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US-Reaktoren generierten im Jahr 2007 Strom auf Rekordniveau, während die weltweite nukleare Stromerzeugung abnahm

Archivmeldung vom 07.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der weltweit in Nuklearreaktoren erzeugte Strom ging jüngsten, in Nucleonics Week veröffentlichten, Daten von zufolge im Kalenderjahr 2007 um 3,6 % im Vergleich zu den 2006 produzierten 2,8 Mrd. Megawattstunden (MWh) zurück. Nucleonics Week ist eine Veröffentlichung von Platts, einem führenden globalen Anbieter von Energie- und Rohstoffinformationen.

Während des anderweitig glanzlosen Jahres 2007 stellten US-amerikanische Reaktoren einen Rekord bei der Erzeugung von Nuklearstrom auf. Die Einspeisungsmenge stieg auf 843 Mio. Bruttomegawattstunden an, und Reaktorkapazitäten wurden im Durchschnitt zu 91 % ausgelastet.

"Die Leistung von Kernkraftwerken im Jahr 2007 bedeutet, dass ca. 20 % des US-amerikanischen Stroms erneut ohne die Kohlenstoffemissionen produziert werden konnte, was anderenfalls zur globalen Erwärmung beigesteuert hätten", sagte Margaret Ryan, Global Nuclear Editorial Director bei Platts.

Die weltweite Leistung wurde von zwei US-amerikanischen Reaktoren angeführt. In Bezug auf die Einspeisungsmenge lag South Texas-1 von South Texas Project in Bay City i Texas mit 12,36 Mio. MWh an der Spitze vor allen anderen Reaktoren weltweit. Von den 15 Reaktoren, die 2007 den meisten Strom erzeugten, befanden sich drei in den USA, acht in Deutschland und vier in Frankreich. In Bezug auf den Kapazitätsfaktor, der misst, wie gut die Leistung eines Werks im Vergleich zur vom Hersteller versprochenen Einspeisungsmenge war, lag Calvert Cliffs-1 von Constellation Energy weltweit an der Spitze. Das Werk, das sich südlich von Annapolis im US-Bundesstaat Maryland befindet, übertraf über das gesamte Jahr hinweg sogar seine Sollkapazität. Von den 15 Reaktoren mit den kapazitätsmässig besten Leistungen für das Jahr 2007 befanden sich elf in den USA und vier in Japan.

Die Verlangsamung der weltweiten Nuklearstromerzeugung war grösstenteils auf diverse Entwicklungen, von einem Erdbeben in Japan über eine anhaltende Veralterung von Anlagen in Grossbritannien bis hin zu ungeplanten Ausfällen in Deutschland zurückzuführen. Davon abgesehen befand sich die Herstellungsleistung von Nuklearstrom auf gleichbleibend gutem Niveau, bzw. wich nur um geringe Beträge nach oben oder unten ab.

In Bezug auf die weltweite Stromerzeugungskapazität von Atomkraftwerken lag die mittlere Auslastungsrate bei 84,2 %, wobei das obere Viertel der Anlagen durchweg über 91,5 % lag. Dies weist darauf hin, dass zahlreiche Reaktoren 2007 sehr gute Leistungen erzielen konnten. Aber mit einer nominellen Gesamtbetriebskapazität von 395 Bruttogigawatt hätten die 439 Atomkraftwerke auf der ganzen Welt zur Befriedigung der wachsenden weltweiten Nachfrage nach Strom ca. 400 Mio. MWh mehr produzieren können, wenn sie mit einem durchschnittlichen Kapazitätsfaktor von 85 % betreiben worden wären. Diese Menge wäre ausreichend, um die gesamten USA, die mehr Strom verbraucht, als alle anderen Länder der Welt, durchschnittlich 40 Tage lang zu versorgen.

Ausblick

Mit der Schliessung von sieben Anlagen am letzten Tag des Jahres 2006 begann das Jahr 2007 recht ungünstig für die Nuklearstrombranche. Die Schliessungen von Kozloduy-3 und -4 in Bulgarien, Bohunice-1 in der Slowakei und Dungeness A-1 und -2 sowie Sizewell A-1 und -2 in Grossbritannien schwächten das Stromnetz um 2.540 Bruttomegawatt.

2007 kamen nur vier Reaktoreinheiten zum Bestand der sich weltweit in Betrieb befindlichen Atomkraftwerken hinzu: Nuclear Power Corporation in Indien nahm das 220-MW-Werk Kaiga-3 in Betrieb, das 1.000-MW-Werk Tianwan-2 VVER wurde in China ans Netz gebracht und in Rumänien wurde das 706-MW-Werk Cernavoda-2 Candu angeschlossen. In den USA brachte die Tennessee Valley Authority das 1.155-MW-Werk Browns Ferry-1 nach einer Schliessung von 22 Jahren wieder ans Netz. Hierdurch wurden insgesamt knapp unter 3.100 MW hinzugefügt.

2007 brachte jedoch die grösste Anzahl gestarteter Bauprojekte für Nuklearreaktoren der letzten Jahre: die Arbeiten an fünf Anlagen wurden offiziell aufgenommen. In China wurde der Bau des 650-MW-Werks Qinshan II-4 und des 1.000-MW-Werks Hongyanhe-1 eingeleitet, in Südkorea laufen die Arbeiten am 1.000-MW-Werk Shin Kori-2 und Shin Wolsong-1 und in Frankreich begannen die Baumassnahmen für das 1.650-MW-Werk Flamanville-3. 2006 wurde den Daten der International Atomic Energy Agency zufolge die Bauphase für vier Anlagen aufgenommen, 2005 waren es drei und 2004 lediglich zwei.

Quelle: Platts


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