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Libanon: Über 100 Tote und fast 350 Verletzte in 24 Stunden – Israel bombardiert Beiruts Zentrum

Archivmeldung vom 30.09.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Israel bombardiert weiterhin unvermindert mit aller Brutalität die Bezirke von Beirut, hier am 28. September 2024 den südlichen Stadtbereich Dahieh
Israel bombardiert weiterhin unvermindert mit aller Brutalität die Bezirke von Beirut, hier am 28. September 2024 den südlichen Stadtbereich Dahieh

Bild: Gettyimages.ru / Anadolu Agency

Israel setzt seinen militärischen Druck auf den Libanon fort, wobei insbesondere die Hauptstadt Beirut in den Fokus rückt. Eine Drohnenattacke traf drei Mitglieder der palästinensischen Befreiungsorganisation PFLP im Herzen der Stadt.

Israel intensiviert seinen militärischen Einsatz im Libanon und hat am Sonntag sowie in der Nacht zum Montag gezielte Angriffe auf das Stadtgebiet Kola in Beirut gestartet. Diese Offensive stellt die ersten direkten Angriffe auf die libanesische Hauptstadt außerhalb der südlichen Vororte seit dem Beginn der neuen Eskalation dar.

Laut dem arabischen Sender Al Jazeera ereigneten sich in den letzten 24 Stunden "blutige Ereignisse", bei denen durch die anhaltenden israelischen Luftangriffe mindestens 105 Personen ums Leben kamen und 359 weitere verletzt wurden, berichten die lokalen Gesundheitsbehörden.

Alle Berichte deuten darauf hin, dass die israelischen Luftangriffe aus verschiedenen Teilen des Libanon erfolgten. Al Jazeera hebt hervor, dass die Angriffe auf Beirut ein alarmierendes Zeichen für einen drohenden, erneuten Libanonkrieg sind. Insbesondere das Bombardement des Zentrums der Hauptstadt gilt als Wendepunkt und könnte die Möglichkeit eines umfassenden Krieges erheblich erhöhen. Die letzten zwei Großkonflikte im Libanon fanden 1982 und 2006 statt. In einem Gespräch mit dem Spiegel äußerte Eyal Zisser, Vizerektor der Universität Tel Aviv: „Wir sind nicht nur auf dem Weg dahin. Wir befinden uns bereits in einer Art drittem Libanonkrieg. Das Ausmaß der Gewalt ist größer als im Jahr 2006.“

Die Luftangriffe der letzten Nacht richteten sich nach Berichten arabischer Medien gegen ein Wohngebäude in Kola. Bei dieser Drohnenattacke wurde das obere Stockwerk des Hauses schwer beschädigt. Während Gesamtzahlen zu Opfern und Verletzten noch ausstehen, berichten Quellen, dass die Attacke gezielt Mitglieder der "Volksfront zur Befreiung Palästina (PFLP)" ins Visier nahm.

Die PFLP gab bekannt, dass "drei ihrer Führer getötet" wurden: darunter Muhammad Abdel Aal, ein höherer Funktionär, Imad Odeh, ein militärischer Befehlshaber, sowie Abdul Rahman Abdel Aal.

Die libanesischen Sender mtv Al Lubnaniya und Al Mayadeen informierten zudem über weitere israelische Angriffe am Montagmorgen auf die Vororte Dahieh sowie auf Quzai, das sich in der Nähe des Flughafens befindet.

Israels Streitkräfte argumentieren, die Angriffe richteten sich ausschließlich gegen militärische Ziele der Hisbollah, während libanesische Behörden laut Al Jazeera berichten, dass zivile Strukturen in verschiedenen Gebieten, darunter im Südlibanon, im Bekaa-Tal und in den südlichen Vororten von Beirut, getroffen wurden. Libanesische Politiker bezeichneten diese Angriffe als "Massaker" an der Zivilbevölkerung.

Besonders tragisch war ein Angriff am Wochenende, bei dem zwei Wohnhäuser vollständig zerstört wurden, was 32 Todesopfer forderte, so das libanesische Gesundheitsministerium. Unter den Verstorbenen seien viele vertriebene Familien, die in diesen Einrichtungen Schutz gesucht hatten.

Quelle: ExtremNews

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