Wurde MH17 von zwei BUK-Raketen abgeschossen? Neue Erkenntnisse
Archivmeldung vom 06.06.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNachdem es in den letzten Monaten mit der Berichterstattung über den wahrscheinlichen Abschuss der malaysischen Passagiermaschine Flug MH17 ruhiger geworden war, taucht das Thema seit Ende Mai wieder häufiger in den Medien auf. Insbesondere geht es jetzt um Satelliten-Aufnahmen, die laut "Bellingcat" angeblich von Russland gefälscht wurden. Damit soll nun der Beweis erbracht worden sein, dass die dort zu sehenden Buk-Raketenwerfer nicht vom ukrainischen Militär stammen, sondern Russland eine Mitschuld an der MH17-Katastrophe hat. Am gestrigen Freitag verkündete Igor Smeschko, Berater des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, sogar im Rahmen einer Konferenz in Brüssel: „Nach meiner Kenntnis hatte die Ukraine ihr letztes BUK-System an Georgien verkauft“. Doch ist dies wirklich so? ExtremNews hat sich die Meldungen näher angeschaut und im daraus resultierenden Bericht nachfolgend auch Informationen verarbeitet, die der Redaktion von Lesern zugeschickt wurden.
Am 17. Juli 2014 kam es über der Ostukraine zu der Katastrophe, bei der laut offiziellen Medienberichten alle 298 Insassen einer Boing 777 getötet wurden. Skurril an der Sache ist, dies sei am Rande bemerkt, dass der in den alternativen Medien für seine Enthüllungsberichte äußerst bekannte Harald Kautz-Vella bereits am 13. Juli einen Terrorangriff unter Falscher Flagge mit einer malaysischen Boeing 777 in Europa für den Zeitraum vom 16. bis 20. Juli 2014 vorraussagte, was man unter folgendem Link auf deutsch nachlesen kann: Hier klicken.
Schnell war in den westlichen Medien jedoch bereits der Schuldige gefunden. Es soll sich, wie heute immer noch behauptet wird, um von Russland unterstützte Separatisten gehandelt haben, die mittels eines selbstfahrenden Buk-Raketenwerfers das Flugzeug abgeschossen hätten. Obwohl Russland schnell diese Darstellung dementierte und Gegenbeweise vorlegte, führten die Ereignisse in der Ostukraine unter anderem dazu, dass Russland aus den G8 ausgeschlossen wurde. So tragen die jetzigen Meldungen über angeblich von Russland gefälscht Beweise - gerade kurz vor dem G7-Gipfeltreffen und nachdem einige Politiker und Experten öffentlich fragten, ob Russland nicht wieder in den Kreis aufgenommen werden sollte - doch einen faden Beigeschmack.
Doch wer ist eigentlich die Recherche-Gruppe Bellingcat, die Russlands Verteidigungsministerium forensisch Manipulationen nachgewiesen haben will? Bei Wikipedia heißt es dazu: "Bellingcat ist ein investigatives Recherchenetzwerk. Dieses gruppiert sich um den britischen früheren Finanz- und Verwaltungsfachmann Eliot Higgins (Pseudonym: Brown Moses). Die Gruppe betreibt eine gleichnamige Internet-Plattform, auf der sie die Ergebnisse ihrer Analysen veröffentlicht." Die Medien bezeichnen Bellingcat als unabhängige Enthüllungs-, Investigativ- oder Rechercheplattform. Deren Mitarbeiter sollen unabhängige Experten und Investigativjournalisten sein, wie unter anderem in einer Meldung bei Zeitonline behauptet wird. Higgins und Bellingcat erhielten in diesem Jahr den Sonderpreis des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises, einer der renommiertesten deutschen Auszeichnungen für Journalisten.
Doch es gibt auch kritische Stimmen zu Bellingcat. So wies der deutsche Medienjournalist Stefan Niggemeier daraufhin, dass es sich bei den Mitarbeitern um Bürgerjournalisten handelt und kritisierte die unkritische Rezeption der Leitmedien.
