Medienbericht: Zahl der Russen mit überdurchschnittlichem Einkommen um fast 10 Millionen gestiegen
Archivmeldung vom 06.06.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Zahl der Russen mit überdurchschnittlichem Einkommen ist Medienberichten zufolge im Jahr 2022 um fast 10 Millionen gestiegen. Experten schreiben dies dem Personalmangel, den steigenden Löhnen und den Sozialleistungen des Staates zu. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Die Zahl der Russen mit überdurchschnittlichem Einkommen ist um 9,4 Millionen Menschen im Jahr 2022 gestiegen – auf 53,1 Millionen, berichtet die Zeitung Iswestija. Diese Daten stammen aus einer auf Zahlen von dem Statistischen Bundesamt Rosstat basierenden Studie von FinExpertiza, einem internationalen Prüfungs- und Beratungsnetzwerk.
Im Jahr 2022 lag das Durchschnittseinkommen der Russen bei 44.940 Rubel pro Monat (etwa 520 EUR), so die Untersuchung von FinExpertiza. Diese Zahl umfasst Gehälter, soziale Leistungen (Renten, Sozialleistungen, Stipendien, Versicherungsleistungen) sowie etwa Dividenden und Zinserträge aus Einlagen. Der Anteil der Bevölkerung mit einem überdurchschnittlichen Monatseinkommen lag im vergangenen Jahr bei 36,2 Prozent, so die Studie. Während es im Jahr 2021 43,8 Millionen Menschen mit einem solchen Einkommen gab, waren es im Jahr 2022 bereits 9,4 Millionen mehr, so die Zeitung. Iswestija erzählt:
"Der größte Anteil der Russen mit einem überdurchschnittlichen Einkommen lebt im Autonomen Kreis Tschukotka: 78,2 Prozent der Bevölkerung oder 37.400 Personen erhielten dort mehr als 45.000 Rubel pro Monat. Es folgen Jamal (74,2 Prozent), Moskau (74 Prozent), das Gebiet Magadan (73,2 Prozent) und der Autonome Kreis der Nenzen (72,3 Prozent). In Sankt Petersburg, das an achter Stelle liegt, beträgt der Wert 55,8 Prozent. Am wenigsten verdienen die Menschen in Inguschetien (4,4 Prozent bzw. 22.700 Personen), Karatschai-Tscherkessien (6,7 Prozent bzw. 31.400) und Kalmückien (7,4 Prozent bzw. 19.600)."
Elena Trubnikowa, Leiterin von FinExpertiza, stellt fest, dass im Jahr 2022 dank der höheren Indexierung der Sozialleistungen und des Mindestlohns die Einkommen der weniger wohlhabenden Gruppen schneller gestiegen sind als die der vermögenden Bevölkerungsschichten. "Infolgedessen sind die Armutsquoten auf einen historischen Tiefstand gesunken und die Ungleichheit hat abgenommen", erklärt sie.
Aleksandra Osawoljuk, Nachwuchswissenschaftlerin an der Russischen Akademie für Volkswirtschaft, sieht die Gründe für dieses Ergebnis in der intensiven Sozialpolitik des vergangenen Jahres. Mitte des Jahres 2022 gab es zum Beispiel mehr Bezieher von Kindergeld, als zuvor: Es wurde auf neue Bevölkerungsgruppen ausgedehnt. "Da Familien mit Kindern die größte Armutsrisikogruppe in Russland darstellen, hat eine solche Sozialpolitik eine wichtige Rolle bei der Erhöhung des Nominaleinkommens der Bevölkerung gespielt", betont Osawoljuk.
Positiv wirken sich auf das Ergebnis auch höhere Abgaben von Personen aus, die mehr verdienen, so die Zeitung. So wurden beispielsweise eine höhere Einkommensteuer (15 Prozent für Personen mit einem Jahreseinkommen von mehr als 5 Millionen Rubel (über 57.000 EUR)) und eine Luxussteuer (ein höherer Koeffizient für Besitzer von Luxusautos und -immobilien) eingeführt.
Laut Swetlana Krasnowa, Mitglied des CSR-Expertenclubs, steigen die Einkommen in Branchen und Regionen, in denen eine hohe Nachfrage nach qualifiziertem Personal besteht und folglich ein gewisser Mangel herrscht. Wenn es einen Personalmangel gibt und gleichzeitig die Lebenshaltungskosten steigen, sind die Arbeitgeber gezwungen, die Löhne zu erhöhen, erklärt sie in einem Gespräch mit Iswestija. Sie weist auch darauf hin, dass sich der Trend zur Verringerung der Ungleichheiten fortsetzen würde, wenn es noch mehr Möglichkeiten zur Marktentwicklung und zur Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung gäbe.
"Nach der jüngsten Prognose des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung könnte das tatsächliche Einkommen der Russen im Jahr 2023 um 3,4 Prozent steigen", führt die Zeitung fort, "Laut Maksim Reschetnikow, Leiter des Ministeriums, wird dies durch die niedrige Arbeitslosigkeit und den Konkurrenzkampf um Humanressourcen begünstigt.""
Quelle: RT DE