Ukraine: Verteidigungsministerium räumt Verlust von Panzern ein
Archivmeldung vom 16.04.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas ukrainische Verteidigungsministerium hat den Verlust von sechs Panzern an pro-russische Separatisten eingeräumt. Die Fahrzeuge seien in der Stadt Kramatorsk übernommen worden und befänden sich nun in Slowjansk, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Sie würden von Bewaffneten kontrolliert, die nicht zur ukrainischen Armee gehörten. Wo sich die ursprünglichen Besatzungen der Panzer befinden, ist unklar.
Pro-russische Separatisten gaben dem Sender "Russia Today" zufolge an, dass sie die Panzer nicht übernommen hätten, sondern, dass die ukrainischen Soldaten die Seiten gewechselt hätten.
Die Panzer waren im Rahmen eines am Dienstag gestarteten "Anti-Terror"-Einsatzes der ukrainischen Übergangsregierung gegen pro-russische Separatisten in der Ostukraine eingesetzt worden. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte diesen Einsatz als verfassungswidrig bezeichnet.
Grünen-Europapolitiker macht Putin für Eskalation in der Ost-Ukraine verantwortlich
Der Grünen-Europapolitiker Werner Schulz hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin für die Eskalation in der Ost-Ukraine verantwortlich gemacht. Die Äußerung Putins, die er in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gemacht haben soll und derzufolge sich die Ukraine an der Schwelle zum Bürgerkrieg befinde, teilte Schulz im Gespräch mit dem "Deutschlandfunk" in "keinster Weise". "Wenn, dann ist er jedenfalls der Verursacher für diese Eskalation und diesen Bürgerkrieg", sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch. Schulz zufolge gebe es "klare Beweise", dass paramilitärische Spezialeinheiten, "die sogenannten Spetsnaz aus Russland" bestimmte Punkte und Städte in der Ost-Ukraine besetzen. "Es sind die gleichen Uniformen, wie wir sie auf der Krim gesehen haben, die berühmten und berüchtigten grünen Männlein, Kampfuniformen, Sturmmasken, schusssichere Westen." Zudem seien die bewaffneten Kämpfer im Osten der Ukraine mit dem Kalaschnikow-Sturmgewehr AK100 ausgestattet, "das es in der Ukraine eigentlich nicht gibt und das nur diese Spezialeinheit Spetsnaz verwendet. Dieses Sturmgewehr, das können Sie nirgendwo so ohne weiteres kaufen", betonte der Grünen-Politiker. Ukrainische Truppen hatten am Dienstag mit einem sogenannten "Anti-Terror"-Einsatz im Osten des Landes begonnen. Dabei soll der ukrainischen Übergangsregierung zufolge gegen angebliche russische Separatisten vorgegangen, die innere Sicherheit wieder hergestellt und die Grenze gesichert werden. Verschiedenen Medienberichten zufolge kamen im Rahmen dieses Einsatzes bei einem Gefecht um einen Flugplatz in der Stadt Kramatorsk mehrere Menschen ums Leben. Moskau bestreitet vehement, die pro-russische Separationsbewegung im Südosten der Ukraine zu unterstützen. Dies seien "Spekulationen", die auf "falschen Informationen" beruhen, teilte der Kreml am Dienstag mit.
Ukraine-Krise: Merkel telefoniert mit Putin
Angesichts der Vorgänge in der Ostukraine hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstagabend mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand laut Regierungssprecherin Christiane Wirtz die Vorbereitung des für Donnerstag geplanten Treffens der Außenminister Russlands, der Ukraine und der USA sowie der Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik in Genf. Zuvor hatte Moskau den "Anti-Terror"-Einsatz der ukrainischen Übergangsregierung im Osten der Ukraine verurteilt und gedroht, das Treffen in Genf scheitern zu lassen. Bei dem ukrainischen "Anti-Terror"-Einsatz soll gegen pro-russische Separatisten vorgegangen werden. Verschiedenen Medienberichten zufolge kamen im Rahmen dieser Operation bei einem Gefecht um einen Flugplatz in der Stadt Kramatorsk mehrere Menschen ums Leben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur