Borneo: 30 Jahre Regierung Taib hat “alles zerstört”
Archivmeldung vom 25.03.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIndigene aus Sarawak, dem malaysischen Teil Borneos, sagen, dass die 30 Jahre andauernde Herrschaft des Ministerpräsidenten Taib Mahmud ihr Land „geschändet“, ihren Regenwald zerstört und „Elend und Leiden“ mit sich gebracht hat.
Diesen Samstag, den 26. März, feiert Taib Mahmud seinen dreißigsten Jahrestag als Oberhaupt des Regenwaldstaates. Taib Mahmud ist somit der am längsten amtierende Ministerpräsident Malaysias. Er sieht sich jedoch weitreichenden und hartnäckigen Korruptionsvorwürfen gegenüber.
Taib Mahmud wird sich am 16. April heiß umkämpften Wahlen stellen. Er hat angekündigt, dass er nach den Wahlen sein Amt niederlegen werde. Beobachter sind jedoch skeptisch, da kein Datum genannt wurde.
Die indigenen Penan mussten mit ansehen, wie Holzfällerunternehmen mit Genehmigung der Regierung Taib Mahmuds große Gebiete des Waldes vernichtet haben, auf welchen sie angewiesen sind.
Eine Frau der Penan berichtete gegenüber Survival International: „Unser Land und unser Fluss wurden durch Holzfällerunternehmen und Ölpalmenplantagen zerstört. Alles wurde zerstört – unser Sago, unser Fisch, unser Fluss – Produkte des Dschungels, von denen wir abhängen, wurden zerstört. Nun herrschen Not und Elend.“
Sarwaks indigene Völker haben Taib Mahmud für die Zerstörung des Waldes verurteilt. „Taib ist seit 30 Jahren an der Macht, und der Großteil unseres Waldes, vielleicht 80%, ist verschwunden. Er wurde von Taib und seinesgleichen abgeholzt,“ berichtet ein Angehöriger des Tring und Berawan-Volkes gegenüber Survival. „Er hat alles geplündert. Und jetzt leidet die indigene Bevölkerung Sarawaks unter großer Armut.“
Der Indigenenanführer Jok Jau Evon sagte: „Taib denkt, dass Sarawak sein Eigentum ist. Je länger er sein Amt als Ministerpräsident inne hat, desto mehr sieht er sich in seinem Eigentum bestätigt.“
Taib Mahmuds Regierung zeigt keinerlei Respekt für den Lebensstil der Penan, die als Jäger und Sammler leben. „Wie können wir eine gleichberechtigte Gesellschaft haben, wenn man einer kleinen Gruppe von Menschen erlaubt, sich wie Tiere im Dschungel zu benehmen … Ich schulde es den Penans, sie nach und nach in die Mainstream-Gesellschaft zu integrieren, so dass sie wie andere in Sarawak sein können,“ sagte Taib Mahmud einmal über die Penan.
Viele Penan wurden wegen ihres Widerstandes gegen die Bulldozer auf ihrem Land in Haft genommen.
Stephen Corry, Direktor von Survival, sagte heute: „Taib hat die Zukunft der Penan an den Meistbietenden verkauft. Als er die Macht übernahm, war der Regenwald zu einem großen Teil intakt. Heute kämpfen die Penan darum, die letzten Flecken Wald zu schützen.“
Tausende Penan und Angehörige anderer Völker sind von der Wahl ausgeschlossen, da ihnen kein Identitätsnachweis ausgestellt wurde.
Quelle: Survival Deutschland