Offener Brief gegen Panzerlieferung! Rutschen wir in den 3. Weltkrieg? Scholz zaudert (noch)
Archivmeldung vom 28.01.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithWir alle wissen es, nur keiner sagt es laut: Wenn Deutschland seine Leopard-Panzer gegen Russland fahren lässt, nützen auch Feigenblättchen, wie „Defensiv-Waffen“ und „eher technische Unterstützung“ nichts mehr. Dann sieht Moskau Deutschland endgültig als Kriegspartei, das ist anscheinend vom Kreml auch so vermittelt worden. Das leidige Thema „Friedensvertrag“ und „dauerhafter Waffenstillstand“ war ja immer etwas, das man nicht in den Mund nahm. Aber es ist völkerrechtlich eben schon so. Und wenn Deutschland sich als Kriegspartei positioniert, dann hat das eben unter Umständen knallharte Konsequenzen. Dies schreibt die Journalistin Niki Vogt.
Weiter schreibt sie dazu folgendes beim Schildverlag: "Nicht nur, dass Deutschland seine Bundewehr kaputtgespart hat, so dass kaum einsatzfähiges Material da ist. Es geht offensichtlich nicht „nur“ um Krieg oder Frieden oder wie viele Menschen dabei auf jeder Seite elend verrecken müss(t)en. Es geht auch um Waffengeschäfte. Aber der Reihe nach.
Hochrangige Militärs warnen eindringlich vor Drittem Weltkrieg – und kommen nicht zu Wort
Diese Bedenken haben daher nicht nur irgendwelche Spinner, sondern auch erfahrene Militärs. Nur kommen sie meistens nicht zu Wort. Das wurde sehr deutlich sichtbar, als am 12. Januar auf der Webseite des Mediums „EMMA“ ein schriftliches Interview mit dem ehemaligen Bundeswehr-Brigadegeneral Erich Vad erschien. Der Mann war militärpolitischer Berater der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und einer der wenigen, die sich von Anfang an öffentlich gegen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine wandten. Aber warum spricht er ausgerechnet mit der „Emanzenzeitung EMMA“? Müsste so ein dekorierter Militär nicht auf den Qualitätsmedien herumgereicht werden? Gerade bei der Brisanz dessen, was er sagt? Die Frage beantwortet er selber, wenn auch zurückhaltend:
„Zum Glück hat Alice Schwarzer ihr eigenes unabhängiges Medium, um diesen Diskurs überhaupt eröffnen zu können. In den Leitmedien hätte das wohl nicht funktioniert. Dabei ist die Mehrheit der Bevölkerung schon länger und auch laut aktueller Umfrage gegen weitere Waffenlieferungen. Das alles wird jedoch nicht berichtet. Es gibt weitestgehend keinen fairen offenen Diskurs mehr zum Ukraine-Krieg, und das finde ich sehr verstörend. (…) Denn der Schlüssel für eine Lösung des Krieges liegt in Washington und Moskau. Mir hat der Kurs des Kanzlers in den letzten Monaten gefallen. Aber Grüne, FDP und die bürgerliche Opposition machen – flankiert von weitestgehend einstimmiger medialer Begleitmusik — dermaßen Druck, dass der Kanzler das kaum noch auffangen kann.“
Das ist also das zweite große Thema, das unser aller Leben extrem tangiert und über Wohl und Wehe Deutschlands bestimmen kann. Und auch hier, wie bei Covid, wird den tumben Teutschen alles vorenthalten, was er besser mal nicht wissen sollte. Betreutes Denken und damit auch Ruhe im Karton. Was der Michel nicht weiß, das macht ihn nicht heiß.