Um wen es sich bei den Mitarbeitern von Bellingcat tatsächlich handelt und welche Interessen dort verfolgt werden, lässt sich nicht eindeutig sagen. Allerdings scheinen Bellingcats Untersuchungen gravierende Mängel in der Methodik, Lücken in der Argumentation und Fehler in den Schlussfolgerungen aufzuweisen, die so schwerwiegend sind, dass man weder von Experten noch Investigativjournalisten sprechen kann.
Zur angeblich nachgewiesenen forensischen Bildmanipulation sagte der Bildforensiker Jens Kriese im Interview mit Spiegel Online: "Der Begriff "forensische Analyse" ist nicht geschützt. Das Bellingcat-Vorgehen ist aus forensischer Sicht aber nicht griffig. Sie stützen sich im Kern auf sogenannte Error Level Analysen (ELA). Das Verfahren ist nicht streng wissenschaftlich und subjektiv. Aus diesem Grund gibt es keinen einzigen Fachaufsatz, der sich mit dieser Methode befasst. Forensiker setzen Computerverfahren ein, die möglichst eindeutige Schlussfolgerungen erlauben: manipuliert, ja oder nein? Anders als Bellingcat behauptet, liefert die Error Level Analyse keine eindeutigen Ergebnisse. Die Schlussfolgerung hängt immer vom Blickwinkel des Menschen ab, von seiner Interpretation."
Eine ausführlich Analyse zu den gefälschten Bildern und Bellingcat gibt es in einem Blogbeitrag unter dem Titel "Bellingcat-Analyse MH 17 so unseriös wie BILD und SPON". Der Link dazu lautet: https://hogymag.wordpress.com/2015/06/02/bellingcat-analyse-mh-17-so-unserios-wie-bild-und-spon/
Woher kam der Buk-Raketenwerfer?
Bellingcat war es auch, die behaupteten nachgewiesen zu haben, dass ein Buk-Raketensystem einen Tag vor dem Absturz von MH 17 durch Russland und von Rebellen kontrollierte Gebiete gefahren sei und am Tag nach dem Absturz sei das gleiche Fahrzeug mit einer fehlenden Rakete zurück nach Russland gebracht worden. Dieser Sachverhalt war unter anderem Thematik in der am 27. April 2015 ausgestrahlten Dokumentation mit dem Titel "Todesflug MH17 – Warum mussten 298 Menschen sterben?“. Zu diesem Film bekam ExtremNews folgende Analyse von einem Leser geschickt, der hier gerne anonym bleiben möchte.
Der Leser schreibt über die im Film gemachten Aussagen: "Der Film, der anfangs eine Reihe von (un)aufgeklärten und widersprüchlichen Fragen zum Thema darstellt und dadurch den Anschein von Ausgewogenheit erweckt, spitzt sich dann auf seine wichtigste Aussage zu: der Flug MH 17 sei doch von einer (?) BUK-Rakete abgeschossen worden. Der Raketenwerfer stammte aus russischem Bestand und nahm den Weg in den Donbass. Er sei auf einem Sattelschlepper bis zur Stadt Snizhne gefahren worden, dort abgeladen und als Kettenfahrzeug bis zum Abschussort in der Nähe von Snizhne gelangt um eine (?) Rakete auf die Boeing 777 abzufeuern. Anschließend sei er über Umwegen wieder zurück zu der 50 km entfernten russischen Grenze gelangt (erneut auf dem Sattelschlepper). Eine gut sichtbare „verdeckte“ Aktion ?? Man kann nicht nachvollziehen, warum der Sattelschlepper, aus Russland kommend, über Donetsk fährt, das weiter westlich liegt, anstatt rechtzeitig nach Snizhne abzubiegen, das näher an der Grenze liegt.
