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In fünf Jahren ist der Euro weg – „Scheitern der EU-Währung mathematisch bedingt“

Archivmeldung vom 18.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Lupo / pixelio.de
Bild: Lupo / pixelio.de

Das „Notenbankexperiment“ Euro ist zum Scheitern verurteilt - so sieht es der Buchautor und Finanzexperte Marc Friedrich. Im Interview mit Sputnik sagt er ein Ende der Euro-Zone voraus. Nach Großbritannien würden weitere Länder aussteigen. Er plädiert für einen geordneten Übergang zu souveränen Währungen.

Der Euro werde keine fünf Jahre mehr Bestand haben und dann gebe es ein neues Geldsystem. Diese Prognose hat Finanzexperte und Buchautor Marc Friedrich im Gespräch mit Sputnik-Korrespondent Bolle Selke abgegeben. Er verwies unter anderem darauf, dass die Präsidentschaftskandidatin des französischen Front National, Marine Le Pen, für den Fall ihres Wahlsieges den Euro-Austritt angekündigte. Sie wolle den Franc wieder einführen, so Friedrich, – „eins zu eins zum Euro“. Der Experte ist sich sicher: „Das wird kommen, das ist nur eine Frage der Zeit.“

Die Folgen beschrieb er im Interview so: „Der Euro wird scheitern, das ist mathematisch bedingt. Der Euro wird keine fünf Jahre mehr Bestand haben und dann werden wir ein neues Geldsystem etablieren müssen. Das heißt, wenn Frau Le Pen gewinnt, wird es ein Referendum zum Austritt aus der Euro-Zone und so wie Großbritannien aus der EU geben. Dann kann es durchaus sein, dass sich die Mehrheit dafür entscheidet, und dann war es das mit dem Euro.“

Friedrich schätzte ein, dass bei Neuwahlen in Italien „wohl Beppe Grillo mit seinem MoVimento 5 Stelle, die Lega Nord und die Berlusconi-Partei die stärksten Parteien werden – und die sind alle gegen den Euro“.  Und weiter: „Wenn Frankreich oder Italien aus dem Euro austreten sollten, dann war es das mit dem Euro – mit diesem Notenbankexperiment.“ Die beiden Länder seien die zweit- und drittwichtigste Volkswirtschaft in Europa, die aber „seit Jahren vor sich hinvegetieren“.

Wenn sie aus dem Euro aussteigen, „dann wird das Gerüst dieses Währungsexperimentes zusammenbrechen“, meinte der Experte. „Deutschland alleine kann das nicht mehr stemmen. Das geht nicht. Das ist unmöglich. Dann ist der Traum vorbei, das muss uns allen klar sein. Wenn der Euro von Frau Le Pen ad acta gelegt wird, dann haben wir alle am nächsten Tag kein Geld mehr.“

In den Büchern, die Friedrich gemeinsam mit Matthias Weik veröffentlichte, plädieren beide dafür, „dass wir jetzt kontrolliert und geordnet den Euro ad acta legen sollten – so wie wir damals die D-Mark ad acta gelegt haben – und wieder zurück zu souveränen Währungen gehen“. Die südeuropäischen EU-Mitgliedsstaaten würden „niemals auf die Beine kommen“, erklärte der Experte gegenüber Sputnik. „Die sind alle de facto bankrott. Griechenland, Spanien und Portugal sind pleite. So viel Olivenöl und Schafskäse können wir alle nicht gemeinsam konsumieren, dass die jemals wieder auf die Beine kommen.“

Deshalb müssten diese Staaten „zwingenderweise, um eine Besserung herbeizuführen, sofort aus dem Euro austreten“, ist für Friedrich klar. „Die müssen ihre eigene Währung etablieren, dann müssen wir die abwerten, um wieder wettbewerbsfähig zu werden, und dann müssen wir denen auch eine Art Marshallplan zukommen lassen, damit die wieder eine wertschöpfende Industrie und Wirtschaft aufbauen können.“ Es gebe keine andere Möglichkeit, um eine Transferunion – „die wir leider schon teilweise haben“ – mit Milliarden für Südeuropa zu verhindern.

Der Finanzexperte sieht innerhalb des jetzigen Euro-Systems „keine Besserung“: „Es ist zum Scheitern verurteilt. Je länger wir daran festhalten, umso größer werden die Kollateralschäden – monetär, aber natürlich auch gesellschaftlich, durch die Zunahme und das Erstarken von extremen politischen Kräften.“"

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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