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US-TV-Sender benutzt falschen Beamten für Bekräftigung von Trumps Worten

Archivmeldung vom 28.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Fox News: Studio A
Fox News: Studio A

Foto: Common Good
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der amerikanische TV-Sender Fox News hat in einer Sendung zu Flüchtlingsproblemen in Schweden einen Gast als schwedischen Sicherheitsberater vorgestellt. Nun schreibt die US-Zeitung „The New York Times“ (NYT), dass der Journalist Bill O’Reilly eingestanden habe, dass dieser „Experte“ keine unmittelbare Rolle in der schwedischen Regierung spiele.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "„Herr Bildt konsultiert im Bereich Terrorismus, das stimmt, wir hätten aber klarstellen müssen, dass er keine unmittelbare Rolle in der schwedischen Regierung spielt“, so O’Reilly.

Weiter nennt er Bildts Informationen akkurat, allerdings gibt er zu, dass Fox News „einen passenderen Gast“ von der gegen die Immigration argumentierenden Seite hätte einladen sollen.

Wie Bildt selbst behauptet, hat der Sender seine Funktion vor der Sendung erfunden. Fox News dementierte diese Vorwürfe allerdings.

NYT zufolge hieß Bildt früher Tolling, begann jedoch 2013 eine Kariere als rechtsextremistischer Politiker. Seit der Zeit gibt er sich für einen Verwandten des damaligen schwedischen Ministerpräsidenten Carl Bildt aus, der jedoch diese angebliche Verwandtschaft bestreitet.

Der vermeintliche Sicherheitsberater hatte bereits Probleme mit der Polizei und sogar eine Vorstrafe, so das Blatt.

Am 18. Februar hatte Trump in Florida in Bezug auf Terrorattacken gesagt: „Schaut Euch an, was gestern Abend in Schweden passiert ist. Schweden! Wer hätte das gedacht? Schweden!“ wiederholte der US-Präsident. „Sie haben große Zahlen aufgenommen“, so Trump weiter mit Blick auf die Flüchtlingspolitik, „und jetzt haben sie Probleme, die sie nie für möglich gehalten hätten.“

In Wirklichkeit hatte es in Schweden aber gar keinen Vorfall gegeben, bei dem ein islamistischer Hintergrund auch nur in Erwägung gezogen werden könnte, erst recht nicht in den vergangenen Tagen oder Wochen.

Viele Schweden zeigten sich in sozialen Netzwerken über Trumps Äußerung daher äußerst überrascht. Das schwedische Außenministerium forderte von Washington eine Stellungnahme dazu.

​Laut dem Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, hatte Trump die wachsende Kriminalität wegen der Flüchtlingspolitik im Allgemeinen und keinen konkreten Vorfall gemeint. Später teilte Trump via Twitter mit, er habe sich auf einen Bericht des US-amerikanischen TV-Sender Fox News über Einwanderer in Schweden bezogen.

In dem Fox-News-Beitrag vom 17. Februar ging es vor allem darum, dass Schweden im vergangenen Jahr mehr als 160.000 Asylsuchende aufnahm, aber lediglich 500 Arbeit gefunden hätten. Zudem, so heißt es in der Sendung, gebe es in dem Land seitdem einen Anstieg von Waffengewalt und Vergewaltigungen.

Die Zuwanderungskrise in Europa hatte sich im Zusammenhang mit dem wachsenden Flüchtlingszustrom aus Nordafrika, dem Nahen Osten sowie aus Zentral- und Südasien zugespitzt. Die Zahl der Migranten aus den Unruhegebieten des Nahen Ostens und Nordafrikas steigt noch immer an. Allein im Jahr 2015 waren rund 1,8 Million Migranten nach Europa gekommen. Experten sprechen von der größten Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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