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„Würde Begeisterung allein zählen, müsste sich Trump keine Sorgen machen“

Archivmeldung vom 02.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump (2020)
Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump (2020)

Bild: Screenshot Twitter: "https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1322385341437911041?s=20" / Eigenes Werk

Kurz vor der Wahl des nächsten US-Präsidenten ist das Rennen weiterhin offen. Zwar führt der demokratische Kandidat Joe Biden immer noch in den Umfragen und das Biden-Lager geht unverändert von einem deutlichen Sieg aus, doch können Biden und seine Anhänger sich wirklich so sicher sein? Darüber berichtet das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es hierzu im Bericht von Ilona Pfeffer auf deren deutschen Webseite: "Eine Wahl zwischen zwei Übeln oder eine Wahl, um eine zweite Amtszeit von Donald Trump zu verhindern – solche oder ähnliche Aussagen hört man in den letzten Wochen und Monaten häufiger, wenn die Rede von der unmittelbar bevorstehenden Präsidentschaftswahl in den USA ist. Einen richtigen Sympathieträger, einen echten Favoriten, der die Massen hinter sich vereinen kann, scheint es in diesem Rennen nicht zu geben. Bei dem ersten TV-Duell hat auch keiner der Kandidaten eine gute Figur machen und argumentativ überzeugen können. Bei der zweiten und letzten Debatte am 22. Oktober habe sich der amtierende Präsident Donald Trump hingegen politisch im Spiel halten können, erklärt USA-Experte Martin Thunert vom Heidelberg Center for American Studies auf Nachfrage von Sputnik Deutsch.

„Besonders gegen Ende der Debatte, als Joe Biden nervös auf die Uhr zu schauen schien, gelang es Trump, beim Thema Energiesicherheit bei denjenigen Wählern in den umkämpften Industriestaaten um die Großen Seen herum zu punkten, deren Arbeitsplätze im fossilen Energiesektor angesiedelt sind und die einer zu schnellen Abschaffung fossiler Energieträger skeptisch gegenüberstehen.“

Der Umgang mit der Pandemie ist Trumps Achillesferse und Bidens Trumpfkarte

Bidens Äußerungen zu den Themen Fracking und Zukunft fossiler Energieträger seien hingegen unklar und widersprüchlich gewesen, was Trump argumentativ einen Vorteil verschafft hätte. Weniger gut stehe der Republikaner in puncto Umgang mit der Corona-Pandemie da – dem Thema, das vor dem Hintergrund der rapide steigenden Fallzahlen zum Thema Nummer 1 geworden sei. Die Wähler würden beim Umgang mit der Pandemie Joe Biden wesentlich mehr Vertrauen entgegenbringen, so der Experte.

„In der jüngeren Geschichte der USA hat meistens derjenige Kandidat gewonnen, der beim vorherrschenden Thema die größere Kompetenzzuschreibung erhielt. Ohne Corona wäre die Wirtschaft Thema Nummer 1 und Trump würde vermutlich zu einer problemlosen Wiederwahl kommen. Durch Covid-19 und Trumps zögerlich-verharmlosende Haltung im Frühjahr ist die Wahrscheinlichkeit, dass Trump deswegen sein Amt verliert, noch immer höher als die seiner Wiederwahl. Aus diesem Grund sind seine Kernanhänger und der Präsident selbst der Meinung, das Virus sei von einer fremden Macht – der Kommunistischen Partei Chinas – bewusst in die Welt entlassen worden, um den Erzfeind Donald Trump zu besiegen.“

Aufgrund seines katastrophalen Pandemie-Managements habe Trump Unterstützer in der Wählergruppe der Senioren verloren. Abgewandert sei auch die Wählerschaft in der Gruppe der weißen Frauen in den Vorstadtgebieten, welche zwar die eine oder andere politische Maßnahme Trumps für gut befänden, von Trumps „brachial-rabiatem“ Politikstil jedoch abgestoßen seien. In Biden würden diese Wählerinnen keinen gefährlichen „Sozialisten“ sehen, der sie um ihren Wohlstand bringe, sondern einen gemäßigten Politiker, der eine Rückkehr zu Stabilität und Anstand in Aussicht stelle. Die dritte Gruppe, in der die Unterstützung für den Präsidenten schwinde, seien registrierte Wähler der Republikaner, die sich von Trump nicht repräsentiert fühlten und Biden als das kleinere Übel empfinden würden. Die Ernennung von Amy Coney Barrett zur Richterin am Obersten Gerichtshof könne jedoch einige dieser Abtrünnigen wieder ins Trump-Lager zurückführen.

„Trumps zahlreiche Wahlkundgebungen unter freiem Himmel an Flughäfen zeigen eine enorm motivierte Kernwählerschaft. Würde Begeisterung alleine den Wahlausgang bestimmen, müsste sich Donald Trump keine Sorgen machen. Trump muss ebenfalls darauf hoffen, dass sich Wähler, die sich bis zum Wahltag unsicher sind, kurz vor Schluss für ihn entscheiden, wie dies 2016 der Fall war. Doch dies ist in diesem Jahr unwahrscheinlich, da eine Woche vor dem Wahltag schon ein Drittel der Wähler ihre Stimme abgegeben haben.“

Trump hat im wahlentscheidenden Bundesstaat Florida signifikant aufgeholt und treibt Biden vor sich her

Inzwischen greife Biden seinen Kontrahenten in einstigen republikanischen Hochburgen wie Texas oder Georgia an, Trump wiederum habe in dem für die Wahl so wichtigen Bundesstaat Florida gleichgezogen oder liege sogar leicht vorn.

„Trump ist es bisher nur in kleinen Ansätzen gelungen, das Referendum über sein unzureichendes Corona-Management in eine Abstimmung über den Charakter und die Eignung Joe Bidens zu verwandeln. Gleichwohl könnte das Wecken von Zweifeln an Biden bei kleinen Wählergruppen in den umkämpften Bundesstaaten einen Unterschied machen, da Trump nach Umfragen in Staaten wie Pennsylvania und vielleicht auch in Michigan deutlich aufgeholt hat.“

Im Falle der Wahlniederlage Trumps werde es für die Republikanische Partei darum gehen, Schadensbegrenzung zu betreiben und zu versuchen, ihre Mehrheit im Senat zu behaupten, um ein „Durchregieren“ unter einem Präsidenten Biden und einem mehrheitlich demokratischen Kongress zu vermeiden, lautet Thunerts Fazit. "

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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