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Pflanzen als Spione: Botaniker sollen dem Pentagon helfen

Archivmeldung vom 24.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Andrés Feliciano, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Andrés Feliciano, on Flickr CC BY-SA 2.0

Gentechnisch veränderte Pflanzen als Instrument der Spionage sollen ein neues Forschungsprojekt der Pentagon-Behörde DARPA sein. Die russische Onlinezeitung vz.ru erläutert, wie das funktionieren könnte.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "„Mit Hilfe von Pflanzen kann man eigentlich vieles finden: Gold, Silber, Platin, Erdöl, Diamanten, Smaragde. Wuchernde Hundsrosen zeugen beispielsweise von einer Überfülle an Kupfer-, Eisen- und Arsensalzen“, schreibt vz.ru.

„Der Farn mag Magnesium sehr und wuchert auf dessen Lagerstätten außergewöhnlich. In Jakutien sehen Bäume und Gebüsche über Diamanten-Lagerstätten viel besser aus als diejenigen, die auf Kalkstein wachsen. Auf der Suche nach Nickel berücksichtigt man die Färbung und die Größe von Pflanzen: Wenn diese niedriger sind als gewöhnlich und schmale bläuliche Blätter haben, wäre das ein Hinweis auf Nickelerze. Wenn die Pflanzen dagegen größer sind als gewöhnlich und ihre Blätter eine rotbraune oder braunschwarze Schattierung haben, wäre darunter Kupfer zu suchen“, so der Bericht.

„An der Küste des Kaspischen Meeres nahmen Geologen einmal riesige Unkräuter ins Visier, die so aussahen, als ob jemand sie speziell kultiviert hätte. Die Geologen gruben ein bisschen nach – und es kam Erdöl. In geringen Mengen wirkt Erdöl auf manche Pflanzenarten wie ein Düngemittel“, erläutert die Onlinezeitung.

Sie schreibt weiter: „Auf Uranerzen beginnen Birken und Pappeln zu mutieren und abzuarten – ihre Blätter werden beispielsweise blassgrün mit einer gelblichbraunen Schattierung; Blumen wachsen fruchtlos, Sträucher beginnen sich zu ranken. Die Schlussfolgerung liegt nahe: Pflanzen als Indikatoren ermöglichen auf dem einfachsten Weg, Standorte stationärer Atomraketen, Kernwaffen-Produktionsorte und vieles Weitere aufzudecken.“

Jedoch lasse sich mit gentechnisch veränderten Pflanzen auch wirklich Atemberaubendes erreichen. Es sei deshalb kein Zufall, dass das Pentagon ein Programm mit dem Namen „Advanced Plant Technologies“ (deutsch: hochentwickelte Pflanzen-Technologien) initiiere, obwohl dieser Themenbereich für das Militär auf den ersten Blick untypisch wirke, hieß es.

„Nehmen wir an, wir haben eine bestimmte Art von Gras modifiziert, um damit Sprengstoff aufzuspüren. Wenn es Sprengsätze auf einem Gelände gibt, wird das Gras wuchern: Je mehr Sprengstoff, desto kräftiger und höher das Gras (…) Wenn wir ein Feld mit solchen genmodifizierten Pflanzen besäen, können wir fast sofort herausfinden, ob es dort Minen gibt: Das Gras wird direkt über ihnen stark sprießen“, schildert vz.ru.

Möglich seien auch modifizierte Pflanzen, die auf radioaktive Strahlung reagieren: „Agenten könnten Samen an verdächtigen Orten einpflanzen, um herauszufinden, ob es in der Nähe Atomanlagen gibt. Man könnte einen ganzen Katalog solcher Pflanzen erstellen – als Indikatoren für Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung, Chemikalien, elektromagnetische Strahlung und so weiter.“

„Spezielle Pflanzen-Sensoren zu schaffen, ist deshalb eine Aufgabe, bei der das Pentagon bereit wäre, wesentliche Mittel zuzuweisen. Denn es ist laut der Ausschreibung daran interessiert, chemische, biologische, Strahlungs- und Atom-Bedrohungen aufzudecken“, schreibt die Onlinezeitung."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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