Die Transportmodalität der BUK-Rakete: Die Russen verfügen über moderne BUK-Fahrzeuge mit Rädern. Warum sollten sie bei einer geheimen Aktion solche umständlichen Umlademanöver, und dazu am hellen Tage, durchführen? Man stelle sich einen Krieg mit Sattelschleppern vor. Die Autoren kommentieren im Film, dass ein Panzer-Kettenfahrzeug nicht weit fahren kann. Wenn die Russen die Operation tatsächlich durchgeführt hätten, wären sie dann nicht in der Lage gewesen, eine geeignete militärische Ausrüstung zu benutzen? Muss das russische Militär mit Hilfe der Separatisten einen Sattelschlepper von einem örtlichen Händler „enteignen“, wie der Besitzer des Trailers behauptete? http://www.parismatch.com/Actu/International/EXCLU-MATCH-Un-camion-vole-pour-transporter-le-systeme-lance-missiles-577289
Die zum Funktionieren unverzichtbare high-tech Radar- und Kommandostation der BUK-Rakete, ein Zwillingsfahrzeug zum Raketenträger, wurde nirgendwo gezeigt oder erwähnt. Ohne sie ist das BUK-System jedoch „blind“, handlungsunfähig. www.youtube.com/watch?v=DDXScnEKaP0 (BUK-M2 in Aktion).
Der Start einer Buk-Rakete ist ein weithin sichtbares dramatisches Zündungsereignis, begleitet von einem ohrenbetäubenden Lärm, der bis zu 7km vom Abschussort zu hören ist. Er ist am Boden zu orten, nicht am Himmel.
Das Bildmaterial enthält u.a. auch das Video, welches bereits am 18.07.14 vom ukrainischen Geheimdienst veröffentlicht wurde. Im ARD-Film ergänzt sich dieses Material nun mit den anderen Videos wie in einem Puzzle, sie zeigen die Reise der BUK-Raketen durch den Donbass.
Die Videobilder, mit welchen erneut schwerste Anklagen gegen die russische Regierung formuliert werden, haben jedoch gravierende Mängel. Akribische Recherchen im Internet belegen zahlreiche Ungereimtheiten, von denen wir hier nur einige benennen können.
Auf der Video-Sequenz (Foto) des ukr ainischen Geheimdienstes sieht man einen Raketenträger, dem ZWEI Raketen fehlen der insgesamt vier, während im Film von nur einer fehlenden Rakete gesprochen wird. (www.youtube.com/watch?v=iIdODh-3-p8 ).
Wurde jemals behauptet, dass die Boeing 777 von ZWEI Raketen getroffen wurde? Doch die Videobilder lassen nur diesen Schluss zu, falls dieser Raketenträger das Flugzeug abgeschossen haben soll, und falls es derselbe ist, auf dem die ganze Argumentation des Films aufbaut.
Der Zuschauer erfährt keine Datumsbeweise der Aufnahmen. Allerdings wird von den Untersuchern mittels der Schattenwürfe auf den Bildern die Uhrzeiten der gefilmten Beobachtungen errechnet. Damit sollen Etappen auf der Anfahrt zum Abschussort am 17.07. gekennzeichnet werden (kurz vor Mittag, und dann wieder um etwa 16.00 Uhr), sowie auf der Abfahrt zurück zur russischen Grenze. Tatsächlicht sieht man auf mehreren Bildern einen strahlend blauen Himmel, klares Sonnenlicht und präzise Schatten. Auch auf einem Foto des Raketentransporters von Paris Match sind sonniges Wetter und klar umrissene Schatten zu sehen (Donetsk).
Auf einem anderen Videobild sieht man ebenfalls helles Sonnenlicht und Schatten.
Am Tag des Flugzeugabsturzes war der Himmel der betroffenen Region von einer starken Wolkendecke bedeckt, besonders die Zone im Südosten und Südwesten der Absturzstelle - also Donetsk, Thorez, Snizhne – dort, wo sich der BUK-Transporter bewegt haben soll und wo die Aufnahmen an diesem Tag (angeblich) gemacht wurden. Der Himmel lockerte sich erst zur Zeit des Absturzes nach Norden hin etwas auf. Es gab keine klaren Schattenwürfe. Die Autoren verschweigen dieses Indiz.
