Martin Sellner kündigt Vortrag in Zürich an – Kantonspolizei plant Gegenmaßnahmen
Archivmeldung vom 01.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer österreichische Autor und Aktivist Martin Sellner hat einen Vortrag im Kanton Zürich für Oktober 2024 angekündigt. In der Vergangenheit wurde er bereits einmal von der Polizei bei einem ähnlichen Anlass festgenommen. Jetzt hat die Kantonspolizei Zürich die Bundesbehörden um eine Einreisesperre gebeten, um den Auftritt zu verhindern. Es bleibt unklar, ob und wie das Bundesamt für Polizei (Fedpol) auf diesen Antrag reagieren wird.
Der österreichische Aktivist Martin Sellner hat für den 19. Oktober 2024 einen Vortrag im Kanton Zürich geplant. Die Schweizer Tageszeitung "Tages-Anzeiger" berichtete darüber und verwies auf einen Twitter-Beitrag der Gruppe „Junge Tat“, die sich in sozialen Medien zu Wort meldete. Sellner hatte bereits im Frühjahr versucht, in der Schweiz aufzutreten, wurde jedoch von der Polizei aufgegriffen und über mehrere Stunden festgehalten.
Jetzt steht erneut ein öffentlicher Auftritt von Sellner zur Diskussion, diesmal in Zürich. Die Kantonspolizei hat beim Bund eine Einreisesperre beantragt, um den Vortrag zu verhindern. Bisher ist unklar, ob dieser Antrag bewilligt wird, was die Vorbereitungen für den Auftritt betrifft.
Bundesbehörden zögern bei restriktiven Maßnahmen
Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) hat die Möglichkeit, Einreisesperren auszusprechen, um die innere Sicherheit der Schweiz zu gewährleisten, insbesondere im Hinblick auf extremistische Bestrebungen. Solche Maßnahmen werden jedoch nur in Ausnahmefällen ergriffen. Im Jahr 2022 wurden lediglich zwei Einreisesperren aufgrund gewalttätiger Extremismusverdachtsfälle verhängt.
In einem Tweet von „Junge Tat“ heißt es: „Sellner kommt in den Kanton Zürich!🔥Zürich hat in der Abstimmung auf https://t.co/W7n0vCjYM0 gewonnen!👉🏻Der Vortrag am 19. Oktober wird also im Kanton Zürich stattfinden!📍Meldet euch jetzt an auf jungetat.ch/events oder über unsere Nummer: 079 786 82 87.“
Martin Sellner ist bekannt als führende Persönlichkeit der Identitären Bewegung in Österreich, die er als Buchautor auch intellektuell prägt. Sein Hauptanliegen ist die sogenannte „Remigration“, eine umfassende Rückführung von Migranten in ihre Herkunftsländer.
Es ist bekannt, dass Sellner Verbindungen zur Schweizer Gruppe „Junge Tat“ hat, die in der Vergangenheit schon durch Störungen von Veranstaltungen wie dem Zürich Pride Gottesdienst oder Lesungen mit „Dragqueens für Kinder“ auf sich aufmerksam machte. Das Format „Drag Story Time“ im Zürcher Tanzhaus zielte darauf ab, Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren durch Dragqueens an Geschichten heranzuführen.
Die Zürcher Polizei steht unter Druck, die öffentliche Sicherheit sicherzustellen und potenzielle Konflikte zu verhindern. Im März 2024 wurde Sellner in Tegerfelden festgenommen, um Spannungen einzudämmen. Sollte der Vortrag in Zürich tatsächlich stattfinden, könnte dies erneut schwierige Situationen hervorrufen.
Ob Sellner letztendlich die Genehmigung für seinen Auftritt erhält, bleibt abzuwarten. Die Behörden sind jedoch wachsam und bereiten sich auf verschiedene Szenarien vor.
Quelle: ExtremNews