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Zeitung: Germanwings-Copilot litt an Sehproblemen

Archivmeldung vom 28.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Matthias Groote, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Matthias Groote, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Copilot der am Dienstag abgestürzten Germanwings-Maschine litt angeblich an Sehproblemen. Der 27-Jährige habe sich deswegen in ärztliche Behandlung begeben, berichtet die "Bild am Sonntag". Ob diese Sehstörungen organischer Natur oder psychosomatischer Natur waren, ist laut BamS derzeit Gegenstand von Ermittlungen. Jedenfalls hätten sie seine Flugtauglichkeit gefährdet, heißt es in dem Bericht weiter.

Der Copilot soll zudem unter starken psychischen Problemen gelitten haben. Die Germanwings-Maschine war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf mit 150 Menschen an Bord im französischen Département Alpes-de-Haute-Provence abgestürzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Marseille hatte sich der Copilot zum Unglückszeitpunkt allein im Cockpit befunden und den Sinkflug angeblich vorsätzlich eingeleitet. Der Copilot habe die Tür zum Cockpit offenbar nicht öffnen wollen, nachdem der Pilot dieses verlassen hatte.

Unterdessen schließen die französischen Ermittler auch einen technischen Defekt als mögliche Absturzursache weiterhin nicht aus.

Zeitung: Copilot wurde von Neurologen und Psychiatern behandelt

Die Ermittlungsgruppe "Alpen" des Düsseldorfer Polizeipräsidiums hat angeblich eindeutige Erkenntnisse für eine schwere "psychosomatische Erkrankung" des Copiloten der am Dienstag abgestürzten Germanwings-Maschine gefunden. "Der 27-Jährige ist von mehreren Neurologen und Psychiatern behandelt worden", sagte ein hochrangiger Fahnder der "Welt am Sonntag". Bei der Durchsuchung der Wohnung des Germanwings-Copiloten in Düsseldorf hätten die Beamten demnach eine Vielzahl von Medikamenten zur Behandlung der psychischen Erkrankung sichergestellt. Hinweise auf Rauschmittel oder eine Abhängigkeit von Drogen und Alkohol gebe es allerdings nicht.

Der 27-Jährige litt nach Auskunft des Ermittlers unter einem "starken subjektiven Überlastungssyndrom" und war schwer depressiv, schreibt die Zeitung weiter. "Das geht aus persönlichen Aufzeichnungen hervor, die der Pilot abgelegt und gesammelt hat." Der beschlagnahmte Computer und Schriftstücke würden weiter ausgewertet. Ärzte, Freunde, Kollegen und Bekannte des Piloten würden derzeit befragt.

Der Copilot war nach Angaben der Staatsanwaltschaft Düsseldorf zuletzt vom 19. bis zum 26. März krank geschrieben, hatte die ärztliche Bescheinigung jedoch nicht bei seinem Arbeitgeber eingereicht. In der besonderen Aufbauorganisation (Bao) "Alpen" sind laut "Welt am Sonntag" momentan bis zu 200 Polizeibeamte tätig, die sich mit der Aufarbeitung und Aufklärung des Falles beschäftigen. Eine Delegation aus Frankreich tausche derzeit in Düsseldorf mit der Ermittlungsgruppe Erkenntnisse aus.

Germanwings-Absturz: Ermittler schließen technischen Defekt nicht aus

Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine am Dienstag schließen französische Ermittler die Möglichkeit eines technischen Defekts weiterhin nicht aus. Die Persönlichkeit des Copoliten sei zwar eine "ernstzunehmende Spur", jedoch nicht die einzige, die verfolgt werde, sagte Jean-Pierre Michel, Chef des französischen Ermittlerteams in Düsseldorf, am Samstag.

Auch ein unbeabsichtigter Fehler könnte zum Absturz geführt haben. Bisher habe man noch kein auslösendes Element gefunden, dass den Copiloten der Maschine bewegt haben könnte, das Flugzeug willentlich zum Absturz zu bringen.

Die Germanwings-Maschine war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf mit 150 Menschen an Bord im französischen Département Alpes-de-Haute-Provence abgestürzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Marseille hatte sich der Copilot zum Unglückszeitpunkt allein im Cockpit befunden und den Sinkflug angeblich vorsätzlich eingeleitet. Der Copilot habe die Tür zum Cockpit offenbar nicht öffnen wollen, nachdem der Pilot dieses verlassen hatte.

CDU-Politiker: Neue Luftfahrt-Sicherheitsregeln keine Frage der Politik

Nach Ansicht des CDU-Politikers Peter Hintze sind mögliche neue Sicherheitsvorkehrungen nach dem Absturz der Germanwings-Maschine am vergangenen Dienstag keine Frage der Politik. "Ich habe das Gefühl, dass die Fluglinien sehr verantwortlich mit diesem tragischen Extremfall umgehen", sagte Hintze im Gespräch mit dem "Deutschlandfunk".

Bisher habe jeder Vorfall dazu geführt, dass den Herstellern und Airlines gute Gedanken für die Verbesserung der Sicherheit gekommen seien. "Ich glaube, das machen die Fluggesellschaften schon richtig, da sehe ich Moment keinen politischen Handlungs- oder Regelungsbedarf."

Auch die Frage ob die seelische Gesundheit von Piloten bei Medizinchecks eine Rolle spielen soll, sollten die Fluggesellschaften in Ruhe mit ihren Mitarbeitern klären. Hintze begrüßte die Einführung des Vier-Augen-Prinzips im Cockpit. Dies werde auch das Vertrauen der Passagiere verbessern.

Zentrale Gedenkfeier für Absturzopfer am 17. April im Kölner Dom

Die zentrale Gedenkfeier für die Opfer des Germanwings-Absturzes soll laut eines Berichts "Rheinischen Post" am 17. April im Kölner Dom stattfinden. Die Feier soll demnach um 12:00 Uhr beginnen. Bereits am Freitag hatte es in Düsseldorf und in Haltern Gedenkgottesdienste für die Absturzopfer gegeben.

EU-Behörde empfiehlt Zwei-Personen-Regel im Cockpit

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit empfiehlt Airlines die Einführung der Zwei-Personen-Regel im Cockpit. Während eines Flugs müssten stets zwei Personen im Cockpit sein, darunter mindestens ein erfahrener Pilot, teilte die Behörde am Freitag mit. Zudem sollten die Fluggesellschaften die Sicherheitsrisiken neu bewerten, die entstehen könnten, wenn ein Crewmitglied aus dienstlichen oder physiologischen Gründen verlasse.

Die Empfehlung sei auf der Basis der bisherigen Erkenntnisse zum Absturz der Germanwings-Machine im Süden Frankreichs am vergangenen Dienstag herausgegeben worden und gelte vorläufig, betonte die Behörde. Sie werde geprüft, sobald neue Informationen vorlägen. Zuvor hatten sich bereits die deutschen Airlines auf die Einführung der Zwei-Personen-Regel geeinigt, auch mehrere ausländische Airlines kündigten diesen Schritt an.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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