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Deutsche Geflügelwirtschaft unterstützt europaweite Kampagne gegen Mercosur-Handelsabkommen

Archivmeldung vom 16.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Industrielle Hühnerhaltung: Legebatterie
Industrielle Hühnerhaltung: Legebatterie

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eine neue europaweite Kampagne der EU-Landwirte wendet sich gegen das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Ländern. Die deutsche Geflügelwirtschaft appelliert mit Nachdruck an die Bundesregierung, dem Abkommen nicht zuzustimmen.

Die während der portugiesischen Ratspräsidentschaft geplante Ratifizierung des Handelsabkommens zwischen Europa und den Mercosur-Ländern sorgt für breite Kritik. Für die Landwirte in der EU ist das Abkommen inakzeptabel. Die deutsche Geflügelwirtschaft unterstützt die europaweite Kampagne von Copa-Cogeca, CIBE und AVEC, die auf die negativen Folgen für die EU-Landwirtschaft hinweist. Ein anschauliches Video erklärt die wichtigsten Hintergründe:

1. Eine Studie der EU-Kommission zur kumulativen Folgenabschätzung für Agrarprodukte bestätigt die negativen Auswirkungen für die europäischen Landwirte. Künftig würden beispielsweise im Geflügelsektor jede Woche sechs Millionen Hühner, die innerhalb der EU unter höchsten Standards gehalten werden, durch zollfreie Importe aus den Mercosur-Ländern substituiert. Das entspricht zusammengenommen der jährlichen Geflügelfleisch-Produktion von Dänemark, Finnland und Schweden. 2. Das Abkommen mit den Mercosur-Ländern beeinträchtigt die ehrgeizigen Ziele der EU im Rahmen der "Farm to Fork"-Strategie, weil es insbesondere in seinem Agrarkapitel unausgewogen ist. Anfällige Sektoren wie zum Beispiel Reis, Honig, Zuckerrüben, Rindfleisch oder Geflügel wären besonders betroffen. 3. Das EU-Mercosur-Abkommen vergrößert die Kluft für EU-Landwirte zum Rest der Welt deutlich. Aufgrund von Doppelstandards schafft es ungleiche Wettbewerbsbedingungen. So wird sich die Produktion künftig in die Länder verlagern, in denen die EU keine Kontrolle über die Produktionsstandards hat.

Klimaschutz nicht ausreichend berücksichtigt

Darüber hinaus kritisiert der ZDG, dass das Abkommen keine geeigneten Sanktionsmechanismen für den Umwelt- und Klimaschutz vorsieht und in der jetzigen Form mit den Zielen des europäischen "Green Deals" nicht vereinbar ist. Im Gegenteil: Mit dem Abkommen würde die Abholzung des Regenwalds eher gefördert statt eingedämmt.

Aus diesen Gründen fordert die deutsche Geflügelwirtschaft die Bundesregierung nachdrücklich auf, das Abkommen mit den Mercosur-Ländern nicht zu ratifizieren.

Gemeinsam mit Copa-Cogeca, CIBE und AVEC unterstreicht der ZDG, dass das Prüfverfahren zum Mercosur-Abkommen keine Schlupflöcher aufweisen darf. Das Europäische Parlament und die nationalen Parlamente müssen ein Mitspracherecht haben und die Stimmen der Bürger, Verbraucher und Landwirte müssen gehört werden.

Quelle: Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ots)

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