russischen Akademie der Wissenschaften. 

RT: Können Sie einen solchen Bewusstseinswandel in der russischen Öffentlichkeit bestätigen oder handelt es sich um die private Meinung eines voreingenommenen Experten? 

Alexander Kamkin: "Satanowski hat gewissermaßen Recht. Viele in Russland verstehen nicht, warum der Westen und insbesondere Deutschland, wo Rechtsradikale von der Politik, den Medien und der Zivilgesellschaft verfolgt werden, in Bezug auf die Neonazis in der Ukraine auf dem 'rechten Auge' blind sind. Die Fackelzüge der Bandera-Anhänger finden in der Ukraine seit vielen Jahren statt, und die deutschen Medien haben das nie irgendwie erörtert oder kritisiert. Das Gleiche gilt für das Erwachen des Neonazismus in den baltischen Staaten.

Es geht um eine ganz markante doppelte Moral. Die Position Deutschlands – insbesondere nach dem Beginn der Sonderoperation Russlands – wird von vielen Leuten in Russland kritisiert. Gerade die Worte des Bundeskanzlers Olaf Scholz, die er bei seinem vorläufig letzten Treffen mit Wladimir Putin machte – nämlich: er glaube nicht, dass im Donbass ein Völkermord passiere – hat Stimmungen erzeugt, die kritisch gegenüber Deutschland und gegenüber Scholz sind. Damit kann man sagen, dass die Position von Herrn Satanowski nicht die Position eines politischen Einzelgängers ist. Die antideutschen Stimmungen haben schon etwas zugenommen. Eine in Moskau lebende deutsche Bekannte von mir sagt, dass die Leute nicht besonders freundlich gucken, wenn sie hören, dass jemand auf Deutsch redet.

Auch die Trennung von Deutschland und Russland spielt eine Rolle. Viele deutsche Firmen verlassen den russischen Markt, und das macht die russischen Arbeiter dort arbeitslos. Das macht die antideutschen Stimmungen noch intensiver.

Satanowski hat auch insofern Recht, dass Putin tatsächlich ein 'Westler' ist. Er ist ein prodeutscher Politiker, und ein Traum von Wladimir Putin war und ist eine stabile und strategische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland. Aber da das heutige Deutschland ein Vasallenstaat der USA ist, kann man von einer strategischen Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Russen leider derzeit nicht reden. Deutschland bleibt im Fahrwasser des 'großen Bruders' in Washington. Sogar in den besten Jahren der deutsch-russischen Beziehungen, beispielsweise im Jahre 2011, haben die Vertreter der CDU gesagt, die Beziehungen zu Russland dürfen das Verhältnis zu den USA nicht verschlechtern, also die politische Elite Deutschlands hatte ihre Wahl schon vor vielen Jahren getroffen."

RT: Gilt diese kritische Haltung gegenüber dem Westen allgemein oder unterscheiden die Russen irgendwie etwas im Vergleich zwischen Deutschland und den anderen Staaten?

Alexander Kamkin: "Natürlich liegt es auf der Hand, dass antiwestliche Stimmungen in Russland zugenommen haben. Es gibt im kollektiven Bewusstsein die Vorstellung über den sogenannten kollektiven Westen. Was gerade Deutschland angeht, ist dieses Land in einer heiklen Lage – wegen des Großen Vaterländischen Krieges. Die Unterstützung der Nazis in der Ukraine – reden wir mal Klartext – hat in der russischen Gesellschaft diesen Phantomschmerz des Großen Vaterländischen Krieges wiedererweckt und historische Vorurteile gegenüber Deutschland wiederbelebt. Aber im Allgemeinen sind es eher antiwestliche Stimmungen und nicht speziell antideutsche Stimmungen."

RT: Können Sie in den deutsch-russischen Beziehungen so etwas wie einen Punkt erkennen, ab dem es kein Zurück mehr gibt? 

Alexander Kamkin: "Diesen 'Point of no Return' gibt es, und das ist natürlich die Entscheidung der Bundesregierung, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Es geht um Kampf- oder Transportpanzer Marder, Flak-Panzer Gepard und andere Militärfahrzeuge. Man sollte zwar bedenken: sie sind nicht von der höchsten technischen Qualität. Das sind veraltete Panzer, sie wurden in den 1960er und 1970er Jahren entwickelt und hergestellt. Man muss aber sagen, dass Deutschland erpresst wurde, und die Zögerlichkeit von Olaf Scholz wurde vielfach kritisiert, auch von vielen anderen NATO-Staaten. Das waren Zwang und Erpressung von der Seite der Angelsachsen. Die deutsche Bevölkerung will keinen Krieg gegen Russland, aber die in Deutschland tätigen Konzernmedien verbreiten diese antirussische Hysterie, und das alles führt zu der brisanten Verschlechterung der deutsch-russischen Beziehungen."

Quelle: RT DE

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