Brigadegeneral Vad wurde für seine Forderung, den Konflikt in der Ukraine diplomatisch durch Verhandlungen zu lösen, von mehreren Seiten angegriffen, obwohl er mit dieser Position nicht allein dastand. Auch der Generaloberinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn teilt diese Auffassung:
„… General Eberhard Zorn, der wie ich davor gewarnt hat, die regionalbegrenzten Offensiven der Ukrainer in den Sommermonaten zu überschätzen. Militärische Fachleute — die wissen, was unter den Geheimdiensten läuft, wie es vor Ort aussieht und was Krieg wirklich bedeutet — werden weitestgehend aus dem Diskurs ausgeschlossen. Sie passen nicht zur medialen Meinungsbildung. Wir erleben weitgehend eine Gleichschaltung der Medien, wie ich sie so in der Bundesrepublik noch nie erlebt habe. Das ist pure Meinungsmache. Und zwar nicht im staatlichen Auftrag, wie es aus totalitären Regimen bekannt ist, sondern aus reiner Selbstermächtigung.“
Deutliche Worte eines Insiders. Ich habe ja schon über die Einschätzung des US-Colones Douglas Macgregor berichtet, der unmissverständlich klar macht, dass der Krieg gegen Russland nicht zu gewinnen ist.
Europa kann einen 3. Weltkrieg nicht gewinnen
Hier noch einmal ein paar Kernaussagen des erfahrenen alten Haudegens, Militärischen Beraters des Weißen Hauses und Dozent an der Universität:
„In den letzten Wochen habe ich darauf wiederholt hingewiesen, dass das US-Militär in keiner Weise für einen Krieg gegen Russland vorbereitet ist. (…) Die Infrastruktur ist nicht da, die Tonnen Munition auch nicht, die Größe der Truppe (der Koalition der Willigen), reicht nicht aus. Das ergibt alles keinen Sinn. – Wir US-Amerikaner sagen immer wieder, dass die Russen dumm waren, als sie in der Ukraine einmarschierten, sie machten all diese Fehler. Aber jetzt reden wir US-Amerikaner darüber, in die Ukraine hineinzugehen, und wir haben keine Richtlinien oder Einschränkungen, und wir haben auch nicht die dazu nötigen Streitkräfte, während die Russen ihre Streitkräfte weiter aufbauen. Dafür gibt es einen guten Grund, nämlich die Größe der Ukraine. Wenn Sie nicht mehrere 100.000 Soldaten haben, werden Sie nicht in der Lage sein, es zu dominieren.“
Wer danach sucht, findet auch in den ausländischen Medien entsprechende Informationen. Es steht es schlimm um die Ukraine. CNN berichtete vor einem Monat, dass mindestens 30 Prozent der ukrainischen Kraftwerke zerstört sind. BBC berichtet, dass sechs Millionen Ukrainer ohne Strom sind. EuroNews berichtete kürzlich, dass zwei Drittel von Kiew ohne Strom sind. Schätzungsweise 80 Prozent von Kiew sind ohne Wasser. Nachrichtenberichten zufolge bereitet sich Kiew darauf vor, ohne Strom, Wasser und Heizung zu überleben. Die Ukraine hat Städte evakuiert, die ohne Heizung und Strom unbewohnbar geworden sind. Die WHO warnt davor, dass in diesem Winter Millionen von Menschenleben bedroht sind.
Wird die Ukraine vom „Westen“ verheizt?
Das Forbes Magazine berichtet, dass fast die Hälfte der Ukraine ohne Strom ist. Newsweek berichtet, dass dem ukrainischen Energieriesen die Ausrüstung zur Behebung von Stromausfällen ausgeht. Wie lange wird die ukrainische Hauptstadt noch ohne Strom überleben? Wie viele Menschen sollen da noch in Not und Elend gestürzt werden und erfrieren?
Die ukrainische Zentralbank schätzt, dass das BIP des Landes 2022 um 32 Prozent sinken, die Inflation 30 Prozent erreichen und die Arbeitslosigkeit 30 Prozent betragen wird. Die New York Times berichtet, dass die ukrainische Landwirtschaft durch den Krieg geschätzte 23 Milliarden Dollar verloren hat. Der Internationale Währungsfonds berichtet, dass der Krieg in der Ukraine zur schlimmsten Lebensmittelknappheit seit 2008 geführt hat. CNN berichtet, dass die Kommunikation in der Ukraine vollständig vom Starlink-System von Elon Musk abhängt. Wenn es Probleme mit dem System gibt, fällt das Land komplett aus, und auch die militärische Führung wird blind.
Brookings berichtet: „Der Krieg hat nach Angaben der Kyiv School of Economics mindestens 127 Milliarden Dollar an Gebäuden und anderer Infrastruktur des Landes zerstört“. Die Washington Post berichtet, dass die Ukrainer zusätzlich zu den über 100 Milliarden Dollar, die man bereits überwiesen habe, 700 Milliarden Dollar fordern.
