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Warum Russland Militärausgaben erhöht

Archivmeldung vom 17.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
A T-90A tank of the Russian Ground Forces
A T-90A tank of the Russian Ground Forces

Foto: Vitaly V. Kuzmin
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im Jahr 2012 sind militärische Ausgaben weltweit um 0,5 Prozent zurückgegangen. Das teilte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI mit. Russlands Ausgaben stiegen dagegen, wie Ilja Kramnik bei Radio "Stimme Russlands" berichtet, seit einem Jahr rekordverdächtig.

Im Beitrag heißt es: "In Europa gehen die Militärausgaben generell zurück. 18 europäische Länder haben diese Ausgaben im vergangenen Jahr um mehr als zehn Prozent gesenkt. Das geht sowohl auf die Wirtschaftskrise als auch auf das Fehlen einer realen Kriegsgefahr zurück. Nach dem Zerfall des Warschauer Paktes und der Sowjetunion haben die meisten europäischen Länder ihre Streitkräfte (vor allem Heereseinheiten) reduziert. Dafür haben sie mittlerweile mehr Optionen für Einsätze in abgelegenen Regionen. Dazu zählen Landungsschiffe, Transportflugzeuge und weitere Instrumente.

Es gelingt dabei nicht, die Ausgaben für neue Militärtechnik deutlich zu senken. Denn die Entwicklungen auf diesem Gebiet werden immer teurer. Ein Beispiel dafür ist der neue US-Kampfjet F-35: Die Auftraggeber sind wegen hoher Kosten sogar gezwungen, weniger Maschinen zu kaufen. All dies lässt viele Länder ihre Bemühungen vereinigen, um Geld für neue Waffensysteme doch aufzutreiben. Die Nato-Länder verfügen beispielsweise gemeinsam über drei C-17- Militärtransportflugzeuge, die dem Einsatzverband Heavy Airlift Wing angehören. Diese Maschinen kommen vor allem im Interesse osteuropäischer Nato-Mitglieder zum Einsatz, die zu arm sind, um solche Verbände selbständig zu haben.

Anstieg in Asien

In Asien sind die Militärausgaben um mehr als drei Prozent gestiegen. Die Spitzenreiter sind China, Japan, Indien, Vietnam und Indonesien. Das ist auf Gebietsstreite und politische Konflikte zurückzuführen. Viele Länder sind über Chinas zunehmenden Einfluss besorgt. Im Vergleich zu Europa haben die führenden asiatischen Länder außerdem mehr Geld für die Aufrüstung, denn ihre Wirtschaften wachsen.

Chinas Militärausgaben stiegen im Jahr 2012 um 7,5 Prozent auf knapp 160 Milliarden US-Dollar. Damit rangierte das Land auf Platz zwei hinter den USA weltweit. China und Indien geben riesiges Geld für die Umrüstung ihrer Luftwaffe und Luftabwehr aus. Sie stocken auch ihre Kriegsflotten auf, unter anderem werden Flugzeugträger gebaut. Neue Militärstützpunkte und Ausbildungszentren entstehen.

Rekord in Russland

Russland Militärausgaben nehmen seit der Jahrhundertwende ständig zu – nur im Jahr 2010 gab es eine kurzfristige Pause. Im Jahr 2012 stiegen Russlands Ausgaben in diesem Bereich um 16 Prozent auf 90 Milliarden US-Dollar – mehr als bei anderen Großmächten. Damit rangiert Russland derzeit nach Kaufkraftparität auf Platz drei weltweit hinter den USA und China. Dies bedeutet aber keineswegs, dass die Regierung in Moskau eine aggressive Politik betreibt. Russland muss diese Ausgaben erhöhen, um die katastrophale Unterfinanzierung der Armee in den 1990er Jahren und den daraus resultierten technischen Rückstand zu überwinden.

Außerdem wird Russland mit vielen militärtischen Gefahren konfrontiert. Ein möglicher Krieg in Europa gehört zwar nicht mehr dazu, die Lage in Zentralasien ist aber angespannt. Auch den Fernen Osten muss Russland stärker ins Visier nehmen: Die Nordkorea-Krise verursacht dort immer neue Spannungen, es gibt auch politische Differenzen mit Japan. Angesichts des geltenden Rüstungsprogramms lässt sich ein weiterer Anstieg militärischer Ausgaben in Russland prognostizieren: Zum Ende des laufenden Jahrzehnts könnten sie durchaus 200 Milliarden US-Dollar jährlich erreichen, falls es zu keinen wirtschaftlichen Erschütterungen kommt."

Quelle: Text Ilja Kramnik - „Stimme Russlands"

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