Mehrere Videos, die von Anwohnern im Augenblick des Absturzes aufgenommen wurden, zeigen einen weißen, bedeckten Himmel mit Auflockerungen Richtung Norden.
https://www.youtube.com/watch?v=mDMjnwbIDBE
https://www.youtube.com/watch?v=qdPnzdCRpoM
http://www.youtube.com/watch?v=RyxIiW9m2mM
In der Analyse des Verbands der russischen Ingenieure wird auf diese Wetterlage verwiesen:
4.2. Meteorological conditions in the area of the crash of the Boeing 777
Wetterarchiv in Thorez, Region Donetsk, Donnerstag, 17 Juni 2014 |
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Uhrzeit |
Wetterlage |
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Luftdruck |
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Durchgehende Wolkendecke |
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Das Satellitenbild im Bericht des niederländischen Untersuchungsausschusses 9.9.2014 zeigt deutlich eine durchgehende Wolkenbedeckung im roten und orangenen Bereich im Südosten und Südwesten der Absturzstelle. Die Autoren des Films hätten anhand von Archiv-Satellitenbildern belegen müssen, dass die auf den Fotos zu sehenden Wetterlagen mit den Uhrzeiten und Ortsangaben der Videobilder im Film übereinstimmen.
Die Rauchwolke am Horizont
Als Beweis der Tatsache, dass überhaupt eine Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde, präsentieren die Film-Autoren das gleiche Foto, welches ebenfalls am Tag nach dem Absturz vom ukrainischen Geheimdienst veröffentlicht wurde. Es zeigt eine Landschaft mit Feldern und Baumgruppen, an deren weit entferntem Horizont eine kaum wahrnehmbare Rauchsäule aufsteigt. Genauer gesagt: Es handelt sich nicht um eine durchgehende Rauchsäule, sondern um kleine, blasse Wölkchen, die in einer senkrechten Linie zum Himmel aufsteigen.Sie enden auf mittlerer Höhe des Himmels.
Es wird behauptet, das sei der Kondensstreifen einer (?) gerade abgeschossenen BUK-Rakete. Widerspruch: Eine BUK-Rakete wird aus der Schrägstellung abgefeuert und zum Ziel gelenkt. Eine senkrecht startende Rakete (mit einem senkrechten Kondensstreifen), wie es das Foto von der Rauchsäule suggeriert, ist gerade in diesem Fall sehr fragwürdig aufgrund der Position der Startrampe zum Punkt des Flugzeugabschusses. (Der Kondensstreifen müsste schräg in Richtung Nord-Westen verlaufen).
In dem ARD-Bericht zitieren die Autoren den Text des Verbands der Ingenieure Russlands vom 15.08.2014, worin die Ursachen des Absturzes analysiert werden (Die hier abgebildeten Fotos vom Start einer BUK-M1 Rakete und deren Kondensstreifen wurden diesem Text entliehen). Die technischen Daten sind darin detailliert beschrieben. Nach der Lektüre ist es ausgeschlossen, die darin gezeigten Fotos zum Thema mit der im Film gezeigten Rauchsäule gleichzusetzen.
Die Autoren handelten also in voller technischer Kenntnis und gegen besseres Wissen, als sie das Foto einer Rauchsäule auf einem Felde für den Kondensstreifen einer gerade abgeschossenen BUK-M1 Rakete in dem ARD-Beitrag ausgaben.
Diese bewusste Informations-Fälschung muss als gezielte Täuschung eines millionenfachen Zuschauer-Publikums gewertet werden.
Übrigens: die BBC-Journalistin Olga Ivshina suchte am Tag nach dem Absturz anhand des besagten Geheimdienstfotos nach dem Abschussort. Sie fand keine Spuren und keine Zeugen dafür, wurde jedoch deshalb umgehend von BBC entlassen.
