AMS-Chef fordert Alters-Arbeit und mehr Ausländer für Arbeitsmarkt
Archivmeldung vom 04.08.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo Babić“Bisher verwöhnt” – der AMS-Chef Johannes Kopf erschüttert das Land einmal mehr mit unsozialen Aussagen. Er will Karenz-Eltern zurück zur Arbeit drängen durch längere Arbeitszeiten und fordert eine noch weniger attraktive Pension. Neben der Arbeit im Alter sollen auch noch mehr Ausländer die Mangel-Branchen füllen, fordert der AMS-Chef. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".
Weiter berichtet das Magazin: "Die bestehenden Arbeitslosen Job-fit zu machen, scheint für ihn gar keine Option zu sein.
Was klingt wie eine Kriegserklärung an werdende Mütter und Arbeitssuchende, sind die neuen Vorschläge des amtierenden AMS-Chefs Johannes Kopf, um dem “massiven Arbeitskräftemangel” in Österreich zu bekämpfen. Bekanntlich suchen Betriebe aller möglichen Branchen Mitarbeiter – vor allem in schlecht bezahlten Branchen die bisher von Mitarbeitern aus dem Ausland abgedeckt wurden und durch die Corona-Maßnahmen zurück in die Heimat getrieben wurden, ist der Arbeitskräftemangel zu spüren. Dazu zählen unter anderem das Baugewerbe, im Tourismus und in der Gastronomie. “Viele Schrauben” würden sich aber laut dem AMS-Boss drehen lassen, um dieses “Problem” in den Griff zu bekommen. Höhere Löhne, niedrigere Arbeitszeiten oder bessere Arbeitsbedingungen werden übrigens nicht genannt!
AMS-Chef: Mehr Ausländer statt Ausbildung Arbeitsloser
Anstatt als AMS-Chef sich darum zu kümmern, die hunderttausenden Arbeitslosen Job-fit zu machen, fordert Kopf Maßnahmen zur Flutung des Arbeitsmarktes mit noch mehr Ausländern. Denn: Österreich sei bisher “verwöhnt” in Sachen Arbeitsplatzsituation gewesen, etwa durch den Arbeitskräftezuzug aus dem Ausland. Durch eine Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte erwartet sich Kopf von der Regierung nun wieder stärkeren Zuzug in unseren Arbeitsmarkt, um die Wirtschaftstreibenden in den Mangel-Branchen zu besänftigen.
Teilzeit, Mindestlohn & höheres Pensionsalter
Eine erste Maßnahme sei eine ganztägige Betreuung für Kinder ab dem ersten Geburtstag in ganz Österreich, so Kopf. Mütter könnten dadurch schneller wieder in das Erwerbsleben einsteigen. Ob diese das auch wollen, kommt Kopf vermutlich nicht in den Sinn. Diese Forderung würde er auch nennen, “wenn ich nur eine Maßnahme vorschlagen dürfte”. Dürfen es dann doch noch mehr Forderungen sein, sollen es auch mehr Frauen in Teilzeitjobs, mehr Chancen für ältere und beeinträchtigte Menschen und mehr Anreize bei der Personalsuche der Unternehmen sein, so Kopf. Besonders pikant: das AMS wollte einen Landwirt, dem ein Arm fehlt, in die Gastro vermitteln.
Weniger Anreize
Doch nicht überall sind für den AMS-Chef mehr Anreize gefragt. “Wenn die Regierung noch etwas tun will, soll sie die Anreize zur Frühpension einschränken”, so Kopf, der mit länger arbeitenden Alten dem Arbeitskräftemangel begegnen möchte.
In Österreich gibt es zwar bereits hunderttausende Arbeitslose. Im Juli 2022 waren es 235.000 Menschen ohne Beschäftigung (Personen in Kursen und Weiterbildungen werden vom AMS übrigens nicht mitgezählt.) Aber der AMS-Chef fordert, dass die Republik noch mehr Ausländer fürs Lohn-Dumping importiert, anstatt die Arbeitslosen arbeitsfit zu machen. Und gleichzeitig will er alte Menschen noch länger arbeiten lassen. Entsprechend sollten Unternehmen auch umdenken und ihre Arbeitskräftesuche auf nahe EU-Nachbarstaaten ausdehnen, so Kopf sinngemäß. Unternehmen, die händeringend nach Personal suchen würden, empfehle Kopf ansprechend gestaltete Stelleninserate ebenso wie Teilzeitstellen und altersgerechte Arbeitsplätze sowie Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Ein Schelm der Böses dabei denkt."
Quelle: Wochenblick