Syrien droht mit „vernichtender“ Antwort auf israelischen Luftangriff
Archivmeldung vom 01.02.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWie verschiedene Medien berichten, droht Syrien nach den israelischen Luftangriffen auf Ziele nahe Damaskus mit einer „prompten und vernichtenden“ Reaktion. Auf der Webseite von Radio "Stimme Russlands" ist zu lesen, dass Russland sich besorgt über den jüngsten Luftangriff nahe Damaskus zeigt. Nach syrischen Angaben wurde durch israelische Kampfjets ein militärisches Forschungszentrum zerstört. Westliche Medien berichten dagegen, dass die israelische Luftwaffe nur eine syrische Raketen-Lieferung an die Hisbollah vereitelt hätte.
"Stimme Russlands" schreibt weiter: "Das russische Außenministerium erklärte am Donnerstag, die Regierung in Moskau sei „tief besorgt“ über die jüngsten Medienberichte über israelische Luftangriffe nahe Damaskus. „Falls diese Berichte Bestätigung finden, geht es um nicht provozierte Attacken auf dem Territorium eines souveränen Staates. Das wäre ein grober Verstoß gegen die UN-Charta und inakzeptabel – unabhängig von den Motiven“.
Russlands Außenministerium forderte auf, „jede Gewalt“ in Syrien zu stoppen, und warnte vor einer „Einmischung von außen“. Syrien brauche einen Dialog zwischen der Regierung und den Rebellen, hieß es.
Vorerst keine Bestätigung
Es gibt unterdessen keine Klarheit darüber, was in Syrien eigentlich angegriffen wurde. Westlichen Medienberichten zufolge geht es um einen Raketen-Transport, Syrien spricht dagegen von einem Angriff auf ein Forschungszentrum. Ob es dabei um eine und dieselbe Attacke geht, ist auch nicht klar.
Das „Wall Street Journal“ zitierte einen westlichen Beamten mit den Worten, der Luftangriff habe im syrischen Grenzgebiet zum Libanon nahe Damaskus stattgefunden. Ein Raketen-Transport sei attackiert worden. Bei diesem Transport handle es sich um Buk-M1-2-Luftabwehrraketen aus russischer Produktion (Nato-Codename: SA-17). Sie seien unterwegs an die libanesische Hisbollah gewesen.
Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf US-Beamte, Israel habe die Vereinigten Staaten üben seinen Luftangriff informiert. Wie die „Jerusalem Post“ am Donnerstag schrieb, wurde der Angriff allerdings weder vom israelischen Verteidigungsministerium noch vom Weißen Haus offiziell kommentiert. Auch die syrische Armee dementierte Attacken auf ihre Konvois.
Syriens Vorwürfe
Die syrische Militärführung behauptete dagegen, die israelische Luftwaffe habe eine militärische Forschungsanlage westlich von Damaskus zerstört. Zwei Mitarbeiten seien dabei getötet und fünf weitere verletzt worden.
Die russische Agentur Itar-Tass zitierte am Donnerstag aus der syrischen Erklärung, israelische Kampfjets seien den syrischen Luftraum am Mittwochmorgen eingetreten. Dieser Angriff sei ein krasser Verstoß gegen Syriens Souveränität. Das sei außerdem ein Beleg dafür, dass Israel neben Katar und der Türkei in die „Terror-Kampagne gegen Syrien direkt verwickelt“ sei.
„Diese neue aggressive Aktion ergänzt die Liste der israelischen Verbrechen gegen die Araber und die Muslime, ist jedoch nicht in der Lage, Syrien zu schwächen. Dies lässt das syrische Volk nicht auf seine Rückendeckung für Befreiungsbewegungen und für das gerechte Werk der Araber und der Palästinenser verzichten“, so die Erklärung der syrischen Armeeführung.
Anlage längst im Visier
Das syrische Staatsfernsehen gab nicht genau an, welche konkrete Forschungsanlage angegriffen worden sei. Die „Jerusalem Post“ schrieb, die Beschreibung entspreche ziemlich dem Forschungszentrum CERS, das für die Entwicklung chemischer und biologischer Waffen zuständig gewesen sein soll.
Die Zeitung schrieb am Donnerstag in diesem Zusammenhang, der israelische Brigadegeneral Nitzan Nuriel habe bereits im Jahr 2010 gewarnt, dass das CERS zerstört werden könne, falls es weite terroristische Gruppen bewaffne. Die Israelis hätten dieses Forschungszentrum längst als Bedrohung für ihre nationale Sicherheit eingestuft und im Visier behalten, so der Bericht.
Quelle: „Stimme Russlands" - politaia.org