Litauen: Proteste gegen Covid-Maßnahmen vor dem Seimas enden in Krawallen
Archivmeldung vom 11.08.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićMehrere tausend Menschen versammelten sich am Dienstagmorgen vor dem Seimas (litauisches Parlament), um ihren Widerstand gegen die von der Regierung geplanten Einschränkungen für Personen, die keine Immunität gegen das Virus haben oder nicht getestet wurden, zum Ausdruck zu bringen. Dies berichtet das Magazin "Unser Mitteleuropa" unter Verweis auf einen Bericht in der litauischen Zeitung "Delfi.lt".
Weiter berichtet das Magazin: "Der Protest war bis 17 Uhr genehmigt, doch die Demonstration löste sich auch nach dieser Stunde nicht auf. Die Menschenmenge blockierte weiterhin die Ausgänge des Parlamentsgebäudes und den Ausgang des Innenhofs.
Die Teilnehmer trugen National- und Gemeindeflaggen sowie Plakate mit Aufschriften wie „STOP Diskriminierung“ und „Scheiße, wir brauchen einen Pass“ und skandierten „Schande, Schande“, begleitet von an den Seimas und die Regierung gerichteten Rufen wie „Verpisst euch“. Einige der Teilnehmer hielten Plakate mit der Aufschrift „Stoppt den Faschismus“, Bilder von Adolf Hitler und dem Vorsitzenden der Freiheitspartei, Aušrinė Armonaitė, neben einem Bild der Ministerpräsidentin Ingrid Šimonytė in einem Nazi-Outfit.
Tränengas und Sprengstoff auf Beamte abgefeuert, 26 Personen festgenommen
Am Dienstag Abend wurde in Vilnius ein Sprengsatz gezündet, als Polizeibeamte Demonstranten vom Seimas vertreiben wollten. Das Geräusch der Explosion war noch mehrere Kilometer weit zu hören. Die Bereitschaftspolizei beendete die Auflösung der Demonstranten, die sich noch nicht vom Seimas zurückgezogen hatten, erst gegen 2 Uhr morgens. Sie wurden von Beamten mit Schutzschilden und Tränengas auseinandergetrieben. Die Demonstranten reagierten darauf mit Flaschen- und Steinwürfen. Eine Abgeordnete wurde verletzt, als ein Stein ihren Kopf traf.
Der Außenminister und Vorsitzende der regierenden Konservativen, Gabriel Landsbergis, reagierte auf die Ereignisse im Seimas: „Die aggressive Menge heute wird und nicht aufhalten. Die Polizei wird sie daran erinnern, dass das Gesetz für alle gilt, mit allen gesetzlich vorgesehenen Mitteln. Wir werden auch die Grenze vor aggressiven Nachbarn schützen. Wir werden unsere Außenpolitik mit guten Beziehungen auf der Grundlage gegenseitigen Respekts betreiben. Wir werden würdevoll und entschlossen sein, so wie wir es seit drei Jahrzehnten sind.“
- Datenbasis: Delfi.lt
Quelle: Unser Mitteleuropa