Nationalgarde der Ukraine bekommt während Feuerpause neue Raketensysteme
Archivmeldung vom 22.10.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie ukrainischen Behörden werden laut Innenminister Arsen Awakow neue Panzerwagen, die mit Raketensystemen ausgerüstet sind, an die Nationalgarde liefern. Dies meldet Radio "Stimme Russlands" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur RIA Novosti.
Weiter heißt es: "„Eben erst sind KrAZ-Panzerwagen Spartan eingetroffen. Heute übergeben wir die Technik an die Nationalgarde. Danach wird sie im Laufe einiger Tage im Werk ‚Lutsch“ in Kiew mit modernen Waffen und dem ukrainischen Panzerabwehr-Raketensystem Sarmat mit einer Reichweite von bis zu sechs Kilometern zusätzlich ausgerüstet und an die vorderste Linie geschickt“, schrieb er auf Facebook.
Wie der Pressedienst des ukrainischen Parlaments präzisiert, wurden insgesamt zehn neue leistungsstarke gepanzerte Fahrzeuge hergestellt, an denen die konstruktiven Mängel behoben und Verbesserungsvorschläge berücksichtigt wurden.
OSZE: Ukrainisches Militär hauptsächlich für Verletzung der Waffenruhe verantwortlich
Die Waffenruhe in der Ostukraine wird nach Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hauptsächlich vom ukrainischen Militär verletzt.
Zu diesem Schluss kam die OSZE nach einem Treffen mit Vertretern des Gemeinsamen Kontroll- und Koordinierungszentrums, dem russische und ukrainische Soldaten sowie Vertreter der von Kiew abtrünnigen „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk (DVR bzw. LVR) angehören. „Vertreter des Gemeinsamen Kontroll- und Koordinierungszentrums haben 75 Verstöße gegen die Waffenruhe gemeldet“, teilte die OSZE-Mission in der Ukraine in ihrem Bericht vom 20. Oktober mit. „15 Verstöße konnten nachgewiesen werden. Die DVR und LVR sind für zwei von ihnen verantwortlich, das ukrainische Militär für 13“.
Das Gemeinsame Kontroll- und Koordinierungszentrum der OSZE, der Ukraine, Russlands und der abtrünnigen Regionen war ins Leben gerufen worden, um die Beendigung der Kämpfe im Osten der Ukraine zu koordinieren.
Die Gefechte zwischen Militär und bewaffneten Regierungsgegnern in der Ost-Ukraine hatten im April begonnen: Die ukrainische Übergangsregierung hatte Panzer, Kampfjets und Artillerie gegen die östlichen Industriegebiete Donezk und Lugansk geschickt, weil diese den nationalistisch geprägten Februar-Umsturz nicht anerkannt und „Volksrepubliken“ ausgerufen hatten.
Am 5. September einigten sich die ukrainische Regierung und die Führungen der abtrünnigen Regionen unter Vermittlung Russlands auf einen Waffenstillstand, Gefangenenaustausch und weitere Schritte zu einer friedlichen Konfliktlösung. In den Folgewochen wurden die Kämpfe an den meisten Frontabschnitten eingestellt. Dennoch kommt es immer wieder zu Gefechten. Insbesondere der Flughafen der Industriemetropole Donezk ist hart umkämpft. Laut UN-Angaben hat der ukrainische Militäreinsatz bereits mindestens 3.700 Zivilisten das Leben gekostet.
Deutschland: Erklärungen von HRW über Kassettenbomben in der Ukraine sind eine „ernst zu nehmende Anklage“
Die Regierung Deutschlands halte die Anschuldigungen, die im Bericht der Rechtsschutzorganisation Human Rights Watch (HRW) enthalten sind, für eine „ernst zu nehmende Anklage“, sei jedoch einstweilen außerstande, eine eindeutige Einschätzung diesem Dokument zu geben, erklärte der offizielle Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert.
Seinen Worten zufolge, verurteile die Bundesregierung das auf ganz entschiedene Art und Weise, falls in der Ukraine tatsächlich Bomben von einem solchen Typ zum Einsatz gelangt seien. Dabei wies Seibert darauf hin, dass weder Russland noch die Ukraine die bestehende Konvention über die Kassettenmunition, welche den Einsatz von Kassettenbomben untersagt, bis jetzt noch nicht unterschrieben hätten.
Lawrow: Ukraine-Krise ist Folge westlicher Versuche, Trennlinien beizubehalten
Die Ukraine-Krise ist laut dem russischen Außenminister Sergej Lawrow eine direkte Folge der Versuche des Westens, die Trennlinien im euroatlantischen Raum beizubehalten und gen Osten zu verschieben. Russland suche hingegen keine Konfrontation, werde aber seine Interessen auf der Grundlage des Völkerrechts verteidigen.
„Die Ukraine-Krise ist eine direkte Folge der Versuche unserer westlichen Kollegen, die Trennlinien im euroatlantischen Raum weiter beizubehalten und sie gen Osten zu verschieben“, sagte Lawrow bei einem Treffen mit Vertretern der Jugend-Gesellschaftskammer.
„Wir treten gegen solche Versuche auf und wollen keine Konfrontation mit wem auch immer suchen. Wir werden jedoch unsere nationalen Interessen fest verteidigen und uns so benehmen, wie wir dies für richtig und gerecht auf der Grundlage des Völkerrechts halten, das wir respektieren. Wir treten für seine Einhaltung durch ausnahmslos alle Staaten ein“, so der Minister.
„Wir sind der Auffassung, dass dies der optimale Weg zur Sicherung der nationalen Interessen der Russischen Föderation ist. Wir sind sicher, dass, je früher unsere Partner die Wahrheit einer multipolaren Welt erkennen, desto besser das für die Entwicklung des gesamten Systems der internationalen Beziehungen sein wird“, fügte der russische Außenminister hinzu.
Ostukraine: Rund 1.500 Wohnhäuser in Donezk durch Artillerie beschädigt
Bei Angriffen der ukrainischen Artillerie auf Donezk im Osten des Landes sind in der Millionenstadt bislang etwa 1.575 Häuser beschädigt worden. Das teilte der Chef des Departements Kommunalwirtschaft im Donezker Stadtrat, Valeri Litwinow, am Dienstag mit.
„Bei 638 davon handelt es sich um kommunale Wohnhäuser, hauptsächlich mehrstöckige. Der Rest sind private Häuser“, sagte er. Zudem wurde die Infrastruktur der Stadt weitgehend zerstört.
Der Beschuss von Donezk hört auch nach der Erlangung einer Waffenruhe am 5. September nicht auf. Erst am Vortag sollen Augenzeugenberichten zufolge einige ballistische Raketen in der Stadt eingeschlagen sein. Ein Geschoss traf eine Chemiefabrik. Durch die Wucht der Explosion wurden Fenster in einem Radius von bis zu elf Kilometern eingedrückt.
Nach UN-Angaben starben seit Beginn des blutigen Konflikts in der Ostukraine mehr als 3.700 Zivilisten. Rund 9.000 Einwohner wurden verletzt."
Quelle: RIA Novosti - online Redaktion Radio „Stimme Russlands"