Ramelow bei Waffenstillstand für deutsche UN-Soldaten in Ukraine
Archivmeldung vom 14.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićThüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) spricht sich im Falle eines Waffenstillstandes für eine Beteiligung deutscher Soldaten an einer möglichen UN-Mission in der Ukraine aus.
"Wir sollten im Falle eines Waffenstillstandes für Bundeswehrsoldaten
unter UN-Mandat offen sein", sagte Ramelow dem "Tagesspiegel"
(Mittwochausgabe): "Wenn es zu einem Waffenstillstand kommt, müssten wir
Europäer bereit sein, Blauhelm-Soldaten in die Ukraine zu entsenden."
Die Linke habe sich vor einer solchen Entscheidung "bislang immer
gedrückt, auch, weil Frau Wagenknecht das verhindert hat", warf er
seiner frühere Parteifreundin und Vorsitzenden des gleichnamigen BSW
vor.
Ramelow setzt auf dem Weg dahin auf Peking. "Europa müsste
unter anderem sein Verhältnis zu China klären. Denn China könnte einen
Impuls erzeugen, der Russland zu einem Waffenstillstand zwingt", sagte
er.
Heftig attackierte Ramelow Sahra Wagenknechts Äußerungen zur
Ukraine. "Heute verbreitet sie nur Putins Argumente." Er als Linker
wisse, dass Putin "ein Autokrat, ein Chauvinist und ein Imperialist"
sei, sagte Ramelow: "Ich werde nicht für ihn sprechen, auch wenn mich
das vielleicht Wählerstimmen kostet." Ein überfallener Staat wie die
Ukraine müsse sich verteidigen können, sagte er: "Trotzdem grämen mich
Waffenlieferungen und ich habe sie mein Leben lang abgelehnt." Über
Gebietsabtretungen könne "nur die Ukraine selbst entscheiden, nicht Frau
Wagenknecht oder Oskar Lafontaine", sagte Ramelow: "Wir können dem
angegriffenen Staat keinen Diktatfrieden aufzwingen."
Auf die
Frage, ob die Ex-Stasi-Beauftragte Marianne Birthler (Grüne) recht habe,
wenn sie Wagenknecht "Kreml-Propaganda" vorwerfe, antwortete Ramelow:
"Ich nehme das so wahr." Ramelow kritisierte die Art und Weise, wie
Kanzler Olaf Scholz (SPD) die geplante Stationierung weitreichender
US-Raketen in Deutschland vorantreibt. "Es ist nicht in Ordnung, dass
unser Bundeskanzler zum Nato-Gipfel reist und von dort aus die
Bevölkerung mit einem Dreizeiler über einen derart zentralen Schritt
überrascht. Dass der Bundestag nicht beteiligt wird, kann mich nur
wundern", sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur