Volk des Jaguar’ bittet Investoren von Ölkonzern um Hilfe
Archivmeldung vom 20.06.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin indigenes Volk aus dem Amazonasgebiet hat einen dringenden Aufruf an die Anteilseigner des kanadisch-kolumbianischen Ölkonzerns Pacific Rubiales gerichtet. Sie bitten darin um den Schutz unkontaktierter Indigener in Peru, deren Überleben durch die Arbeiten des Konzerns bedroht ist. In einer Videobotschaft erklärte Salomon Dunu, Angehöriger der Matsés: “Unsere unkontaktierten Brüder leben noch im Wald. Wir wissen, dass sie dort draußen sind … Sag der ganzen Welt, dass die Matsés in ihrer Position gegen den Ölkonzern fest entschlossen sind. Wir wollen nicht, das er in unser Land eindringt.”
Allianz, LBBW Asset Management, Citigroup, JP Morgan, General Electric, HSBC und Santander sind unter den Hunderten Anteilseignern, die die Matsés und die Menschenrechtsorganisation Survival International angeschrieben haben, um sie aufzufordern, sich aus dem Ölunternehmen zurückzuziehen.
Pacific Rubiales hat bereits damit begonnen im “Block 135” nach Öl zu suchen, obwohl die Region als Schutzgebiet für unkontaktierte Völker vorgeschlagen wurde. Das Unternehmen plant weitere Erkundungen auf dem Matsés-Territorium.
Die Matsés haben berichtet, dass Hubschrauber über das Gebiet fliegen. Im Rahmen des auf US$ 36 Millionen geschätzten Projektes, werden auch Hunderte seismische Linien durch den Regenwald geführt werden, in dem die Indianer jagen und sammeln.
Die Matsés sind sehr besorgt über die Sicherheit unkontaktierter Völker rund um Block 135 und haben den Schutz des Landes gefordert.
Sowohl die unkontaktierten Indianer als auch die Ölarbeiter sind gefährdet, wenn die Arbeiten weitergehen: Die Indigenen sind sehr anfällig für eingeschleppte Krankheiten, gegen die sie keine Abwehrkräfte gebildet haben, und die Arbeiter könnten von Indigenen attackiert werden, die sie als Eindringlinge in ihrem Gebiet sehen.
Die Matsés sind aufgrund ihres Gesichtsschmuckes als das “Volk des Jaguar” bekannt. Sie wurden erstmals in den 1960er Jahren von Außenstehenden kontaktiert. Salomon Dunu erinnert sich: “Das Leben vor dem Kontakt war unglaublich. Wir lebten auf einer Seite des Flusses und setzten auf die andere Seite über, um dort unsere Gärten anzulegen. Und wenn es Zeit war, haben wir diese Gärten einfach verlassen und an einem anderen Ort neue Gärten begonnen.”
Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Sehr wahrscheinlich werden Indigene sterben, wenn es zum Kontakt zwischen den Ölarbeitern und den Unkontaktierten kommt. Höchstwahrscheinlich wird auch die ganze indigene Gemeinde stark dezimiert werden. Das Ölunternehmen weiß das. Es weiß auch, dass es internationales Recht verletzt, wenn es dieses gefährliche Vorhaben weiter vorantreibt, ohne die Zustimmung der Menschen zu haben, denen dieses Land gehört.”
Sehen Sie Survivals Bilderstrecke zu den Matsés und werden Sie aktiv »
Quelle: Survival Deutschland