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China droht der Weltbank

Archivmeldung vom 27.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

China beschleunigt die Schaffung einer globalen Finanzstruktur, die fähig ist, der Weltbank und der Asiatischen Bank für Entwicklung Konkurrenz zu bieten. Es schlug vor, das Stammkapital der Asiatischen Bank für Infrastruktur-Investitionen bis auf 100 Milliarden Dollar zu erhöhen. Das teilte, laut einem Bericht von Konstantin Garibow bei Radio "Stimme Russlands", die Londoner Zeitung „The Financial Times“ mit. Das Projekt selbst hatte im vergangenen Oktober der Staatschef der Volksrepublik China, Xi Jinping, bei seiner ersten Reise nach Südostasien vorgeschlagen.

Weiter heißt es im Beitrag: "China beschleunigt die Schaffung einer globalen Finanzstruktur, die fähig ist, der Weltbank und der Asiatischen Bank für Entwicklung Konkurrenz zu bieten. Es schlug vor, das Stammkapital der Asiatischen Bank für Infrastruktur-Investitionen bis auf 100 Milliarden Dollar zu erhöhen. Das teilte die Londoner Zeitung „The Financial Times“ mit. Das Projekt selbst hatte im vergangenen Oktober der Staatschef der Volksrepublik China, Xi Jinping, bei seiner ersten Reise nach Südostasien vorgeschlagen.

Seitdem bekundeten bereits 22 Länder, darunter auch mehrere Erdöl-Monarchien des Nahen Ostens, ihr Interesse an dem chinesischen Projekt. Nach nicht bestätigten Angaben hat China den Start dieses Projekts auch mit mehreren europäischen Staaten, mit Australien, den USA und mit Japan erörtert. Sollten sie mit zu den Aktionären gehören, so rechnet Peking damit, ihren Einfluss auf die Bank auf ein Minimum zu beschränken.

Das vor allem kraft der Tatsache, dass es selbst den größten Teil des Stammkapitals einbringen will. Außerdem stellt sich China die Asiatische Bank für Infrastruktur-Investitionen vor allem als direkten Wettbewerbspartner der Asiatischen Bank für Entwicklung vor. Dort spielen die USA und Japan die führende Rolle, die jeweils 15,7 und 15,6 Prozent des Stammkapitals dieser Bank kontrollieren. Zum Vergleich sei gesagt, dass China 5,5 Prozent der Aktien gehören. Das Stammkapital bis auf 100 Milliarden Dollar zu erhöhen, hatte China gerade deshalb vorgeschlagen, um real mit der Asiatischen Bank für Entwicklung konkurrieren zu können, deren Stammkapital 165 Milliarden Dollar beträgt.

Chinas neues Projekt werde ihm helfen, seinen Einfluss am globalen Finanzmarkt zu festigen, meint der Bankanalytiker der unabhängigen Agentur „Investcafé“, Grigori Birg, und fährt fort:

„Dieses Projekt ist gemeinsam mit der von China unterstützten Gründung einer Bank für Entwicklung der BRICS dazu vorgesehen, um die Dominanz der Länder des Westens im Weltfinanzsystem zu verringern. Die Lokomotive der künftigen Entwicklung werden gerade die Entwicklungsländer sein, und China ist heute schon die zweitstärkste Wirtschaftsmacht der Welt. Deshalb müssen gerade sie ein größeres Gewicht bei der Kontrolle über die Weltfinanzströme besitzen. Und das versucht China zu erreichen, indem es die Asiatische Bank für Infrastruktur-Investitionen gründet.“

Der Experte Grigori Birg meint, dass die neue Bank auch den Interessen Chinas zur Verstärkung der Kontrolle über die Infrastruktur des Auslands dienen wird.

„China interessiert die Beteiligung an Infrastrukturprojekten, an der Erschließung und Förderung von Naturressourcen im Ausland“, sagt Grigori Birg. „Aus diesem Grunde ist es für China notwendig, an der Finanzierung derartiger Vorhaben teilnehmen. Darunter möglicherweise auch gemeinsam mit Privatunternehmen oder mit staatlichen Banken anderer Länder. Wir sehen das am Beispiel seiner Zusammenarbeit mit Rosneft und Gazprom. Die Verträge mit ihnen begleitete China mit der Finanzierung gemeinsamer Projekte. Mit dem Ziel, die Kapitalisierung der Asiatischen Bank für Infrastruktur-Investitionen zu erhöhen, will China gerade seine Beteiligung an Infrastruktur- und anderen großen Projekten im Ausland verstärken“, sagt der Experte.

Unter den ersten Projekten der Bank wird der Bau der Eisenbahnstrecke Peking-Bagdad genannt. Vermutlich werden die größten Kreditsummen für seine Realisierung von China kommen. Dabei schließen die Experten nicht aus, dass die neue Bank auch eine neue Plattform für die höhere Konvertierbarkeit des Yuan sein wird, denn die Nachfrage der sich entwickelnden Märkte nach Krediten in Yuan nimmt stetig zu."

Quelle: Text Konstantin Garibow - „Stimme Russlands"

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