Tausende von Augenzeugen und kein BUK–Kondensstreifen
Die an dem Tatbestand beteiligten Journalisten waren mit Sicherheit davon in Kenntnis gesetzt, dass die niederländische Untersuchungskommission gleich nach dem Absturz einen Aufruf an die Bewohner des Absturzgebietes gerichtet hatte, in dem dazu aufgefordert worden war, alle ihre Fotos und Videos zum Thema an die WEB-Seite der Kommission zu senden. Es wurden damals 20.000 Fotos und 750 Videos eingereicht. http://www.dutchnews.nl/news/archives/2014/09/mh17_investigators_find_metal/
Die Untersuchungskommission ließ außerdem im November 2014 öffentlich verlauten, dass die Untersuchungszeit bis Mitte August 2015 verlängert werden müsse – mit der Begründung, dass u.a. tausende von Fotos und Videos auszuwerten sind.
Warum haben die Autoren des ARD-Films der deutschen Öffentlichkeit nur ein einziges, offensichtlich falsches Foto als Beweis für die Sichtung eines BUK-Kondensstreifens präsentiert, anstatt auf die Veröffentlichung dieses massenhaften Bildmaterials zu warten? Falls dort tatsächlich Bilder eines Kondensstreifens auftauchten?
Heute stellt sich überdies die Frage, warum die niederländische Untersuchungskommission neun Monate später erneut dazu aufruft, Beweismaterial und Zeugenaussagen für die Präsenz einer BUK-Rakete einzureichen? Ohne der Öffentlichkeit die Sichtung des bisherigen Zeugenmaterials mittels einer WEB-Seite zu ermöglichen?
Ganz offensichtlich waren unter den ersten, und spontan eingereichten Bildmaterialien und Zeugenaussagen keine, welche die Präsenz einer BUK-Rakete beweisen konnten. Der neuerliche Aufruf bedeutet gleichzeitig, dass diese tausende von Hinweise bereits von der Kommission durchgearbeitet wurden und ein anderes Ergebnis hervorbrachten.
Eine solche Fülle von Fotos, Video- und Audiomaterial wird von jedem Gericht der Welt als eindeutige Aussage zu einem Sachverhalt akzeptiert und führt zu einem Urteil. Jeder Bürger einer demokratischen Gesellschaft muss sich die Frage stellen, warum im Falle der MH17 Untersuchung dieses generelle juristische Kriterium missachtet wird.
Die Zeugenaussagen
Das Absturzgebiet ist relativ dicht bevölkert. Es gab tausende von Zeugen. Allerdings dürfte heute ein Teil der Zeugen durch den ukrainischen Artilleriebeschuss getötet worden sein. Die Autoren des Films haben keine identifizierbare Zeugenbefragung vor Ort realisiert, keine Interviews gemacht. Sie befragten „Anwohner in den Dörfern um Snizhne“ die den BUK-Einsatz bestätigen würden, da sie einen „heftigen Schlag“ und ein Zischen gehört haben – jedoch keinen Kondensstreifen erwähnen. Zitieren die Untersucher hier die Zeugen der YouTube Videos?
http://www.youtube.com/watch?v=Sa_R2NA1txc (Zeugen drei Frauen)
http://www.youtube.com/watch?v=czqmeMhWyFo (weitere Zeugenaussagen: “…ein Flugzeug schoss das andere ab und es fiel vom Himmel…”)
http://www.youtube.com/watch?v=iuoIw3jBV4g (weitere Zeugen:”…wir hörten das Geräusch eines zweiten Flugzeugs, das davonflog…”
(weiterer Zeuge: “ ich hörte zwei Pops, wie Schüsse, dann eine große Explosion, dann ein lautes Brüllen. Ich schaute nach oben und sah ein kleines Militärflugzeug. Es hatte eine silberne Unterseite.Deshalb bin ich 100% sicher, dass da ein zweites Flugzeug war…”
Keines der autentischen Zeugen-Videos werden im Film gezeigt.
Offenbar hat auch die niederländische Untersuchungskommission keine systematische Zeugenbefragung vor Ort durchgeführt, sonst wäre öffentlich davon berichtet worden. Kennen Sie einen Mordfall, wo auf eine systematische Zeugenbefragung verzichtet wird?
