G20-Vorsitz an Südafrika übergeben - Fokus auf Wachstum geplant
Der G20-Gipfel in Rio de Janeiro ist am Dienstag mit der symbolischen Übergabe der Präsidentschaft der Gruppe zu Ende gegangen. Dabei überreichte der brasilianische Präsident Lula da Silva den Hammer zur Sitzungsleitung an seinen südafrikanischen Amtskollegen Cyril Ramaphosa. Südafrika richtet den G20-Gipfel im kommenden Jahr aus.
Da Silva hob zum Abschluss des Treffens die internationale
Zusammenarbeit seine Bemühungen um eine gerechtere Besteuerung hervor.
Zudem forderte er ein 18. Globales Entwicklungsziel zur Förderung der
Rassengleichheit. Es bedürfe außerdem einer Verdreifachung der
Erneuerbaren Energien bis 2030.
Ramaphosa dankte da Silva und
lobte dessen Bemühungen für mehr einen gerechteren und nachhaltigeren
Planeten. Als wichtigsten Schwerpunkt der beginnenden Amtszeit
Südafrikas nannte er die Themen inklusives Wirtschaftswachstum,
Klimawandel, Beschäftigung und Ungleichheit. Als weitere Prioritäten
kündigte er die Wahrung von Ernährungssicherheit und die Nutzung
künstlicher Intelligenz für Entwicklung an. "Während unseres
G20-Vorsitzes werden wir uns darum bemühen, dass wir uns alle auf die
Ungleichheit konzentrieren, die in vielen Entwicklungsländern eine große
Bedrohung für das Wirtschaftswachstum und die Stabilität darstellt",
sagte Ramaphosa. "Das Wohlstands- und Entwicklungsgefälle innerhalb und
zwischen den Ländern ist ungerecht und auch unhaltbar."
Der
zweite Gipfeltag in Rio hatte für die Staats- und Regierungschefs der
G20-Staaten und der Partnerländer am Morgen mit der dritten und letzten
Arbeitssitzung begonnen, bei der der Themenblock "Nachhaltige
Entwicklung und Energiewende" auf der Tagesordnung stand. Umfangreiche
Beschlüsse erfolgten am Abschlusstag aber nicht mehr, nachdem sich die
führenden Industrie- und Schwellenländer bereits am Montagabend auf eine
Abschlusserklärung geeinigt hatten.
In dieser finden sich vor
allem Themen wieder, die dem Gastgeber wichtig waren, etwa der Kampf
gegen Hunger und Armut. Bereits zum Beginn des Gipfels war eine neue
"Globale Allianz gegen Hunger und Armut" gegründet worden. Zudem
einigten sich die Teilnehmer darauf, für eine "effektive Besteuerung von
Superreichen" zusammenarbeiten zu wollen. Die Kriege in der Ukraine
sowie im Nahen Osten finden dagegen in der Abschlusserklärung nur am
Rande Erwähnung.
Im Jahr 2025 soll der G20-Gipfel am 27. und 28.
November in Johannesburg stattfinden. Ob dabei auch der russische
Staatschef Wladimir Putin wieder dabei sein wird, ist noch unklar. In
Brasilien war Putin, gegen den ein internationaler Haftbefehl vorliegt,
wie schon im Vorjahr in Indien nicht dabei. Er wurde erneut vom
russischen Außenminister Sergei Lawrow vertreten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur