Britischer Söldner „plaudert aus dem Nähkästchen“ nach Gefangennahme
Archivmeldung vom 06.05.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićAndrew Hill, ein Vater von 4 Kindern aus Plymouth war zum Kämpfen in die Ukraine gegangen und wurde in Kampfhandlungen der Region Mikolajiw von russischen Streitkräften gefangen genommen. Er wurde nach seiner Gefangennahme im russischen Fernsehsender Rossiya1, mit seinen Aussagen dazu gezeigt. Dies berichtet das Magazin "Unser Mitteleuropa".
Weiter berichtet das Magazin: "Söldner will nach Hause
Bevor Hill in die Ukraine kam, verfügte er bereits über Kampferfahrung. Er diente in den Bodentruppen Großbritanniens und kämpfte in Afghanistan. Er ist ein Militärausbilder mit Kampferfahrung.
In dem gezeigten Filmmaterial zeigte man Hill mit einem Kopfverband und dem liken Arm in einer Schlinge, er scheint verwundet worden zu sein. Man fragte ihn zu Beginn wer er sei und warum er in die Ukraine zum Kämpfen gekommen war. Hill erklärte, er habe Erste Hilfe von den russischen Einheiten erhalten. Weiter fragte er im Zuge des Verhörs, wie lange er festgehalten werde, bevor er nach England zurückkehren könne. Die Antwort darauf war, „dazu kann ich Ihnen nichts sagen, aber Sie können sicher sein, dass es so sein wird.“
Seitens des Senders Rossiya1 hört man, „Andrew Hill legte seine Waffen nieder und ergab sich dem russischen Militär in der Region Mykolajiw, nachdem die Gruppe von Söldnern, in der er kämpfte, besiegt und er selbst verletzt worden war.“
Die Ukraine hatte bis dato wiederholt bestritten, „Söldner“ zur Abwehr russischer Streitkräfte eingesetzt zu haben. Der ehemalige Verteidigungsminister des Landes sagte, es gebe in der Ukraine keinen „legalen Mechanismus“, der die Rekrutierung von Söldnern erlaube.
Das ganze Szenario wird auch dadurch überschattet und bestätigt, dass der britische Söldner Scott Sibley, bei Kämpfen in der Ukraine getötet und zwei seiner Landsleute, Shaun Pinner und Aiden Aslin, von russischen Streitkräften gefangen genommen wurden, wie auch der Mirror berichtet. Der Filmbericht mit der Aussage Hills wurde vom Mirror allerdings nicht öffentlich gemacht.
Vor Kamera „ausgepackt“
Hill, der es bisher gewohnt war, sobald er gefragt wurde, anti-russische Parolen zu propagieren, erklärte nun vor laufenden russischen Kameras, auf die Frage, „was würden Sie anderen Engländern gerne sagen, die sich entscheiden, in die Ukraine zu gehen?“ Er antwortete: “Sie müssen wirklich darüber nachdenken, das betrifft uns nicht.”
Er erklärte auch, „ich habe keinen Rang, ich weiß nur, dass die Fremdenlegion gesagt hat, ich könnte helfen.“
Auf die Frage nach seiner Herkunft und seinen Familienverhältnissen erklärte er, „ich habe eine Ex-Frau. Mein Vater ist tot, mein Vater ist dieses Jahr an Silvester gestorben. Ich habe keine Beziehung zu ihr (seiner Mutter).“
„Gibt es noch jemanden, der sich um Sie kümmern kann?“, wurde er gefragt. „Meine Kinder, ich habe vier Kinder und ich habe einen Partner, mit dem ich jetzt zusammen bin“, antwortete Hill.
Auf die Frage, ob ihm eine Waffe zugeteilt worden sei, sagte er, „ja, ich trug eine CZ (Pistole)“ Er sagte, er sei in einer Gruppe von sieben Mann gewesen, als er festgehalten wurde. „Ich habe eigentlich keine Ahnung, wer sie waren“, fügte er hinzu.