Vorläufige Schlussfolgerungen
Die Videos zeigen einen Sattelschlepper- oder Trailer- mit einem BUK-Raketenwerfer in verschiedenen Situationen. Der Trailer soll nach Aussagen des identifizierten Besitzers von Separatisten entwendet worden sein.
Das widerspricht der These, dass es eine russische Militäraktion war. Denn die benötigen keinen Trailer. Die Separatisten waren ihrerseits professionell nicht in der Lage, ein BUK-System zu bedienen. Sie hatten auch keines erbeutet, was vom ukrainischen Militär und dem Generalstaatsanwalt Vitali Jarjoma am 18.07.bestätigt wurde. Doch die Verfechter der im ARD-Film durchgesetzten These von der russischen Geheimaktion MH17-Abschuss müssen sich nach weiteren Überlegungen fragen lassen.
Das BUK-Radarsystem kann mit Sicherheit nicht zwischen den Farben und optischen Kennzeichnungen der einzelnen Fluggesellschaften von Zivilflugzeugen unterscheiden.
Ohne die Zusammenarbeit mit einer ukrainischen Bodenstation des zivilen Luftverkehrs ist ein russisches BUK-System in dieser Hinsicht in der Ukraine quasi „blind“, denn es kann verschiedene Zivilflugzeuge nicht voneinander unterscheiden. Wozu sollten die Russen es riskieren, eine „falsche“ Maschine abzuschießen? Doch warum sollte die B777 die „richtige“ Maschine sein? Mehr noch: der russische Präsident sollte ursprünglich auf der gleichen Route fliegen, in einem etwa 20 minütigem Abstand zur B777. Warum sollte das russische Militär eine solche Aktion gerade an diesem Tag durchführen, mit der es riskieren würden, den eigenen Präsidenten irrtümlich abzuschießen?
In der Nähe der B777 flogen in kurzem Abstand weitere Zivilmaschinen, wie es in verschiedenen Berichten heißt.
Wenn die Boeing 777 MH17 wirklich von (zwei) BUK-Raketen getroffen wurde, können das nur Raketen des ukrainischen Militärs gewesen sein, da nur diese durch die Koordinierung mit einer ukrainischen Luftkontrollstation darüber informiert werden können, welches Zivil-Flugzeug im Anflug ist. Alle, die dieses System kennen, wissen das (die Nato, das russ. Militär, usw) Bis heute hat Kiew die Frage Moskaus, wo denn ihre BUKs am 17.07. im ATO-Gebiet standen, nicht beantwortet. Immerhin wurde ihre verstärkte Radartätigkeit in der Nähe des Donbass- auch am Tage des Abschusses – vom russischen Militär registriert. Bis heute hat Kiew die Aufzeichnungen des Funkverkehrs nicht den Ermittlern übergeben. Diese Informationen sind unbedingt notwendig.
Zum Schluss einige Bemerkungen zur Qualität des im Film präsentierten VideoBildmaterials
Das Foto von Paris Match zeigt den gleichen Raketentieflader in einer Stadt mit Trolleybuskabeln. Es soll Donetsk sein. Ein geheimer russischer Panzer – BUK - Transport im Stadtzentrum einer ukrainischen Großstadt? Aus Russland kommend über Donetsk zu fahren um nach Snizhne zu kommen ist unsinnig, bitte Karte ansehen.
Außerdem werden mehrere große Fahrzeuge auf einer zweispurigen Landstraße gezeigt, im nachmittäglichen Gegenlicht fotografiert. Es könnte die gleiche Straße sein, die an dem gefilmten mehrstöckigen Wohnhaus vorbeiführt. Die Wetterlagen und die Schattenwürfe der beiden VideoBilder sind nicht identisch. Sie wurden jeweils mittags und – so scheint es - am späten Nachmittag aufgenommen (sehr schlechte Bildqualität). Die Zahl der großen Fahrzeuge passt nicht. Auf der Landstraße sind in großer Entfernung 4 panzerähnliche, vermeintliche BUK-Transporter zu sehen. Jedoch nur zwei werden für einen Abschuss gebraucht. Warum sollten die Russen 4 davon herumfahren?
