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ÄRZTE OHNE GRENZEN ist in einigen Teilen des Irrawaddy-Deltas noch immer die einzige Hilfsorganisation

Archivmeldung vom 28.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Fast einen Monat nachdem der Zyklon Nargis Teile Myanmars verwüstet hat, ist die Not Tausender Überlebender noch immer überwältigend groß und die geleistete Hilfe völlig unzureichend. Im stark betroffenen Irrawaddy-Delta erreichen Teams von ÄRZTE OHNE GRENZEN mit ihren Booten immer neue abgelegene Dörfer, deren Bewohner bislang keinerlei Hilfe erhalten haben. Neben Nahrung fehlen vor allem sauberes Trinkwasser und Unterkünfte.

ÄRZTE OHNE GRENZEN arbeitet derzeit mit mehr als 250 Mitarbeitern in den Regionen Bogale, Pyenpon, Labutta und Heyngyi. Die 36 Teams haben bislang 310 Tonnen Reis, 84.000 Fischkonserven, 16.500 Liter Speiseöl und Plastikplanen an 60.000 Familien verteilt. Unter den Mitarbeitern im Delta sind mittlerweile auch ein gutes Dutzend internationale Experten. Mehr internationale Spezialisten werden jedoch dringend gebraucht.

Die Teams im Delta behandeln täglich rund 500 Menschen. Nachdem sie anfangs vor allem Wunden und Knochenbrüche versorgt haben, die sich die Patienten im Sturm zugezogen hatten, sehen sie nun mehr und mehr Patienten mit Durchfall, Fieber und Atemwegsinfektionen. Die schlechten Lebensbedingungen der Überlebenden des Zyklons begünstigen diese Erkrankungen. Bisher haben die Teams keine schweren Ausbrüche von Krankheiten gesehen. Dennoch ist die Situation beunruhigend.

Wasser- und Sanitärexperten von ÄRZTE OHNE GRENZEN haben an etlichen Orten Wassercontainer verteilt, verunreinigte Wasserstellen gereinigt, Wassertanks bereitgestellt und Trinkwasseraufbereitungsanlagen gebaut. Doch der Zugang zu sauberem Wasser ist vielerorts nach wie vor problematisch. Im Sturm wurden außerdem viele Latrinen zerstört, die wiederhergestellt werden müssen.

Im Delta gibt es noch immer täglich starke Regenfälle, und die Menschen brauchen dringend Unterkünfte. Der Anfangsbestand an Hilfsmaterialien wie Plastikplanen ist jedoch fast aufgebraucht. ÄRZTE OHNE GRENZEN plant daher, zusätzliche Frachtflugzeuge mit Hilfsgütern ins Land zu bringen. Nach der Ankündigung der birmesischen Behörden, mehr Helfer ins Land zu lassen, besteht außerdem die Hoffnung, auch endlich mehr internationale Experten ins Delta schicken zu können. Derzeit warten rund 20 internationale Mitarbeiter in Rangun auf die Erlaubnis, dort arbeiten zu dürfen.

Viele Überlebende leiden nach der Katastrophe unter schwerem psychischen Stress. Sie sind hochgradig verwirrt, können keine Gefühle zeigen oder wollen nicht wahrhaben, dass ihre Familienangehörigen tot sind. Ein psychologisch geschulter Mitarbeiter von ÄRZTE OHNE GRENZEN baut derzeit in Rangun einen Beratungsdienst auf und prüft, ob dies auch im Delta möglich ist.

Quelle: ÄRZTE OHNE GRENZEN

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