Die Ukraine verliert auch den Zugang zu den Ressourcen, die sie zur Fortsetzung des Krieges benötigt. Den USA und Europa gehen die Waffen aus, die sie der Ukraine schicken können. Darüber hinaus berichtet CNN, dass die Waffenlieferungen an die Ukraine zur Neige gehen. Die ukrainische Militärausrüstung, insbesondere die Artillerie, bröckelt, und der Westen kann vieles von dem, was kaputt geht, nicht ersetzen.
Foreign Policy berichtet, dass NATO-Beamte über die Engpässe sehr besorgt sind. Selbst der Neokonservative Frederick Kagan gibt zu, dass die NATO auf einen Konflikt wie den in der Ukraine nicht vorbereitet ist. „Die NATO plant nicht wirklich, Kriege wie diesen zu führen, und damit meine ich Kriege mit einem sehr intensiven Einsatz von Artilleriesystemen und vielen Panzern und Geschützen“, sagte Kagan gegenüber Foreign Policy. „Wir waren von vornherein nicht für diese Art von Krieg gerüstet“. Nach Angaben des CEO von Raytheon hat die Ukraine dreizehn Jahre Javelin-Produktion in zehn Monaten verbraucht.
„Der (Waffen)schrank ist leer“ berichtet auch CNN:
(Videotext von CNN dazu: Dank der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten strömen Javelin- und Stingerraketen in die Ukraine. Aber es gibt einen Nebeneffekt bei der Bereitstellung militärischer Hilfe für die osteuropäische Nation. Alex Marquardt von CNN berichtet, warum die US-Waffenbestände zur Neige gehen und wie einige sagen, dass diese Zahlen erhöht werden können.)
Deutschland auf der „Rutschbahn in den Weltkrieg III“
Erich Vad sieht Deutschland vollkommen konzeptlos in eine nicht mehr beherrschbare Lage schlittern. Immer noch mehr Waffen — das sei die Rutschbahn in einen Dritten Weltkrieg, eine Eigendynamik, die Deutschland nicht mehr steuern könne. Er stellt die Frage nach den Kriegszielen:
„Will man mit den Lieferungen der Panzer Verhandlungsbereitschaft erreichen? Will man damit den Donbass oder die Krim zurückerobern? Oder will man Russland gar ganz besiegen? Es gibt keine realistische End-State-Definition. Und ohne ein politisch strategisches Gesamtkonzept sind Waffenlieferungen Militarismus pur. (…) Wir haben eine militärisch operative Patt-Situation, die wir aber militärisch nicht lösen können. Das ist übrigens auch die Meinung des amerikanischen Generalstabschefs Mark Milley. Er hat gesagt, dass ein militärischer Sieg der Ukraine nicht zu erwarten sei und dass Verhandlungen der einzig mögliche Weg seien. Alles andere bedeutet den sinnlosen Verschleiß von Menschenleben. (…) Er hat eine unbequeme Wahrheit ausgesprochen. Eine Wahrheit, die in den deutschen Medien übrigens so gut wie gar nicht publiziert wurde. Das Interview mit Milley von CNN tauchte nirgendwo größer auf, dabei ist er der Generalstabschef unserer westlichen Führungsmacht.“
Erfahrene Militärs: „Nur Diplomatie kann eine Lösung bringen“
Was die militärische Stärke der russischen Föderation betrifft, sieht er die Chancen auf einen Sieg gegen Russland also genauso, wie Colonel Macgregor. Das Hin und Her wegen der Leopard-Panzer sei im Grunde vollkommen sinnlos. Und wieder drängt der ehemalige Brigadegeneral darauf, dass eine Lösung des Konfliktes nur in Washington und Moskau gefunden werden kann. Die Lage sei längst aussichtslos, daran ändere sich auch durch ein paar Panzer nichts:
„Dann stellt sich erneut die Frage, was mit den Lieferungen der Panzer überhaupt passieren soll. Um die Krim oder den Donbass zu übernehmen, reichen die Marder und Leoparden nicht aus. In der Ostukraine, im Raum Bachmut, sind die Russen eindeutig auf dem Vormarsch. Sie werden wahrscheinlich den Donbass in Kürze vollständig erobert haben. Man muss sich nur allein die numerische Überlegenheit der Russen gegenüber der Ukraine vor Augen führen. Russland kann bis zu zwei Millionen Reservisten mobil machen. Da kann der Westen 100 Marder und 100 Leoparden hinschicken, sie ändern an der militärischen Gesamtlage nichts. Und die alles entscheidende Frage ist doch, wie man einen derartigen Konflikt mit einer kriegerischen Nuklearmacht — wohlbemerkt der stärksten Nuklearmacht der Welt! — durchstehen will, ohne in einen Dritten Weltkrieg zu gehen. Und genau das geht hier in Deutschland in die Köpfe der Politiker und der Journalisten nicht hinein!“
