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Bundeswehr-Kommandeur in Afghanistan will langfristiges Engagement

Archivmeldung vom 29.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Brigadegeneral André Bodemann (2016)
Brigadegeneral André Bodemann (2016)

Bild: Visual Information Specialist Gertrud Zach, U.S. Army - Allied Spirit IV, DV Day, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46732690

Der Kommandeur der Bundeswehr in Afghanistan, André Bodemann, hält ein langfristiges Engagement des deutschen Militärs in dem Land für erforderlich. Er sei "fest überzeugt" davon, sagte Bodemann im Interview der "Welt". Wie lange die Bundeswehr in Afghanistan gebraucht werde, könne er nicht einschätzen. "Eine Jahreszahl kann ich Ihnen nicht nennen. Wir haben Erfolge gezielt, vieles davon wird man vielleicht erst in ein, zwei oder vier Jahren sehen."

Teilweise gebe es auch Rückschritte. "Daher glaube ich, dass es erforderlich ist, unser Engagement aufrechtzuerhalten. Man muss es immer wieder von der Situation und der Lage her abhängig bewerten. Immer wenn die Frage aufkommt, ob wir gehen sollen, müssen wir schauen, wie befähigt die afghanische Armee ist." Bodemann leitet das deutsche "Resolute Support"-Kontingent sowie das multinationale "Train, Advise & Assist Command-North" in Afghanistan.

Zurzeit herrsche eine "Patt-Situation" zwischen den islamistischen Taliban-Terroristen und den afghanischen Sicherheitskräften, sagte der Brigadegeneral. Aber: "Wenn ich mir anschaue, wie unsere afghanischen Partner heute aufgestellt sind und wie sie Dinge, die wir ihnen vermitteln, annehmen, dann sehe ich Fortschritte."

Afghanistan habe kulturelle und mentale Eigenheiten, sagte Bodemann. "Wir können ihnen nicht einfach unseren Operationsplan auf den Tisch legen und ihnen sagen: So wird es jetzt gemacht." Stattdessen müsste die Bundeswehr gemeinsam mit den Afghanen Lösungen suchen. Der Taliban-Anschlag auf das deutsche Generalkonsulat in Masar-i-Scharif am 10. November erfolgte am selben Tag, an dem der Brigadegeneral sein Kommando übernahm.

Bodemann schätzte, es sei "kein Zufall, dass genau an diesem Tag etwas passiert ist. Man wird versucht haben, die Situation auszunutzen, dass ein neuer Kommandeur da ist, der vielleicht noch nicht ganz so gut eingewiesen ist. Das haben die wohl erwartet. Das war ein lange vorbereiteter Akt." Er betonte, dass die Fähigkeit, Anschläge zu verüben, "bei der Insurgenz ständig vorhanden" sei. Mit Blick auf die Lage in der umkämpften Stadt Kundus sagte der Bundeswehr-Kommandeur: "Tatsache ist, dass die Afghanen aktuell in der Lage sind, die Stadt zu halten. Außerdem sind die Taliban nicht bereit, große personelle Verluste hinzunehmen.

Sie suchen die kleinen Erfolge, die sie vermarkten können." Den Terroristen attestierte Bodemann, "ganz geschickt" um die Gunst der Bevölkerung zu werben. Solange Regierung und Sicherheitskräften es nicht schafften, der Bevölkerung zu vermitteln, dass es ihr besser geht in der aktuellen Regierungsform und wenn sich Polizei und die Armee um die Sicherheit kümmern, "dann haben wir ein Problem. Denn auch die Taliban haben gelernt, Menschen zu versorgen, nach Naturkatastrophen zum Beispiel. Die afghanische Politik muss im Umgang mit der Bevölkerung besser werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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