Hill sagte, er habe die Grenze in Shezhuv, Polen, überquert, dorthin sei er alleine geflogen und selbst zur Grenze gegangen. Er wurde gefragt, wie viel er bezahlt bekam – darauf erwiderte er nichts. „Sie haben mich nicht bezahlt“, erklärte er schließlich.
„Bin ich in Sicherheit?“, fragte Hill. „Ja, du bist sicher, keine Sorge“, war die Antwort.
„Wie wird das funktionieren, wie lange wird [unverständlich] es dauern nach England zurück zu gehen?“, fragte Hill. „Ich kann im Moment absolut nicht sagen, wie lange es dauern wird, aber Sie können sicher sein, dass Ihr Leben nicht mehr in Gefahr ist“, war die Antwort.
„Was ist mit [zeigt seinen Arm], werde ich ins Krankenhaus geschickt?“ „Ja, du wirst versorgt.“
Weitere Tipps für andere Söldner und die es noch werden wollen
Einige Söldner-Trupps wurden nach Angaben Hills bereits eliminiert, es gäbe allerdings noch einige, für die es aber nicht mehr „lange dauern würde“, so Hill.
Er äußert sich sehr abschätzig über „seine“ Söldner-Kameraden, „sei würden für Geld jedes Verbrechen, auch an Zivilisten, begehen und auch russische Soldaten foltern.
Weiter „Geständnisse“ des 35 jährigen folgen hier:
„Nachdem ich in die Ukraine gekommen war, wurde mir klar, dass es hier die Hölle war“, sagt er, bevor er hinzufügt, dass die ausländischen Söldner, mit denen er bis letzte Woche kämpfte, „wirklich böse Menschen und Sadisten“ waren.
„Sie waren bereit, jeden schmutzigen Job zu erledigen, der für Geld benötigt wird“, sagte Hill.
„Sie kommen nicht für Geld in den Krieg, sie bekommen Geld, aber sie tun es, weil es ihnen Spaß macht. Viele von ihnen verstehen weder die ukrainische noch die russische Sprache.“
Hill erklärt weiter, dass das mangelnde Verständnis der Söldner für die Sprache der Grund dafür ist, dass „sie (Zivilisten) erschießen und sie wahllos verletzen“.
Er fügt hinzu: „Sie haben diesen Leuten ohne jede Scham wertvolle Dinge gestohlen. Söldner folterten auch russische Soldaten und russische Kampfaktivisten.
„Sie schneiden ihnen die Finger ab und foltern sie. Die Gefangenen wurden schwer geschlagen und ihnen wurde Essen und Trinken entzogen.
„Ich habe noch nie zuvor eine solche Grausamkeit in diesem Ausmaß gesehen.“
„Anhänger der Neonazis und der nationalistischen Ideologie herrschen in diesem Lager vor“, fährt Hill fort.
„Sie sind stolz auf die Tätowierungen der Hakenkreuze und der Doppel-S-Embleme. Es war furchtbar.
„Leider fand ich mich unter diesen schrecklichen Menschen wieder und wurde unwissentlich in diese Kriegsverbrechen verwickelt.
„Ich verstehe, dass alles falsch gemacht wurde, und ich hoffe auf Nachsicht seitens der Volksrepublik Donezk, erklärt Hill abschließend.
In Großbritannien hat seine Partnerin Candice Morgan verzweifelte Anstrengungen unternommen, um ihn zurück nach Großbritannien zu bringen, und die Nachricht verbreitet, dass ihr Partner ein „Kriegsgefangener“ sei.
Nur eine Woche vor seiner Gefangennahme hatte Hill in einer leidenschaftlichen Bitte an seine Facebook-Follower um mehr Ressourcen für den Kampf gegen die Russen gefleht."
Quelle: Unser Mitteleuropa