Was sich aber durch die deutschen Panzer ändert, ist der Status Deutschlands in diesem Ringen. Das wissen auch viele kluge Köpfe hier in Deutschland – und das quer durch die Parteienlandschaft. Welch ein Irrsinn, jetzt noch, wo doch klar zutage tritt, dass nur eine diplomatische Lösung das grauenhafte Schlachten beenden kann, ein paar Panzer als letztes Aufgebot in den Hexenkessel zu werfen! Wozu? Mit Russland Krieg anzufangen ist Wahnsinn und gerade wir Deutschen tun gut daran, uns an unsere heiligen Schwüre zu erinnern: Nie wieder Krieg!
Um Gottes Willen Frieden! Nie wieder Krieg!
Müssen ausgerechnet wir, die wir vor nicht einmal 100 Jahren die Fackel des Krieges in Europa lodern ließen, jetzt wieder in einen Krieg gegen Russland ziehen? Welch ein Irrsinn! Was wäre denn mit einem Dritten Weltkrieg hier in Europa zu gewinnen? Hunderttausende würden sterben, auf beiden Seiten. Es ist genug sinnloses Blutvergießen. Frieden! Das brauchen wir!
Wie mutig und klardenkend gottseidank doch viele Menschen hier in Deutschland sind, zeigt ein „Offener Brief zu den Panzerlieferungen Deutschlands“. Was für eine Schande für die „Qualitätsmedien“, dass sie diesen Ruf aus den tiefsten Herzen der Menschen nicht in die Welt tragen. Dass es wieder die „Spinner“ leisten müssen. Wieder dieselben, die vor den Folgen einer überhasteten Gentherapie als Impfung gewarnt haben – und Recht behalten haben.
Ein Offener Brief an Kanzler und Verteidigungsminister
Hier ist er, der Offene Brief an Herrn Bundeskanzler Olaf Scholz und Herrn Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, man kann mitunterzeichnen (bitte draufklicken):
Zeigt Kanzler Scholz plötzlich Rückgrat? Taktiert er?
Nachdem schon gemeldet wurde, dass Bundekanzler Scholz in der Panzerfrage eingelenkt habe und die Leopard 2-Kampfpanzer durch andere Staaten in die Ukraine geliefert werden sollen, scheint es aber doch nicht ganz so zu sein. Kanzler Scholz hat Bedenken, Gott sei dank. Er zögert. Die Bundeswehr soll die Bestände prüfen, heißt es jetzt aus dem Kanzleramt. Während es offiziell heißt, man müsse den Bestand verschiedener Typen des Leopard bei der Truppe wie auch in der Industrie zu prüfen, sagen andere, dass das ein Ablenkungsmanöver sei. Der Bestand an Leoparden sei längst erfasst und bekannt. Auch der Spiegel fällt Scholz in den Rücken, es gebe seit Frühsommer 2022 eine detaillierte Liste aller Leopard Modelle. Insgesamt seien es 312 verschiedene Leopard-2-Panzer auch diversen Baureihen, von denen etwa hundert nicht einsatzbereit sind, so dass es 212 einsatzbereite Kampfpanzer gibt. Auch seien nicht alle Modelle geeignet, um in der Ukraine eingesetzt zu werden. Man könne also nur 19 Leopard 2A5-Modelle abgeben. Was, bitte, sollen 19 Kampfpanzer in der Weite der riesigen Ukraine und den gigantischen Ausmaßen der teilweise sehr unübersichtlichen Kampflinien ausrichten? Auch wenn der Leopard der einzige westeuropäische Kampfpanzer ist, es würde der Ukraine gar nicht helfen, denn die nächste, russische Offensive steht im Frühjahr unmittelbar bevor und die Amerikaner müssen angeblich ihre Abrahams mit einem „unglaublichen Aufbau“ einsatzbereit machen. Und deshalb müsse Deutschland seine Leos rausrücken. Alle zeigen nun auf Deutschland. Das stößt bei den ganzen Kriegsfalken rundherum auf Ungeduld.
