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Deutsche Friedensaktivisten verurteilen Medienhetze

Archivmeldung vom 18.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Friedensfahrt 2016
Friedensfahrt 2016

Mit ihrer Friedensfahrt Berlin-Moskau haben 250 Aktivisten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Israel „ein Zeichen setzen, dass die Westeuropäer mit ihrem östlichen Nachbar Russland im Haus Europa zusammenwachsen wollen“, so Prof. Dr. Rainer Rothfuss, ein Initiator der Aktion.

Wie er nach der Ankunft in Moskau im Interview mit Sputnik-Korrespondent Nikolaj Jolkin betonte, „wird von einem externen Akteur — der geopolitischen Elite der USA — versucht, uns zu trennen.“

Diese Trennung durch das Herz Europas, die auf eine Teilung zwischen dem westlichen und östlichen Kern hinziele, so Rothfuss, wollen sie überwinden. „Das Haus Europa kann nur dann in Ruhe und Frieden leben, wenn es vereint ist und nicht von außen dominiert, bestimmt und manipuliert wird.“

Die massive Medien-Propaganda gegen Russland, die sich nach seinen Worten zugespitzt hat, hatte ihn zur Friedensfahrt-Initiative motiviert. Prof. Rothfuss erachtet das für äußerst gefährlich, denn die Gangart habe weiter zugelegt und die Aggressivität zugenommen.

„Man kann das an den Nato-Manövern festmachen, die ihren Vorläufer  in der langjährigen Erweiterung der Nato in Richtung Osten haben, obwohl fest versprochen worden war, dass die Nato sich nicht nach Osten ausweiten sollte. Und wenn wir weiter abwarten, dann wird es irgendwann in einem Krieg enden. Das ist unvermeidlich, wenn die Bevölkerung nicht aufsteht, ein Zeichen des Friedens und Freundschaft nicht setzt und damit die Politik zum Einlenken nicht zwingt.“

Der Musiker Owe Schattauer, ein weiterer Teilnehmer der Friedensfahrt, fügte hinzu: „In dieser Woche haben wir sehr viel mit den Russen gelacht, gefreut und zusammengefeiert. Aber auch geweint, als wir der Gefallenen im Zweiten Weltkrieg gedachten. Egal, wo wir waren, ob im kleinen Dorf oder in der großen Stadt, schlossen uns die Menschen sofort in ihr Herz. Die Russen haben uns in den Familien bewirtet, sagten einfach: ‚Kommt her, Freunde‘. Wir, Deutsche können viel von ihnen lernen. Sie erinnern uns an die Werte, die wir auch einmal hatten, und sie haben die noch heute: Bescheidenheit, Warmherzigkeit, Höflichkeit, Respekt und Gastfreundschaft.“

Nach der Zahl der russlandfreundlichen Deutschen gefragt, führte Rainer Rothfuss Ergebnisse einer alternativen Umfrage an, laut der 85 Prozent der Deutschen bessere Beziehungen mit Russland wünschen.

„Wenn wir eine repräsentative Demokratie hätten, würde sich die Bundesregierung massiv dafür einsetzen, dass die Wirtschaftssanktionen gegen Russland möglichst bald beendet werden“, meinte er, „und dass wir möglichst bald viele Austauschprogramme zwischen Schulen und Universitäten haben, die hervorragend finanziert werden. Dann würden wir gerne im Gleichschritt  mit unserer Bundesregierung gehen.“

„Es wäre selbstverständlich gewesen: wenn sich der Warschauer Pakt auflöst, tut es auch die Nato, bzw. werden beide dann in ein neues gemeinsames Sicherheitsbündnis überführt“, fuhr Rothfuss fort. „Es werden aber diskursive Tabus aufgebaut, und jeder, der diese Fragen stellt, wird für irrsinnig erklärt. Soll jemand sich prorussisch äußern und die Nato in Frage stellen, löst er sofort einen Sturm der Aggression gegen sich selbst aus. Und wer meint, dass die westlichen Partner der jetzigen ukrainischen Regierung einen großen Anteil der Schuld an der Eskalation der Lage dort haben (das wird durch Medien ganz anders einseitig dargestellt), der wird diffamiert, aggressiv aus dem Amt hinausgedrängt. Da sind wir keine freie demokratische Gesellschaft mehr.“

Die deutschen Groß-Medien lieferten ein Lehrstück journalistischer Propaganda-Art, kommt Rothfuss zum Schluss, als er sich über den RBB-Bericht vom Stadt der Friedensfahrt in Berlin äußert. „Um viele Menschen, die sich am Brandenburger Tor versammelt haben, die die Friedensfahrt begrüßten, nicht zu zeigen, filmten die Journalisten nur fünf Leute vor dem Beginn der Veranstaltung, um zu sagen, wie wenige Leute gekommen sind. Dann haben sie zwei junge Menschen mit Putins T-Shirts gefilmt und meinten, dass sei sehr wichtig für die Nachrichten. Sagen Sie mir, bitte, gar nicht: unsere Medien seien tendenziös und gestalten ihre Nachrichten-Sendungen sachlich!“

Owe Schattauer erinnerte in diesem Zusammenhang an die Worte des britischen Schriftstellers Aldous Huxley: „Propaganda ist nicht nur das Verbreiten von Lügen. Sie ist vielmehr das Verschweigen von Wahrheit.“

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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