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Weltmacht Europa - Ein Ausblick auf die deutsche EU-Ratspräsidentschaft

Archivmeldung vom 28.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Europa verschläft die grundlegenden Umwälzungen der Weltpolitik, sagt Eckard Bolsinger stellvertretender Direktor des Internationalen Instituts für Politik und Wirtschaft in Hamburg (HAUS RISSEN). Während die Karten im geostrategischen Spiel neu gemischt werden, beschäftigt sich die Europäische Union lieber mit sich selbst.

Europa droht ein relativer Bedeutungsverlust, wenn es nicht endlich seine Rolle in einer sich rapide wandelnden Welt bestimmt. Statt sich um die Wiederbelebung eines toten Verfassungsvertrags zu kümmern, sollte Deutschland während seiner Ratspräsidentschaft damit beginnen, Europa zu einer Weltmacht aufzubauen. Dazu muss es den Mut finden, neue Wege zu gehen. Für Bolsinger könnten die folgenden Themen eine erste Schneise schlagen:

Die Abschaffung der nationalen Außenministerien und der Aufbau eines effektiven europäischen Außenministeriums und diplomatischen Dienstes, die Auflösung der nationalen Streitkräfte zugunsten einer europäischen Verteidigungsmacht, die Entwicklung einer europäischen atomaren Bewaffnung und die Formulierung einer gemeinsamen Nuklearstrategie, die Lösung vom amerikanischen Schutzschild durch den vollständigen Abzug amerikanischer Truppen in Europa, Frankreich und Großbritannien machen im UN-Sicherheitsrat ihre Plätze für Indien, Brasilien oder Japan frei und die EU erhält einen einzigen Sitz zugesprochen.

Die Fortsetzung des europäischen Integrationswerkes und seine Anerkennung bei den Bürgern kann nicht durch die alleinige Konzentration auf innereuropäischen Themen geleistet werden. Die politische Einheit und Legitimität Europas wird das Resultat eines nach außen mächtigen Europas sein. Weltmacht Europa - das sollte die Leitidee der deutschen EU-Ratspräsidentschaft werden. Das wäre ein Ziel, das jeder innerhalb und außerhalb der EU sofort verstehen könnte: Denn militärische und wirtschaftliche Macht sind die einzigen Währungen, die in den internationalen Beziehungen zählen. Eine ausführliche Fassung dieses Beitrags finden Sie unter: http://www2.hausrissen.org/e82/e134/e61/e941/index_ger.html

Quelle: Pressemitteilung HAUS RISSEN HAMBURG

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