Oder wollen die USA Europa als Markt für ihre Rüstungsindustrie erschließen?
Die Neue Züricher Zeitung sieht für das Panzer-Hickhack aber noch eine ganz andere Interessenslage:
Dafür spricht, dass die Amerikaner aus ihren rüstungspolitischen Interessen seit Jahrzehnten kein Geheimnis machen. In den 1960er Jahren gründeten sie die «Defense Security Cooperation Agency», eine Agentur, die dem US-Verteidigungsministerium untersteht. Ihre Aufgabe ist es, Staaten davon zu überzeugen, amerikanische Waffen zu kaufen. Das Ziel besteht darin, sie auf diese Weise nachhaltig an die USA zu binden. Für die Amerikaner hat das mehrere Vorteile. Partner mit den gleichen Waffen sind leichter in von den USA geführte Militärkoalitionen einzubinden. Durch Waffenkäufe sorgen sie zudem dafür, dass die Stückzahlen steigen und damit die Kosten sinken. Das nützt dem Pentagon, das für seine Waffen weniger bezahlen muss. Die amerikanische Rüstungsindustrie schliesslich kann die zusätzlichen Einnahmen in die Verbesserung und die Entwicklung neuer Waffen investieren. Das stärkt nicht nur ihre Kapazitäten, es steigert auch «unsere Fähigkeit, das tödlichste Militär der Welt zu bleiben». So steht es zumindest auf der Website der «Defense Security Cooperation Agency».
Kanzler Scholz kann es eigentlich nur noch falsch machen. Gibt er die deutsche Leopards frei, ist die eh schon fast wehrlose Bundeswehr komplett aufgeschmissen, denn die Leopards werden aufgrund mangelnder Nachfragen und Budgets praktisch in Handarbeit gefertigt. Werden die paar Kampfpanzer in die Ukraine abgegeben, steht die Bundeswehr praktisch völlig nackt da. Sie bräuchte Nachschub, aber den gibt es nicht vor zwei Jahren und bis dahin ist alles vorbei. Wir wissen alle, dass der Deutsche Heeresinspekteur Alfons Mais direkt nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine ungewöhnlich klare Worte zum Zustand der Bundeswehr fand:
„Du wachst morgens auf und stellst fest: Es herrscht Krieg in Europa“, schreibt der Generalleutnant auf Linkedin. „Ich hätte in meinem 41. Dienstjahr im Frieden nicht geglaubt, noch einen Krieg erleben zu müssen. Und die Bundeswehr, das Heer, das ich führen darf, steht mehr oder weniger blank da.“
Weil aber die Deutschen Panzer einen hervorragenden Ruf haben und ihren exorbitanten Preis wert sind, der Leopard 2 hat den Ruf, der beste Panzer der Welt zu sein, haben 16 Länder der NATO diesen Kampfpanzer gekauft. Laut NZZ gibt es sogar einige, die Hunderte davon haben, wie die Türkei, Spanien, Polen, Finnland und Griechenland. Dänemark, Norwegen und Kanada verfügen jeweils über rund 50 Leopard-Kampfpanzer.
Weil aber ein Panzermodell eines Herstellers eine lange Ausbildung der Panzerfahrer bedeutet, die Versorgung mit Ersatzteilen, die speziellen Reparaturwerkzeuge, Infrastruktur für Wartung etc. sind solche Systeme auf lange Zeit ausgelegt. Es ist schwer, für einen Mitbewerber, dort einzudringen. Ist das aber erst einmal gelungen, ist der andere Hersteller draußen. Auch für lange Zeit. Und diese jetzige Situation spielt der US-Rüstungsindustrie in die Karten.
