Prof. Karel van Miert:"Europa ist ein Erfolg!"
Archivmeldung vom 18.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Europa ist ein Erfolg, den es so in der Geschichte noch nicht gegeben hat", führte Prof. Karel van Miert (ehem. EU-Wettbewerbskommissar) in einem Impulsvortag auf der zweiten ZEIT KONFERENZ in Stuttgart aus.
In der Diskussionsrunde, die unter
dem Titel "Vorausschauend handeln - Perspektiven für Europa" stand,
warnte er davor, Europa ohne die Zustimmung der Bevölkerung zu
erweitern. Den Erfolg begründete van Miert damit, dass die
Europäische Union eine große Anziehungskraft besitze und für
Investoren sehr attraktiv sei.
Alexander Graf Lambsdorff (MdEP; Mitglied der Allianz der
Liberalen und Demokraten für Europa) stellte in seinem Impulsvortag
die Frage, wo die Europäische Union in 20 oder 30 Jahren stehen kann.
"Wir brauchen ein schlankes, starkes und einiges Europa. Ein großer
Schritt dieses Ziel zu erreichen, ist die Unterzeichnung des
Europäischen Reformvertrages."
Bei der lebhaften Diskussion, bei der auch Heiner Geißler
(Bundesminister a.D.) und Anke Fuchs (Vorsitzende der
Friedrich-Ebert-Stiftung e.V.) auf dem Podium vertreten waren, sprach
sich die Runde einheitlich gegen einen derzeitigen Beitritt der
Türkei zur Europäischen Union aus. Heiner Geißer: "Die
Funktionsfähigkeit der Europäischen Union wird durch einen Beitritt
der Türkei eingeschränkt." Die Podiumsgäste stellten jedoch heraus,
dass man das Gespräch mit der Türkei nicht abbrechen dürfe.
Am Morgen diskutierten Prof. Peter Sloterdijk (Philosoph), Hanns
Ostmeier (stellv. Vorstandsmitglied Bundesverband deutscher
Kapitalgesellschaften), Siegfried Jaschinski (Vorsitzender des
Vorstandes der Landesbank Baden-Württemberg), und Prof. Hans-Werner
Sinn (Leiter des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung) über "Macht
und Ohnmacht - Kapital und Gesellschaft". In seinem Impulsvortrag
"Schlägt Geld die Demokratie" sprach Sloterdijk davon, dass in der
postkapitalistischen Gesellschaft die Tendenz eines Wandels von
Freiheitswerten zu Sicherheitswerten vorgehe.
Auf der ZEIT KONFERENZ, die unter dem Titel "Zukunft gestalten -
vorausschauend handeln" stand, diskutierten hochkarätige Personen aus
Wirtschaft, Politik und Wissenschaft in verschiedenen Panels über
wirtschafts- und gesellschaftspolitische Fragen. Moderiert wurde die
Veranstaltung von Josef Joffe (Herausgeber, DIE ZEIT) und Theo Sommer
(Editor-at-Large, DIE ZEIT).
Die zweitägige Veranstaltung richtet sich an Führungs- und
Nachwuchsführungskräfte, die mit bedeutenden Persönlichkeiten aus
Politik und Wirtschaft in Kontakt treten und neue Anstöße für ihre
Arbeit gewinnen möchten. Sie können sich während der
Podiumsdiskussionen einbringen und bei der Abendveranstaltung mit den
Referenten in direkten Dialog treten. Veranstaltungsort ist die
Staatsgalerie Stuttgart.
DIE ZEIT hat die ZEIT KONFERENZEN 2006 ins Leben gerufen. Sie haben zum Ziel, Eliten zu gesellschaftlich und wirtschaftlich relevanten Themen zusammenzuführen, sie wollen in aktuelle Diskussionen eingreifen und Impulse setzen. 2008 plant der ZEIT Verlag, die ZEIT KONFERENZEN weiter auszubauen. Weitere ZEIT KONFERENZEN sind zu den Themen "Erneuerbare Energien", "Gesundheitswirtschaft" und "Corporate Social Responsibility" geplant.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT