Auch Opposition reklamiert Wahlsieg in Venezuela für sich
Archivmeldung vom 29.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNachdem Amtsinhaber Nicolás Maduro von der staatlichen Wahlbehörde zum Sieger der Präsidentschaftswahl in Venezuela erklärt worden ist, hat auch die Opposition den Wahlsieg für sich reklamiert. Venezuela habe einen neuen Präsidenten und dieser heiße Edmundo González Urrutia, sagte Oppositionspolitikerin Maria Corina Machado.
Das Land habe sich für einen "friedlichen Wechsel" entschieden, fügte
sie hinzu. US-Außenminister Antony Blinken äußerte ebenfalls Zweifel am
verkündeten Wahlergebnis. Es gebe "ernsthafte Bedenken", dass das
Ergebnis nicht dem Willen der Bevölkerung entspreche, sagte er.
Argentiniens Präsident Javier Milei sagte derweil, dass sein Land
"keinen weiteren Betrug" anerkennen werde.
Auch Maduro selbst
sprach von Manipulationsversuchen - allerdings von der anderen Seite. Es
habe einen "massiven Hackingangriff" auf das Übertragungssystem der
staatlichen Wahlbehörde gegeben, sagte er in einer ersten Ansprache nach
der Verkündung des offiziellen Wahlergebnisses. Man wisse bereits, wer
dies angeordnet habe und von wo aus dies geschehen sei, fügte er hinzu,
ohne weitere Details zu nennen.
Nach Angaben der Wahlbehörde soll
Maduro nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen mit rund 51 Prozent
vor Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia liegen, der auf rund 44
Prozent kommt. Die Opposition wollte in einem Großteil der Wahllokale
eigene Beobachter platzieren. Am Wahltag kursierten aber Berichte, dass
manchen von ihnen der Zugang verwehrt worden sein soll, auch von
Einschüchterungen war die Rede.
Bereits im Vorfeld der Wahl
hatten sich Regierung und Opposition gegenseitig vorgeworfen, die Wahl
manipulieren zu wollen. Parallel zum Wahlkampf tobte ein Krieg
verschiedener Umfrageinstitute, die teils zu entgegengesetzten
Resultaten kamen. Internationale Wahlbeobachter sind unterdessen nur
wenige im Land. Entweder wurden sie ausgeladen, an der Einreise
gehindert oder sagten freiwillig ab.
Bereits Maduros Wiederwahl
im Jahr 2018 war wegen mutmaßlicher Wahlfälschung unter anderem von den
USA und den Mitgliedern der Europäischen Union nicht anerkannt worden.
Seit Jahren sind nicht zuletzt deswegen zahlreiche Sanktionen in Kraft,
die Wirtschaft des Landes liegt ab Boden, ein großer Teil der
Bevölkerung lebt in Armut.
Quelle: dts Nachrichtenagentur