Live im TV zu sehen: Israelische Armee bombardiert erneut Hochhaus in Gaza-Stadt
Archivmeldung vom 15.05.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićErneut hat das israelische Militär im Konflikt mit der Hamas und anderen militanten Palästinensergruppen ein Hochhaus in Gaza-Stadt aus der Luft bombardiert. Der Luftangriff wurde dem Eigentümer des Gebäudes zuvor angekündigt und war deshalb live im Fernsehen zu sehen. Im Gebäude haben sich auch Büros von Medienorganisationen befunden haben. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE:" Die israelischen Streitkräfte haben im Rahmen ihrer fortgesetzten Angriffe auf den palästinensischen Gazastreifen ein Hochhaus gesprengt, das Büros von internationalen Medienorganisationen beherbergt hat.
Betroffen sind nach ersten Erkenntnissen unter anderem der katarische Sender Al Jazeera sowie die US-amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press (AP).
Die israelische Armee informierte etwa eine Stunde vor dem Angriff den
Eigentümer des Hochhauses, sodass sich die Personen in dem Gebäude in
Sicherheit bringen konnten. Aufgrund der Vorankündigung war der
Luftangriff und der daraus resultierende Einsturz des Gebäudes live im
Fernsehen zu sehen.
Oh my god. The building where al Jazeera’s office is housed has just been taken down by Israeli airstrikes. There was a warning and evacuated. It houses offices and private homes. I can’t believe it. pic.twitter.com/Q4luRYk9H9 — Stefanie Dekker (@StefanieDekker) May 15, 2021
Das elfstöckige Gebäude hatte eine Reihe von Büros internationaler Medienorganisationen, Privatwohnungen sowie verschiedenen Firmen beherbergt. Es wurde von vier Raketen der israelischen Luftwaffe getroffen und stürzte anschließend in sich zusammen. Bereits am Dienstag hatte das israelische Militär ein 13-stöckiges Hochhaus in Gaza-Stadt zerstört. Auch in diesem Fall sollen die Bewohner zuvor gewarnt worden sein.
Einem libanesischen Journalisten zufolge versuchte der Eigentümer, die Verantwortlichen der israelischen Armee zu überreden, den Journalisten zu erlauben, vor dem Angriff ihre Ausrüstung und Archive aus dem Gebäude zu retten. Die israelische Armee soll diese Bitte jedoch direkt abgelehnt haben.
Unreal!! The owner of the tower in which @AJArabic & @AP media offices are - is talking over the phone with the Israeli army officer begging him to permit the journalists to retrieve their equipments & archives before destroying it .The answer was a straight NO #Gaza pic.twitter.com/dkztsjKJVS — Shada Omar شدا عمر (@Shadaomar) May 15, 2021
Al Jazeera verurteilte den israelischen Angriff inzwischen aufs Schärfste. Dr. Mostefa Souag, stellvertretende Generaldirektor des Senders, erklärte: "Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, solche barbarischen Aktionen und Angriffe auf Journalisten zu verurteilen, und wir fordern eine sofortige internationale Aktion, um Israel für seine vorsätzlichen Angriffe auf Journalisten und Medieninstitutionen zur Rechenschaft zu ziehen."
Der Nahostkonflikt eskalierte Anfang
Mai, nachdem ein israelisches Gericht die Vertreibung vier
palästinensischer Familien aus ihren Häusern in Ostjerusalem gebilligt
hatte. Dort sollen nun jüdische Siedler einziehen. Völkerrechtlich sind
solche Handlungen seitens eines Besatzungsstaates strengstens verboten.
Anschließend kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften innerhalb der besetzten Gebiete im Westjordanland. Die israelischen Sicherheitskräfte erstürmten dabei die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem, die drittheiligste Stätte des Islams nach Mekka und Medina.
Die Hamas und andere militante Palästinensergruppen hatten daraufhin mit Raketenangriffen auf Israel begonnen. Die israelischen Streitkräfte schlugen mit Luftangriffen auf den Gazastreifen zurück. Bisher starben insgesamt mehr als 100 Menschen bei den Auseinandersetzungen, die meisten davon in den palästinensischen Gebieten.
Quelle: RT DE