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"Sputnik": Westliche Medienlügen zur humanitären Lage im syrischen Madaya

Archivmeldung vom 13.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Screenshot Twitter
Bild: Screenshot Twitter

In den Fokus der Medien rückt zunehmend die humanitäre Situation in der syrischen Stadt Madaya, die die Regierungstruppen zurückerobern wollen. Damaskus wird kritisiert, weil es die Stadt nicht mit Lebensmitteln versorgen kann und die Einwohner hungern. Dabei berufen sich die Journalisten auf ungeprüfte Informationsquellen und veröffentlichen ungeprüfte Fotos, schreibt das russischen online Magazin "Sputnik" in einem Beitrag über die Berichterstattung in den westlichen Medien.

Auf der deutschen Webseite des Magazins heißt es weiter: "In den letzten Tagen wird in den sozialen Netzwerken viel über die humanitäre Situation in der syrischen Stadt Madaya diskutiert. Führende Medien nehmen dieses Thema auf und üben Kritik am syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.

RT-Korrespondent Daniel Bushell berichtete über die Situation:

„Tausende Menschen sind seit Monaten ohne Lebensmittel, weil die Nachschubwege von Assads Truppen gekappt worden sind“, berichtet Sky News.

„40.000 Einheimische leiden an Kälte und Hunger. Die Regierungstruppen, die die Stadt umzingelten, erlauben niemandem, die Stadt zu verlassen, die Versorgung wurde komplett blockiert“, schreibt BBC.

CNN-Korrespondent Nick Paton: „Seit mehreren Jahren im Zuge des Syrien-Krieges werfen viele der syrischen Regierung vor, die Bevölkerung aushungern zu wollen, die die Aufständischen unterstützen“, so Paton.

Doch wie es häufig mit ähnlichen Geschichten der Fall war, überprüfen viele nicht die Fakten und die Glaubwürdigkeit der Fotos, die von den Medien  gezeigt werden.

„Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz kann die Angaben nicht bestätigen, die in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden, sowie die Berichte der offiziellen Medien zu diesem Thema“, so ein Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes.

Bei einer einfachen Suche im Internet können die Manipulationen sofort ans Licht gebracht werden. So wurde im Netz ein schockierendes Foto von einem Menschen verbreitet, der in Madaya den Hungertod starb. Dieses Foto verbreitete sich rasant in den sozialen Netzwerken, begleitet von empörten Kommentaren. Das in Großbritannien ansässige Syrian Network For Human Rights gab zu, dass die Aufnahme bereits vor einem Jahr in Ost-Guta bei Damaskus gemacht wurde.

Ein weiteres Beispiel. Es wurde von einem Mädchen in Madaya berichtet, das wegen Hunger extrem abgemagert war. Diese Lüge erzürnte seine Verwandten. Das Mädchen nahm ein Video auf, in dem es erzählt, dass auf dem Foto eine andere Person zu sehen und sie selbst gesund sei und in einem anderen Land lebe.

Auf einem anderen Foto eines angeblich Hungernden in Madaya ist tatsächlich ein Drogensüchtiger aus Europa zu sehen. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2009. Bei dem Mann auf dem Foto wurde sogar die Augenfarbe verändert, damit niemand ihn als blauäugigen Europäer erkennen kann. Zum ersten Mal tauchte das Foto bei Al Jazeera auf und wurde später gelöscht, doch viele Nutzer haben es bereits kopiert. Man stellt sich deshalb die Frage, ob dies tatsächlich ein Fehler oder eine geplante Desinformationskampagne ist.

„Aktivisten nutzen bei Kampfhandlungen immer manipulierte Fotos, die in anderen Kampfgebieten gemacht wurden. Auch Syrien bildet da keine Ausnahme“, sagte der Nahostexperte Danny Makki.

Diese Fotos geraten an die Medien, die sie anschließend verbreiten. Die Quellen sind aber nicht zuverlässig, es werden immer wieder manipulierte Informationen veröffentlicht. Ein krasses Beispiel sei das Foto eines Mädchens, das in Syrien angeblich hungert. Doch in der Tat lebe es in London und habe mit Syrien überhaupt nichts zu tun.

Bislang ist es schwer zu sagen, was wirklich in Madaya geschieht. Doch seit Beginn des Syrien-Konflikts haben wir viele Beispiele gesehen, bei denen Medien manipulierte Bilder für eigenen Zwecke verwenden.

Am 30. September des vergangenen Jahres, als die Operation der russischen Luft- und Weltraumkräfte gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ begann, veröffentlichte die von den USA finanzierte Organisation White Helmets das Foto eines Mädchens und erklärte, dass es bei einem russischen Luftangriff verletzt worden sei. Ursprünglich wurde das Foto am 26. September veröffentlicht, einige Tage vor Beginn der russischen Operation. Damals war dieses Mädchen als Opfer des Vorgehens der syrischen Regierungstruppen bezeichnet worden. Nach einigen Wochen behaupteten Vertreter der Syrian-American Medical Society, dass die russische Luftwaffe ein Krankenhaus in Sarmin zerstört habe. Diese Informationen tauchten sofort in mehreren westlichen Medien auf. Doch das russische Verteidigungsministerium widerlegte die Vorwürfe und veröffentlichte Satellitenaufnahmen, die bewiesen, dass dieses Gebäude unbeschädigt ist.

Das alles stellt die Glaubwürdigkeit der Quellen infrage, die Informationen über das Geschehen in Syrien verbreiten. Zudem stellt sich die Frage, ob die Medien die Fotos und Videos vor ihrer Veröffentlichung präzise überprüfen."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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