Putin zu Merkels Bierzeltrede: Angestauter Ärger wegen Souveränitätsbeschränkung
Archivmeldung vom 03.06.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der heutigen Welt gibt es nicht so viele wirklich souveräne Länder, sagte der russische Staatschef Wladimir Putin in der Plenarsitzung des St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums. Russland wisse seine Souveränität zu schätzen. Dies meldet das russische online Magazin "Sputnik".
Weiter heißt es auf deren deutschen Webseite: "„Ich will niemanden beleidigen, aber das, was Frau Merkel sagte, wurde unter anderem vom lange angestauten Ärger wegen der Tatsache diktiert, dass die Souveränität in der Tat beschränkt ist“, sagte Putin. „Und im Rahmen von militärpolitischen Bündnissen ist er offiziell beschränkt. Dort wird vorgeschrieben, was erlaubt ist und was nicht – und in der praktischen Umsetzung ist es noch strenger.“
Am 28. Mai sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass die EU freundschaftliche Beziehungen mit den USA und Großbritannien pflegen solle sowie gute Nachbarn mit Russland sein. Die Europäer müssten aber selbst für ihre Zukunft kämpfen. „Wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in unsere eigene Hand nehmen“, sagte Merkel in einem Bierzelt in München."
Voigt: Sensationelle Putin-Erklärung stellt die Nachkriegsordnung in Frage
Mit großer Zustimmung hat der deutsche NPD-Europaabgeordnete Udo Voigt auf die Erklärung des russischen Präsidenten Putin in der Plenarsitzung des 21. Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg reagiert, die Bundesrepublik Deutschland verfüge nur über eine „beschränkte Souveränität“ und sei insbesondere in Fragen der militärischen Zusammenarbeit nicht frei. In einer ersten Stellungnahme erklärte Voigt:
„Der russische Präsident bestätigt mit seiner erfreulich deutlichen Klarstellung alle diejenigen, die von jeher die staatliche Souveränität der Bundesrepublik Deutschland bestreiten und sich dabei auf bis heute geltende Bestimmungen des alliierten Nachkriegs-Besatzungsrechts berufen können. Diese Bestimmungen – etwa im sogenannten ´Überleitungsvertrag´ von 1954 – wurden im Zwei-Plus-Vier-Vertrag von 1990 ausdrücklich bestätigt und begründen weitestgehende Vorbehaltsrechte der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges, die heute allerdings nur noch von den Westmächten, in erster Linie den USA, wahrgenommen werden. Präsident Putin liegt deshalb völlig richtig mit seiner Feststellung, daß insbesondere im militärischen Bereich alle Vorgaben aus Washington kommen und der Bundesrepublik damit bestenfalls Vasallenstatus zukommt. Deutsche Patrioten haben nie etwas anderes behauptet.“
Politisch brisant ist die Erklärung des Kremlchefs nicht zuletzt deshalb, weil erst im Januar die Richter des Karlsruher Bundesverfassungsgerichts in ihrem Urteil im NPD-Verbotsverfahren der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) „Verfassungsfeindlichkeit“ attestiert hatten. Putins Erklärung über die eingeschränkte Souveränität der Bundesrepublik gibt nun allerdings der Frage neue Nahrung, wie legitim eine „freiheitlich-demokratische Grundordnung“ und ihre Institutionen eigentlich sein können, wenn sie sich wie im Fall der Bundesrepublik auf eine defizitäre oder fehlende staatliche Souveränität gründen.
Udo Voigt, der bis 2011 NPD-Parteivorsitzender war, schloß sein Studium der Politikwissenschaft 1987 mit einer Diplomarbeit über Souveränitätsdefekte der Bundesrepublik Deutschland ab. Er stellt darin klar, daß es keine eingeschränkte oder „Teilsouveränität“ gibt – entweder ein Staat ist souverän, oder er ist es nicht. Die BRD ist folglich kein souveräner Staat und Merkel die Vertreterin einer Marionettenregierung.
Udo Voigt wird die jetzt angestoßene Diskussion zunächst auf europäischer Ebene befördern und sich unmittelbar nach Pfingsten in einer schriftlichen Anfrage nach der Position der EU-Kommission zur Frage der deutschen Souveränität erkundigen, die durch die Erklärung Putins unversehens Brisanz erlangt hat. Die Bundesregierung könnte schon bald in Erklärungsnöte kommen.
Quelle: Sputnik (Deutschland) / NPD-Europabüro