Offenbar handelt es sich um einen Militärkonvoi, der zu einem anderen Zeitpunkt aufgenommen wurde.
Die Autoren spekulieren damit, dass Millionen Fernsehzuschauer bei diesen schnell vorbeiziehenden Bildern keine Möglichkeit haben, solche detaillierten Vergleiche anzustellen. Sie spekulieren mit der Schockwirkung der Bilder. Sie haben wissentlich getäuscht.
Grundsätzlich ist zu fragen, warum der ARD und der BND solche Umwege machen, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen... warum widmet man nicht eine Sendung der Untersuchung der Einschlagslöcher auf der Boeing? Dieses Thema wird in dem Film nicht einmal erwähnt. Im Grunde ein Eingeständnis seiner Beweiskraft.
Im niederländischen Militärgelände wird das am meisten zerstörte Cockpit bis heute vor der Öffentlichkeit verborgen (auf Anordnung des niederl. Staatsanwaltes). Die dort zugelassenen Wrackteile haben nur wenige Einschläge aufzuweisen. Genau das ist der Beweis dafür, dass das Flugzeug auf gar keinen Fall von zwei BUK-Raketen getroffen wurde, wie der Film glauben machen will. Denn sonst wäre seine Außenhaut auf der ganzen Länge durchsiebt und hätte bereits in der Luft gebrannt.
Diese Rückschlüsse sind nicht widerlegbare Evidenzen. Auch hier muss man sich fragen, warum keine juristischen Konsequenzen gezogen und ein Urteil gefällt wird.
Das bewusste Belügen des Fernsehpublikums und das Fälschen von Beweisen bzw.Indizien im Falle eines mehrfachen Mordes kann nicht länger schweigend hingenommen werden. Diese Handlung muss von der Justiz geahndet werden."
Der Leser kommt als Fazit seiner Analyse zu dem Ergebnis, dass die Anklage des ARD-Films gegen Russland hiermit widerlegt ist.
Kiew bestreitet mittlerweile Besitz von BUK-Raketensystem M1
RT deutsch meldete am gestrigen Freitag: "Nach den Anschuldigungen des russischen BUK-Produzenten Almaz-Antey, die malaysische Passagiermaschine Flug MH17 sei wahrscheinlich mit einem Flugabwehrraketensystem vom Typ BUK M1 abgeschossen worden, über den nur die Ukraine verfüge, hat Kiew nun verkündet keine Raketen dieses Typs zu besitzen. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums bezeichnete diese Aussage als „absurd“."
Im russischen online Magazin "Sputnik" war hierzu zu lesen: "Das russische Verteidigungsministerium verwies darauf, diese Kiews neue Darstellung vielen Fakten widerspräche. „Die Erklärung des ukrainischen Präsidentenberaters ist absurd“, kommentierte der Sprecher des Ministeriums Igor Konaschenkow am Freitag. „Derart unverhüllte Lügen von Seiten eines ranghohen Beamten sind einfach unanständig.“
Der Sprecher verwies darauf, dass der ukrainische Flugabwehrchef Dmitri Karpenko bereits Anfang Juni 2014, einen Monat vor der MH17-Katastrophe, den baldigen Dienstantritt eines modernisierten Fla-Raketensystems vom Typ Buk-M1 angekündigt hatte.
Im Oktober 2014 habe Präsident Poroschenko an der Universität Charkiw einen Unterrichtsraum für die Ausbildung von Bedienungspersonal für die Buk-Systeme besichtigt. „Wozu bildet die Ukraine dieses Personal denn aus, wenn sie keine solchen Raketen hat?“, fragte Konoschenkow. Er erinnerte auch an die Worte des ukrainischen Generalstaatsanwalts Vitali Jarema, der kurz nach dem Absturz berichtet hatte, dass „die Terroristen keine unserer Raketenkomplexe Buk und S-300 erbeutet haben“. Dass die Ukraine überhaupt keine Buk habe, sagte Jerema nicht."