In Polen ist das genauso gelaufen: Hatte man da seit 20 Jahren vornehmlich Deutsche Panzer. laut NZZ 200 Leopards, schwenkte Polen seit 2021 um zu den Amerikanern:
Im Juli 2021 kündigte Verteidigungsminister Mariusz Blazczak an, in den USA 250 neue und 116 gebrauchte Kampfpanzer M1 Abrams zum Gesamtpreis von 8,85 Milliarden Euro zu kaufen. Im Sommer vorigen Jahres vereinbarte Polen zudem den Kauf von 1000 Kampfpanzern K-2 in Südkorea. Der Hersteller wird dazu ein Werk in Polen aufbauen. Auch die deutsche Industrie hatte sich um den Auftrag beworben, ging aber leer aus. (…) Vertreter von Rüstungsfirmen, die anonym bleiben wollen, berichten, die Amerikaner böten Ländern, die Leopard 2 an die Ukraine liefern könnten, gebrauchte Panzer als Ersatz aus dem eigenen Bestand und eine langfristige Industriepartnerschaft an. Jedes Land, das auf das amerikanische Angebot eingehe, sei für die deutsche Panzerindustrie kaum zurückzugewinnen. Darüber hinaus sinke auch der rüstungspolitische Einfluss Berlins.
Die grüne „Friedenspartei“ … immer wieder die schlimmsten Kriegstreiber
Das muss man sich einmal klar machen: Bisher haben sich die Grünen ja stets vehement gegen die Rüstungsindustrie positioniert. Die Bundeswehr war das Feindbild und jeder Euro dorthin eine Freveltat. Nur – vom Kosovo-Konflikt über Brutalo-Klima-Protestaktionen bis zum Ukrainekrieg – wandeln sie sich schlagartig zu Gewalttätern und Kriegstreibern und dann kann plötzlich nicht hart genug draufgehauen werden. Jetzt sollen Ströme von Waffen in die Ukraine fließen. Sahra Wagenknecht:
„Gestern hamse noch den Wehrdienst verweigert, heute kennen sie alle Panzertypen …“
Das Erwachen wird furchtbar werden. Ja, Sahra, wir brauchen wieder eine echte Friedensbewegung!
Nur so ganz nebenbei und von den CO2-Emissionen der Waffengänge mal ganz zu schweigen. Friedliche Leute dürfen hier bald nicht mehr mit dem Auto zum Job fahren, aber Hunderte von röhrenden Panzern blasen fossile Brennstoffe in das Klima, dass die Heide glüht: Ein Leopard Kampfpanzer verbraucht auf 100 Kilometer durchschnittlich 410 Liter Diesel. Stellen die Europäer ihre hunderten Leos zur Verfügung, werden da Abertonnen an Diesel verbrannt. Aber das ist offensichtlich voll in Ordnung.
Der ukrainische Präsident Wolodymir Selenskij hatte sich ja kurz nach dem Einmarsch der Truppen mit Präsident Putin getroffen. Er soll angeboten haben, die Donbass-Republiken in ihre Souveränität und vielleicht in die Russische Konföderation zu entlassen, wenn im Gegenzug Präsident Putin garantiert, dass es keine weiteren Vorstöße in die Ukraine gebe. (Das wäre wahrscheinlich geglückt, wenn die USA da nicht interveniert hätten.) Die russische Föderation hat wenig Interesse daran, die Westukraine unter unglaublichen Opfern einzunehmen.
Russland hätte die Donbass-Volksrepubliken in den Verbund der russischen Föderation aufgenommen. Damit hat Moskau eine russischstämmige Bevölkerung dort, die in Nibelungentreue zu Russland steht. Und den nötigen Vorhof als Abgrenzung zum Westen. Eine gewaltsam eingenommene Westukraine wäre auf viele Jahre hinaus nur ein blutiger und sinnloser Partisanenkrieg geworden und den Russen wäre überall Hass entgegengeschlagen: Ein glimmendes, hochexplosives Dauerproblem mit Attentaten, Unruhen, Sabotagen — und ohne dass dort für Russland etwas zu gewinnen wäre.
Diese Lösung würde Frieden bringen, wahrscheinlich sogar auf Dauer. Und das ist anscheinend überhaupt nicht erwünscht – aus den hier beschriebenen Gründen."
Quellen: Niki Vogt (www.schildverlag.de)