„Krim-Feldzug“: Wie viele Panzer hat die Ukraine dafür parat?
Archivmeldung vom 30.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn den ukrainischen Medien herrscht Kampfstimmung: Nach ersten Berichten darüber, dass Kiew angeblich schwere Militärtechnik an die Krim-Grenzen verlegt, wollen nun "Enthusiasten" vom Nachrichtenportal vesti-ukr.com die Gesamtzahl der im Dienste der Ukraine verbliebenen Panzer ermittelt haben.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "Insgesamt, so das Nachrichtenportal, würden der Ukraine noch 788 Panzer, 202 Kampfflugzeuge und 133 sowjetische Kampfhubschrauber Mi-24 zur Verfügung stehen. Dabei hat sich das Portal auf Daten des International Institute for Strategic Studies (IISS) bezogen.
Über 90 Prozent der Panzer seien dabei noch zu Zeiten des Kalten Kriegs entwickelt worden: Der T-64, der schon seit 1987 nicht mehr produziert wird. Dazu kommen noch die schwimmfähigen Schützenpanzer BMP-1 (210 Stück) und BMP-2 (960 Stück) von insgesamt 1300 Panzerwagen. Die Raketenartilleriebataillone verfügten über insgesamt 1850 Stück Raketen- und Rohrwaffen.
Zuvor war in den ukrainischen Medien berichtet worden, dass Kiew Panzer und Militärtechnik an die nördlichen Krim-Ukraine-Grenzen verlegen würde. Vor kurzem erst hatte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko einmal mehr "versprochen", den Donbass und die Schwarzmeerhalbinsel Krim genauso wie die ukrainische Staatsbürgerin Nadeschda Sawtschenko in die Ukraine zurückzuholen.
Die Krim war im März 2014 – nach gut 22 Jahren in der unabhängigen Ukraine – wieder Russland beigetreten, nachdem die Bevölkernug der Halbinsel bei einem Referendum mehrheitlich dafür gestimmt hatte. Anlass für die Volksabstimmung war ein nationalistisch geprägter Staatsstreich in Kiew. Die ukrainische Regierung erkennt die Abspaltung der Krim nicht an.
Hunderte Angriffe pro Tag: Donbass meldet massiven Beschuss durch ukrainische Armee
Die ukrainischen Sicherheitskräfte haben in den zurückliegenden 24 Stunden 237 Mai die selbsterklärte Volksrepublik Donbass (VRD) beschossen, wie der Donezker Vize-Generalstabschef Eduard Bassurin am Sonntag gegenüber Journalisten sagte.
Eines der Ziele der ukrainischen Armee waren Bassurin zufolge Waffendepots im Raum des Kombinats für Dolomitaufbereitung Dokutschajewsk. Unter den dort aufbewahrten Kampfmitteln seien auch Ammoniak-Waffen gewesen.
Im Osten der Ukraine schwelt seit rund zwei Jahren ein militärischer Konflikt. Die ukrainische Regierung hatte im April 2014 Truppen in die östlichen Kohlefördergebiete Donezk und Lugansk geschickt, nachdem diese den nationalistischen Staatsstreich vom Februar in Kiew nicht anerkannt und unabhängige „Volksrepubliken“ ausgerufen hatten.
Bei den Gefechten zwischen dem Kiew treuen Militär und den örtlichen Bürgermilizen sind laut UN-Angaben mehr als 9.000 Menschen ums Leben gekommen. Seit September gilt in der Region eine Waffenruhe, die jedoch immer wieder verletzt wird."
Quelle: Sputnik (Deutschland)