Terroranschlag vor Werk in Lugansk: 114 ukrainische Verstöße gegen Waffenruhe
Archivmeldung vom 23.02.2022
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Freigeschaltet durch Anja SchmittIn Lugansk ist es am Mittwochmorgen zu einer Explosion gekommen. Den Vorfall hat die Vertretung der Volksrepublik Lugansk bei dem Gemeinsamen Kontroll- und Koordinierungszentrum für Waffenstillstand und Stabilisierung der Trennungslinie (JCCC) gemeldet, die die Explosion als Terroranschlag eingestuft hat. Dies berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes geschrieben: "Der Anschlag ereignete sich demnach ist um 04:15 Uhr Ortszeit (02:15 Uhr MEZ) in der Nähe des Obus-Betriebswerkes. Mitarbeiter der operativen Dienste und der Strafverfolgungsbehörden seien am Ort der Explosion eingetroffen und untersuchen den Tatort, hieß es in einer Mitteilung des Telegramm-Kanals des Zentrums.
Nach Angaben der Lugansker Vertretung beim JCCC waren selbstgebastelte Sprengsätze an vier Oberleitungsmasten installiert worden.
Der Tatort sei nur 70 Meter von einem Pyrotechnik-Lager entfernt, teilte der Sprecher der LVR-Mission beim JCCC, Aleksej Getmanski, gegenüber Reportern mit. Wäre es zu einer Detonation der dortigen Bestände gekommen, hätte die dadurch entstandene Explosion zahlreiche Opfer fordern können.
Am Montagabend waren bei einem Autobombenanschlag am Parkplatz vor dem Gebäude der Vertretung der Volksrepublik Lugansk bei dem Gemeinsamen Zentrum für Kontrolle und Koordinierung des Waffenstillstandsregimes zwei Menschen verletzt worden.
Laut einem Sprecher der Lugansker Volksmiliz befand sich der Sprengsatz in einem Fahrzeug, das neben dem Auto des Leiters der Vertretung der Volksrepublik Lugansk beim JCCC stand. Bei den Verletzten handle es sich um den Chef der LVR-Vertretung sowie seinen Fahrer, hieß es. Das russische Ermittlungskomitee leitete am Dienstag ein Strafverfahren zu dem Zwischenfall ein.
Die Vertretung der Volksrepublik Lugansk (LVR) bei dem Gemeinsamen Kontroll- und Koordinierungszentrum für Waffenstillstand und Stabilisierung der Trennungslinie meldete 114 Verstöße gegen den Waffenstillstand, die am Dienstag von den ukrainischen Truppen auf dem Territorium der LVR unternommen worden seien. Beim mehrfachen Beschuss seien auch schwere Waffen eingesetzt worden.
Eskalierte Lage im Donbass
Die Lage im Donbass ist in den letzten Tagen weiter eskaliert. Die selbsterklärten Volksrepubliken Donezk und Lugansk (DVR und LVR) meldeten mehrfachen Beschuss durch ukrainische Sicherheitskräfte. Angesichts der Gefahr eines drohenden Angriffs durch ukrainische Regierungstruppen kündigten die Chefs der Volksrepubliken eine vorübergehende Evakuierung ihrer Bürger in die grenznahe russische Region Rostow an. Die Evakuierung betrifft vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen.
Der Chef der Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, erklärte, dass der ukrainische Präsident Wladimir Selenski der Armee in Kürze den Befehl erteilen könnte, eine Offensive einzuleiten und einen Invasionsplan in die Volksrepubliken auszuführen. Am vergangenen Samstag unterzeichneten die Chefs der Volksrepubliken Donezk und Lugansk Dekrete über eine allgemeine Mobilmachung und baten Russland darum, die Unabhängigkeit von DVR und LVR anzuerkennen.
Der russische Präsident, Wladimir Putin, wandte sich am Montag, nach einer außerordentlichen Sitzung des russischen Sicherheitsrates, an die Bevölkerung des Landes und erklärte, er halte es für notwendig, die Souveränität der Volksrepubliken Donezk und Luhansk unverzüglich anzuerkennen.
Die Weltgemeinschaft ziehe es vor, über das Grauen und den Völkermord im Donbass hinwegzusehen, wo kein einziger Tag ohne Beschuss, Tötung von Zivilisten und Blockade vergehe, betonte der russische Staatschef. Im Falle eines weiteren Blutvergießens im Donbass werde das Kiewer Regime die volle Verantwortung tragen, sagte er.
Unmittelbar nach der Ansprache unterzeichnete der Präsident im Kreml Dekrete zur Anerkennung der LVR und der DVR. In den Dokumenten wies Putin an, den Frieden in den Volksrepubliken mit Hilfe von russischen Streitkräften zu gewährleisten.
Die beiden Kammern des russischen Parlaments ratifizierten am Dienstag Verträge über Freundschaft und Zusammenarbeit mit den Volksrepubliken Donezk und Lugansk."
Quelle: SNA News (Deutschland)